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Urgum der Barbar

Urgum der Barbar

Titel: Urgum der Barbar
Autoren: Kjartan Poskitt
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einladen.«
    »Mich? Zum Essen?«
    »Ja, ich habe einen Freund, der dahinten an der Kreuzung ein kleines Restaurant betreibt. Der Eingang wird Ihnen sofort auffallen, wenn Sie die Allee des Lächelns entlangreiten, achten Sie einfach auf die Musik. Schauen Sie einfach rein und sagen Sie, Molly hätte sie geschickt.«
    »In echt?«
    »Aber ja«, sagte Molly. »Ich bin sicher, dass er sich ganz furchtbar freut, wenn Sie... äh zum Essen reingehen.«
    Alle blickten Molly verwundert an, aber sie lächelte den Eintreiber bloß an und winkte ihn davon.
    »Gehen Sie nur!«, sagte sie. »Worauf warten Sie?«
    Der Eintreiber ritt sofort davon. Hoch oben auf den Klippen grinste Robbin.
    »Was ist daran witzig?«, fragte Ruinn.
    »Vertrau mir.« Robbin lachte. »Wenn es einen Preis für den furchtbarsten Tod des Jahres gibt, dann hat Molly ihn verdient!«
    Unten bot Divina in der Zwischenzeit der Dechseid von ihrem Tablett an.
    »Es tut mir leid, dass ich keine Skorpione vorbereitet habe«, sagte Divina.
    »Und mir tut es leid, dass die Dinge ein bisschen außer Kontrolle geraten sind«, sagte die Dechseid.
    Die Dechseid warf einen Blick auf die aufgereihten stacheligen Felsbrocken, dann hinüber zum Wachturm, wo Grizelda immer noch den Bogen gespannt hatte. Dann wandte sie sich um und betrachtete Olks Klinge und Mungoids Schlachtzähne. Sie schüttelte sich vor Erleichterung.
    »Sieht aus, als wäre ich gerade noch rechtzeitig gekommen«, sagte sie.
    Stück für Stück ließ Grizelda ihren Bogen sinken, Mungoid entfernte seine Schlachtzähne, die Jungs traten von den Felsbrocken zurück. Alle entspannten sich und einige der Beamten traten sogar vor und bedienten sich von Divinas Tablett mit Appetithäppchen.
    »Schon besser.« Divina lächelte zufrieden. »Alle sind nett und niemand wird ernsthaft verletzt.«
    Und genau da ertönte hinter den versammelten Truppen der wildeste blutdürstigste Schrei …

Der letzte angriff

    ... H HHHHH!« Es war viel Zeit vergangen, seitdem Urgum sich in die Toilette gespült hatte, unten wieder aus dem Loch und die Felsen hinuntergeklettert war. Er hatte sein Pferd gefunden, sich eine Weile mit ihm gestritten, war aufgestiegen und hatte hinter ein paar Felsen versteckt, gewartet. Er hatte versucht zu erlauschen, wann der Kampf anfing, aber nach einer Weile hatte er angefangen, sich Sorgen zu machen, weil alles viel zu ruhig war, und sich gefragt, ob möglicherweise all ihre Verteidigungslinien zusammengebrochen waren. Vielleicht hatten seine dämlichen Söhne alle stachligen Felsbrocken auf Olk und Mungoid fallen lassen? Vielleicht hatte ein Bogenschütze einen Glückstreffer gelandet und Grizelda ausgeschaltet, bevor sie ihm zuvorkommen konnte? Vielleicht... vielleicht war der Eintreiber schon drin und plünderte seine Höhle aus und nahm Molly und Divina gefangen?
    Aus diesem Grund gab Urgum, die Axt in der einen und die schwere, scharfgliedrige Kette in der anderen Hand, seinem Pferd die Sporen. Aus tiefster Seele freudig brüllend, brach er aus den Schatten hinter den Felsen hervor und auf die Truppen los.

    »HAB ICH SCHISS?
NÖ!
KÜMMERT’S MICH?
NÖ!
ICH BIN VÖLLiG
IRRE!«

    Die Soldaten, die in der Nähe standen, hatten ihm den Rücken zugewandt, bereits ihre Schilde gesenkt und die Schwerter in die Scheiden gesteckt, als sich die Kunde verbreitete, dass Divina Knabbereien herumreichte. Als sie nun das barbarische Schlachtgebrüll vernahmen, zogen sie erneut ihre Schwerter, doch zu spät. Einer oder zwei am Rande der Armee schafften es, aus dem Weg zu sprinten, doch die meisten standen einfach zu dicht aneinandergedrängt, um noch die Schlachtordnung zu ändern und sich umzudrehen.

    Als Urgums Pferd vorwärtspreschte und zwar genau ins dichteste Getümmel, nahm sich Urgum eine Sekunde Zeit, sein großartiges Ross zu bewundern. Klar, es war die meiste Zeit über ein menschenhassender, ungehorsamer alter Klepper, aber wenn es zu einem guten Kampf kam, dann wusste das Pferd genau, dass es seinem Herrn vollen Respekt erweisen und furchtlos seine Pflicht erfüllen musste. Gutes altes Pferd , dachte Urgum.

    Dämlicher, fetter alter Sack , dachte das Pferd, als es lospreschte. Das Pferd wusste, dass die Leute Pferde im Allgemeinen gern hatten und dass sie ihnen nicht wehtaten, wenn sie es vermeiden konnten. Es wusste auch, dass viele Leute Urgum nicht mochten. Deshalb bereitete es ihm große Genugtuung, seinen übergewichtigen, schwitzenden, abscheuerregenden Reiter direkt in die
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