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Vampirsaga 02 - Honigblut

Vampirsaga 02 - Honigblut

Titel: Vampirsaga 02 - Honigblut
Autoren: Jennifer Schreiner
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Xylos Anregung hin eingerichtet worden.
     
Lieber exhibitionistisch als tot, war das Motto, unter dem er der Vampirkönigin vor Jahren den Vorschlag der Vampirclubs und Spiegelräume unterbreitet hatte. Viele Vampire mochten es, ihre Sexpartnerin bis zum Missbrauch zu demütigen, oder sie nach oder während des Aktes zu töten. Aber die Vampire, die nur zusahen oder sich inspirieren ließen, zogen es vor, Genuss zu sehen, Liebesspiele und lebende Frauen.
     
Zu seiner großen Überraschung hatte Maeve trotz ihrer geistigen Umnachtung zugestimmt, ohne Rücksprache mit ihrer Schwester zu treffen.
     
„Du kannst sie haben, dafür bekomme ich deine Kette!“, meinte Xylos.
     
Gorgias letztes Zucken erstarb schlagartig, während sich das Gesicht des Vampirs verhärtete.
     
„Das Gerücht ist also wahr?“
     
„Deswegen bin ich hier, mein Freund!“ Xylos schenkte dem jungen Vampir ein Lächeln, welches selbst einem Hai gut gestanden hätte. „Maeve fordert die magischen Ketten zurück.“
     
„Deine auch?!“ Für einige Sekunden klang Gorgias Stimme aufgebracht und anklagend.
     
„Meine wird sie auch bekommen!“ Xylos gab sich Mühe, seine Stimme nonchalant klingen zu lassen. Gorgias war trotz seines geringen Alters einer der wenigen Jennifer Schreiner Honigblut einflussreichen Vampire, an deren Loyalität der Königin gegenüber kein Zweifel bestand.
     
Der jüngere Vampir nickte abgehackt, bevor er seine Hände nach hinten streckte, um an den Verschluss der Kette zu gelangen. Dann verharrte er unschlüssig.
     
„Was wird mit ihnen geschehen?“ Ob seines besorgten Tonfalls revidierte Xylos einen Teil seiner Einschätzung. Anscheinend war Gorgias noch nicht so tief gesunken, wirklich jede schöne Frau in sein Bett zu holen und ihr seine Allmacht aufzuzwingen und sie in die Kette zu bannen.
     
„Spielt das eine Rolle?“
     
Der Callboy konnte förmlich sehen, wie Gorgias zusammenzuckte, obwohl er sich Mühe gab, sich keine Reaktion anmerken zu lassen.
     
„Nein!“, behauptete Georgias und bemühte sich um einen beschwingten Ton. „Ich war lediglich neugierig.“
     
Genau das war der Callboy auch. Jetzt erst recht. Als der andere ihm die Kette behutsam in die Hand legte, grinste Xylos und hielt das Schmuckstück prüfend hoch. Gorgias schien keine bestimmten Vorlieben zu haben, nicht einmal, was das Alter seiner Auserwählten anbetraf.
     
Xylos runzelte die Stirn, als ihm einfiel, wie er den anderen provozieren konnte, um an die Wahrheit zu gelangen: „Ich werde sie befreien!“
     
„Das will die Königin?“ Gorgias Stimme schwankte besorgniserregend.
     
Statt zu antworten – eine Lüge hätte der andere Vampir ohnehin sofort durchschaut – hielt Xylos die Kette gegen das Licht.
     
Gorgias Eingreifen kam nicht überraschend, doch die Bewegung und die Wucht katapultierte Xylos trotzdem von den Beinen. Er hatte damit gerechnet, dass der Jüngere nach der Kette greifen, nicht dass er kämpfen würde.
     
Trotzdem gelang es dem Callboy, Gorgias mit einer Bewegung von sich zu schütteln, als handelte es sich bei dem wendigen Vampir um ein lästiges Insekt. Mit einer zweiten Bewegung hatte er ihn so fixiert, dass der jüngere Vampir sich nicht mehr wehren konnte.
     
„Was ist so Besonderes an den Frauen, dass du deinen Tod riskierst?“ Der Callboy ließ seine Stimme zu einem bedrohlichen Zischen werden.
     
Gorgias schüttelte verzweifelt den Kopf. Die einzige Bewegung, die ihm Xylos‘ Griff gestattete. „Nicht töten! Ich habe es ihnen versprochen! Ich habe es ihnen doch so sehr versprochen und sie überredet …!“
     
Xylos verharrte einen Moment lang unentschlossen, Gorgias hatte keinen Grund genannt, keine Erklärung. Doch obwohl Xylos die Beweggründe nicht verstand, lockerte er seinen Griff.
     
„Sie werden nicht sterben!“, versprach er und schob sich von dem anderen Vampir.
     
Als er ihm seine Hand reichte, um ihm beim Aufstehen zu helfen, nahm Gorgias sie zögernd an. „Was wird mit ihnen geschehen?“
     
„Die Königin sammelt die Ketten. Zu vielen Frauen ist durch die Magie Unrecht geschehen.“
     
Gorgias griff nach einem Strohalm. „Und was ist, wenn meine Frauen bei mir bleiben wollen?“
     
Xylos schüttelte den Kopf. „Die Königin wird alles prüfen und dann eine allgemeingültige Entscheidung treffen.“ Jennifer Schreiner Honigblut
     
Im selben Moment, als er es ausgesprochen hatte, begriff Xylos, dass er Gorgias verloren hatte. Der Groll des jungen Vampirs
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