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Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)

Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)

Titel: Vampire, Scones und Edmund Herondale: Die Chroniken des Magnus Bane (03) (German Edition)
Autoren: Cassandra Clare , Sarah Rees Brennan
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an Regeln, die uns irgendwelcher Dämonenabschaum aufzwingen will«, höhnte Starkweather.
    »Ist es zu viel verlangt, dass wir ein Gesetz wollen, das uns schützt? Schließlich gibt es bereits Gesetze, die dem Schutz der Irdischen und der Nephilim dienen«, setzte sich Ralf zur Wehr. »Meine Eltern wurden von Schattenjägern aufgrund eines schrecklichen Missverständnisses niedergemetzelt, einfach weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren und als Werwölfe automatisch für schuldig gehalten wurden. Ich ziehe meinen kleinen Bruder allein groß. Ich will, dass mein Volk geschützt ist, ich will, dass wir stark sind und uns nicht in irgendwelchen Ecken und Winkeln verstecken müssen, bis wir entweder umgebracht oder selbst zu Mördern werden!«
    Magnus sah zu Camille hinüber, um mit ihr den Funken von Mitgefühl und Empörung zu teilen, den Ralf Scott, der so furchtbar jung, so furchtbar verletzt und so furchtbar in sie verliebt war, in ihm ausgelöst hatte. Camilles Gesicht zeigte keinerlei Regung. Mit ihrer porzellanweißen Haut und den kalten Glasaugen erschien sie eher wie eine Puppe als ein lebendiges Wesen.
    Für einen kurzen Moment verspürte er eine gewisse Unruhe, die er jedoch gleich wieder verdrängte. Das war nun mal das Gesicht eines Vampirs – es hieß nicht, dass das, waser sah, auch ihren Gefühlen entsprach. Es gab immerhin genügend Leute, die auch in seinen Augen nichts als Bosheit sahen.
    »Das ist ja wirklich bedauerlich«, meinte Starkweather. »Ich dachte, dass es da noch mehr Geschwister gäbe, mit denen Sie Ihr Leid teilen könnten. Ihr Werwölfe kommt doch immer gleich wurfweise auf die Welt, oder etwa nicht?«
    Ralf Scott sprang auf und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Aus seinen Fingern wurden Klauen, die tiefe Kratzer in der Tischplatte hinterließen.
    »Ich denke, wir brauchen Scones!«, rief Amalia Morgenstern.
    »Wie kannst du es wagen?«, brüllte Granville Fairchild.
    »Das ist Mahagoni!«, schrie Roderick Morgenstern bestürzt.
    »Ich hätte wirklich gerne ein paar Scones«, meldete sich Arabella, die Meerjungfrau, zu Wort. »Und wenn es geht, auch noch Gurkensandwiches.«
    »Für mich bitte Ei und Kresse«, warf Rachel Branwell ein.
    »Ich lasse nicht zu, dass man uns derartig beleidigt!«, donnerte ein Schattenjäger namens Waybread oder so ähnlich.
    »Ihr wollt nicht beleidigt werden, besteht aber gleichzeitig darauf, uns weiter abzuschlachten«, bemerkte Camille mit schneidend kühler Stimme. Magnus platzte fast vor Stolz und Ralf warf ihr einen zutiefst dankbaren Blick zu. »Das erscheint mir nicht sehr gerecht.«
    »Wussten Sie, dass letztes Mal, kaum dass wir gegangen waren, die Teller weggeworfen wurden, die wir durch unsere simple Berührung entweiht haben?«, fragte Magnus sanft in die Runde. »Wir können nur dann zu einer Einigung kommen,wenn wir einander ein Mindestmaß an Respekt entgegenbringen.«
    Starkweather stieß ein bellendes Lachen aus. Magnus musste sich eingestehen, dass er diesen Schattenjäger nicht hassen konnte; wenigstens war er kein Heuchler. Ganz egal, wie widerwärtig jemand war: Magnus wusste Ehrlichkeit zu schätzen.
    »Dann werden wir uns niemals einigen.«
    »Ich fürchte, da muss ich Ihnen zustimmen«, murmelte Magnus. Er presste eine Hand auf sein Herz und die neue pfauenblaue Weste. »Ich gebe mir alle Mühe, in meinem Herzen ein wenig Respekt für Sie zu finden, doch Ach! Es scheint vergebens.«
    »Verdammter, anmaßender magischer Wüstling!«
    Magnus neigte den Kopf. »Genau der bin ich.«
    Als endlich das Tablett mit den Erfrischungen gereicht wurde, entstand im Strom wechselseitiger Beleidigungen eine derart unangenehme Unterbrechung, dass Magnus sich unter dem Vorwand entschuldigte, er müsse mal für kleine Hexenmeister.
    Es gab nur wenige Zimmer im Institut, zu denen den Schattenweltlern der Zutritt erlaubt war. Magnus hatte eigentlich vorgehabt, sich in irgendeiner dunklen Ecke zu verkriechen, und war daher nicht gerade erfreut, dass die erste dunkle Ecke, die er fand, bereits belegt war.
    Dort standen ein Lehnstuhl und ein kleiner Tisch. Über der Tischplatte, die mit filigranen goldenen Engeln verziert war, war ein Mann mit einem kleinen Kästchen in der Handzusammengesunken. Magnus erkannte das glänzende Haar und die breiten Schultern sofort.
    »Mr Herondale?«, fragte er.
    Edmund schreckte hoch, sodass er beinahe vom Stuhl gefallen wäre – wenn ihn die angeborene Anmut der Schattenjäger nicht davor bewahrt
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