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Unwiderstehlich (German Edition)

Unwiderstehlich (German Edition)

Titel: Unwiderstehlich (German Edition)
Autoren: Naomi Noah
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»Aber du musst mir eins sagen: Kenne ich ihn?«
    »Das darf ich dir nicht sagen.«
    »Also ja!«
    »Nein, nicht ja. Ich lasse es absichtlich im Ungewissen, um dich noch ein wenig zu quälen mit der Vorstellung, es könnte jeder sein, der dir begegnet. Du wirst noch monatelang darüber rätseln und dich bei jedem Mann, mit dem ich etwas zu tun habe, fragen, ob er es war.«
    »Thomas. Es war Thomas.«
    Moritz lachte. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Er kommt von der Größe ungefähr hin.«
    »Na, wenn du dich da mal nicht irrst.«
    »Außerdem spielt er auch Fußball. Das hab ich an seinen Waden gemerkt.«
    »Sebastian spielt aber auch oft Fußball. Der hat auch stramme Waden.«
    »Du hast mir Sebastian ins Bett geschleppt?« Empört setzte Jule sich auf. Sie wollte schon an der Binde ziehen, als Moritz ihre Hand festhielt.
    »Noch nicht.« Gerade hörte sie die Badezimmertür gehen, und einige Sekunden später hörte sie die Haustür. »Jetzt darfst du die Binde abmachen. Und ich verspreche dir: Es war nicht Sebastian.«
    »Dann einer von den anderen.« Jule riss sich die Binde von den Augen und blinzelte. Der Raum lag im Halbdunkel, trotzdem musste sie sich erst an die Helligkeit gewöhnen. Aber sofort begaben sich ihre Augen auf die Suche nach einem verräterischen Indiz, das der fremde Gast vergessen haben könnte.
    Das Gespräch amüsierte Moritz. »Wieso bist du so festgelegt auf meine Fußballkumpels?«
    »Wegen der strammen Waden.«
    »Aber viele Männer spielen Fußball. Einige meiner Arbeitskollegen zum Beispiel.«
    »Die würdest du so was nicht tun lassen. Niemanden von der Arbeit, das weiß ich.«
    »Stimmt! Nicht wenn sie noch bei uns angestellt sind«, ergänzte Moritz vielsagend. Er rutschte zur Bettkante und stand auf. »Ich geh zuerst duschen. Ich muss noch den Grill vorbereiten. Die Jungs kommen ja schon in spätestens einer Stunde.«
    Verdammter Mist, dachte Jule. So kam sie nicht weiter.
    Als Jule eine halbe Stunde später frisch geduscht, umgezogen und einigermaßen emotional geordnet aus dem Schlafzimmer heraustrat und zur Terrasse ging, blieb sie starr stehen.
    Sieben Augenpaare starrten zu ihr hinüber und begrüßten sie mit leicht anzüglichem Ton im Chor: »Hallo, Jule.«
    Sie wurde rot und wusste nicht, wohin sie blicken sollte. Wussten die etwa alle Bescheid? Nein, so etwas würde Moritz nicht machen. Wahrscheinlich hatte er ihnen aufgetragen, sie so zu begrüßen, um sie zu veräppeln. Sie ging zum Kühlschrank und nahm sich ein Glas Weißwein. Aus sicherer Entfernung blickte sie raus auf die Terrasse.
    Thomas war immer noch nicht aus dem Rennen. Sebastian schloss sie mal aus. Es blieben also noch fünf übrig. Thomas, Michael, Niklas, Paul und Steffen.
    Steffen und Paul kamen herein. »Wo stehen denn die Grillsoßen?«
    Jule zeigte in eine Ecke der Küche, und Steffen ging rüber. Er trug kurze Baggyshorts, und wie Jule sehen konnte, hatte auch er stramme Waden. Aber war er nicht viel zu klein?
    Paul dagegen, der gerade das Brot schnitt, war groß genug und hatte auch die richtigen Waden, aber ihm fehlten die Haare. Jule war nämlich mehrmals von Haaren gekitzelt worden.
    Gerade als Jule Paul kritisch beäugte, kam Moritz in die Küche und amüsierte sich über ihren analytischen Blick. »Perücke?«, sagte er vieldeutig, nahm das Fleisch aus dem Kühlschrank und ließ sie stehen. Er wusste genau, was gerade in ihr vorging.
    Mist, das mit der Perücke konnte natürlich sein. Aber das glaubte sie nicht. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Paul das machen würde, was der Fremde vorhin mit Moritz’ Schwanz gemacht hatte. Aber wer von den Jungs hatte es so faustdick hinter den Ohren, dass Jule ihm das zutrauen würde? Letztendlich keiner.
    Es klingelte, und Jule ging zur Tür. Torben trug einen Sack Eiswürfel und drängelte sich unhöflich durch die Tür. So würde man sich nicht verhalten, nicht nach so einem Nachmittag. Christian kam herein. Vor sich trug er ein großes Tablett, auf dem vermutlich Kuchen war. Er begrüßte Jule nett mit einem flüchtigen Kuss auf die Wange und ging sofort weiter. Die Jungs aßen gern zwischendurch was Süßes, vor allem Christian, und das sah man ihm auch an. Die beiden schieden schon mal aus. Blieben also noch Thomas, Niklas und Michael.
    Letzterer kam gerade von der Terrasse rein und ging lächelnd auf sie zu. Jule taxierte ihn. Waden, Größe und auch Haare. Alles passte perfekt, und im Gegensatz zu Thomas und Niklas war er Single. Etwas
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