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Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop

Titel: Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Nur ein Trop
Autoren: L Smith
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der unbedingt sterben will. Und jetzt willst du mich töten?«
    Damon kicherte. » Weißt du, je länger ich darüber nachgedacht habe, desto deutlicher kam ich zu dem Schluss, dass es vielleicht gar nicht so schlecht ist, ein Ungeheuer aus der Hölle zu sein – dass ich mich für diese Rolle erwärmen könnte, sehr sogar. Vielleicht war es gar nicht meine Verwandlung, die ich verachtet habe. Du warst es. Aber wenn du tot bist …«
    » Wenn ich tot bin, wirst du für immer in Patrick Gallaghers Freakshow festsitzen«, fiel ich ihm ins Wort.
    » Gib es doch zu, Bruder. Glaubst du nicht, dass Patrick Gallaghers Freakshow mehr Spaß macht als die Hölle? Außerdem – sobald ich ein wenig zu Kräften gekommen bin, kann ich, denke ich, eine recht mühelose Flucht planen.«
    » Und ich denke, dass du daran genauso gehindert wirst wie beim letzten Mal«, gab ich angewidert zurück.
    Ich lehnte den Kopf an die Gitterstäbe. Der Kampf würde schon in einer Stunde stattfinden, und bis jetzt ich hatte den Versuch noch nicht aufgegeben, in Damon so etwas wie brüderliche Gefühle zu wecken, und seien sie auch noch so schwach. Aber was immer ich auch sagte, er verspottete oder ignorierte mich.
    Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir schon gefangen waren. Seit meiner Verwandlung in einen Vampir hatte die Zeit eine andere Qualität angenommen. Sekunden und Minuten spielten keine Rolle mehr. Aber jetzt stellte ich fest, dass meine Gefangenschaft der Zeit ihre alte Bedeutung zurückgab, denn jede Sekunde brachte uns dem Kampf näher. Während ich wartete, spielte ich im Geiste die verschiedenen Szenarien durch: Ich malte mir aus, dass Damon mir das Genick brach und vor der Menge triumphierend brüllte. Ich sah mich selbst, wie ich in meinem Zorn meinem Bruder unbeabsichtigt das Leben nahm.
    Aber was würde geschehen, wenn wir uns beide weigerten zu kämpfen? Würden wir gemeinsam das gesamte Publikum überwältigen können? Würden wir irgendwie flüchten können? Ja, Gallaghers Männer hatten Eisenkraut und Pflöcke, aber wir hatten Macht. Wenn ich doch nur Callie auf meiner Seite gehabt hätte…
    Bei dem Gedanken an Callies Verrat hämmerte mein Herz voller Schmerz. Ich hatte ständig das Bild ihres flammend roten Haares und ihrer glänzenden Augen im Kopf, es entzündete meine Wut– und das tat weh, wieder und wieder. Ich ballte die Fäuste. Wenn ich doch nur auf Lexi gehört hätte! Wenn ich doch nur keinen Menschen an mich herangelassen hätte! Hinsichtlich des Kampfes hatte ich nur ein Ziel: Sollte ich den Tod finden, dann wollte ich mit geschlossenen Augen sterben, statt in der Menge nach ihrem Gesicht zu suchen.
    » Auf geht’s, Jungs!«, rief Gallagher und stieß die Dachbodentür auf, als wecke er zwei Kinder zu einer fröhlichen Morgenwanderung. Er trug eine schwarze Weste und eine brandneue goldene Uhr, die im schwachen Sonnenlicht glitzerte. Er schnippte mit den Fingern, und sofort sprangen seine Männer auf die Füße und machten sich daran, die Uniformen der Vampirwachen anzulegen: Handschuhe, Stiefel und Eisenkraut.
    Die Tür des Käfigs flog auf. Die Wachen rissen uns grob heraus und schlossen Maulkörbe um unsere Reißzähne und fesselten uns die Hände hinter den Rücken. Anschließend verbanden sie uns die Augen, dann führten sie uns vom Dachboden hinunter auf die Ladefläche eines Pferdewagens. Der Wagen setzte sich in Bewegung und holperte Richtung Jahrmarkt.
    Als wir das Zelt erreichten, wurden wir in entgegengesetzte Richtungen geführt.
    » Buh!«
    » Monster!«, hörte ich die anderen Darsteller des Kuriositätenkabinetts zischen, während ich durch die Kulissen geschoben wurde. Ich biss die Zähne zusammen. Ich dachte daran, ob Lexi sich wohl fragte, wo ich war, ob sie mich bereits für tot hielt.
    Obwohl meine Augen noch immer verbunden waren, erkannte ich jeden Zoll dieses Zeltes wieder. Auf der linken Seite befand sich die tätowierte Frau und auf der rechten Arnold, der starke Mann. Dann gingen wir leicht bergab, und ich wusste, dass ich in der Arena war.
    Da packte mich jemand am Arm. » Ich habe einer Menge Leute erzählt, was für ein gerissener Bursche du bist. Aber gib dir um meinetwillen nicht allzu viel Mühe. Ich hab mein Geld auf deinen Bruder gesetzt«, flüsterte Jasper hämisch.
    Schließlich wurde mir die Augenbinde entfernt. Ich stand in einer Ecke des Rings. Das Zelt war taghell erleuchtet, und alle Tribünen waren gerammelt voll mit Menschen. Vor dem Kampfring hatte Gallagher eine
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