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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt
Autoren: Poppy J. Anderson
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erwiderte die Ärztin und löste im gleichen Moment die Bremsen des Bettes.
    Grant schüttelte sich kurz und hatte das Gefühl, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. Da er als Arzt die Lage einschätzen konnte, bekam er es als Vater gerade mit der Angst zu tun. Er schaute in Claires panisches Gesicht, hörte ihr Schluchzen und dachte daran, wie sehr er sich anfangs gegen sie und gegen das Baby gesträubt hatte. Keinen von beiden hatte er ge wollt. Beide hatte er aus seinem Leben ausschließen wollen.
    Jetzt ertrug er den Gedanken nicht , sie zu verlieren. Er wollte sowohl Claire als auch das Baby bei sich haben.
    „Grant? Bitte, rede mit mir“, schluchzte Claire auf, als ein Pfleger ins Zimmer eilte und ihr Bett nach draußen schob.
    Seine Zunge klebte ihm am Gaumen, als er nach Worten suchte und wie paralysiert neben ihr herlief.
    „Grant“, wiederholte sie panisch und zerquetschte beinahe seine Hand.
    Zitternd holte er Luft. „Es wird alles gut, mein Liebling.“
    „Versprich es mir“, weinte sie.
    Auch wenn er sich geschworen hatte, nie wieder einer Patientin ein solches Versprechen zu geben, nickte er Claire zu. „Ich verspreche es.“
     
     
     
     
    Claire lag auf dem OP-Tisch und zitterte vor Kälte und vor Angst. Dass selbst Grants Hand eiskalt war und seine Augen über dem blauen Mundschutz weit aufgerissen waren, zeigte ihr, wie besorgniserregend der Zustand des Babys war.
    Sie wollte nicht darüber nachdenken , was gerade mit ihr passierte und dass sie nackt auf einem Tisch lag, nur mit blauen Tüchern bedeckt, während eine Vielzahl fremder Menschen, die sie in ihrer OP-Kleidung nicht einmal erkennen konnte, um den Tisch herumstanden und geschäftig an ihr herumhantierten.
    Es war ihr egal, was mit ihr passierte, solange es dem Baby gut ging. Sie dachte nur an ihr Baby und betete zu Gott, dass ihm nichts passiert war.
    Angesichts der starken Schmerzen und der Blutlache, in der sie aufgewacht war, ging sie von dem Schlimmsten aus. Auch Grants versteinerte Miene und das aufgebrachte Getuschel des OP-Teams verstärkten ihre Befürchtungen. Sie konnte kaum noch atmen und merkte, wie heiße Tränen aus ihren Augenwinkeln schossen und über ihre Wangen liefen.
    Schwerfällig drehte sie den Kopf zur Seite und spürte, wie schwindelig ihr war. „Grant?“
    Er beugte sich vor und legte eine Hand auf ihren Kopf, über den ihr jemand ein OP-Häubchen gestülpt hatte. Durch den Mundschutz hörte sie seine Stimme nur gedämpft, zumal ein Rauschen in ihren Ohren eingesetzt hatte.
    „Bleib ganz ruhig, Liebling.“
    Ihr blieb sowieso nichts anderes übrig, da sie unterhalb ihrer Brust nichts spürte und eine merkwürdige Taubheit in ihrem Oberkörper eingesetzt hatte.
    Neben ihr piepte eine Maschine ohrenbetäubend auf. Sie konnte sehen, wie Grant seinen Kopf nach oben riss.„Was ist mit dem Blutdruck?“
    „Dr. Lee“, schrie jemand auf. „Der Blu tdruck sackt rapide ab.“
    Claire schloss für einen Moment die Augen und öffnete diese anschließend mühevoll. Sie nahm einen grauen Schleier wahr, durch den sie nichts erkennen konnte. Langsam blinzelte sie dagegen an.
    „Grant ...“ Selbst in ihren Ohren klang ihre Stimme grauenvoll.
    Undeutlich hörte sie aufgeregte Stimmen, die immer wieder etwas von einem Blutdruck faselten, bevor Grants Gesicht vor ihren Augen auftauchte.
    „Claire, atme einfach weiter. Alles wird gut.“
    „Was ist mit dem Baby?“
    Sein Kopf drehte sich zur Seite, bevor er sie wie der ansah und stockend erklärte: „Das ... das Baby ist da.“
    „Warum schreit er nicht?“ Sie schnappte nach Luft und versuchte den Kopf zu heben. „Warum schreit er nicht?!“
    „Sie kümmern sich um ihn“, er drückte ihre Hand und murmelte ängstlich. „Du machst mir gerade mehr Sorgen, Claire. Du blutest stark ...“
    Sie schluchzte auf und ließ seine Hand los. „Schau nach dem Baby, Grant! Schau bitte nach ihm!“
    Anscheinend sagte er etwas zu ihr, aber sie verstand kein Wort.
    Panisch bewegten sich ihre Lippen, doch nichts war zu hören. Mit fahrigen Bewegungen wollte sie wieder nach seiner Hand greifen, als alles schwarz um sie herum wurde.
     
     
     
     
    Epilog
     
     
    Sie hatte es noch nie gemocht, von grellen Sonnenstrahlen geweckt zu werden, die ihr in den Augen wehtaten. Als Claire wach wurde, war ihr erster Gedanke, dass sie vergessen haben musste, die Jalousien zu schließen, bevor sie ins Bett gefallen war, doch dann blinzelte sie gegen das grelle Sonnenlicht an und sah eine
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