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Untitled

Titel: Untitled
Autoren: Unknown Author
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Geheimagenten Hal Resec an die terranische Botschaft gegangen war. Es war für Atlan kein Geheimnis, daß solche Funksprüche von der Polizei auf Lepso abgehört und nach Möglichkeit entschlüsselt wurden. Der betreffende Funkspruch ent-
    hielt glücklicherweise eine Dienstanweisung, die man bei einiger Verdrehung ohne weiteres als Sonderbefehl für den erschossenen Agenten Resec ansehen konnte. Tekener und Kennon besaßen sowohl die verschlüsselte Form dieses Funkspruchs als auch den Klartext. Die Entschlüsselung im tatsächlichen Wortlaut war so hervorragend, daß sie jederzeit einer Untersuchung durch eine Positronik auf Lepso standhalten konnte. Die versteckten Anweisungen, neu eingebaut durch erfundene Symbolgruppen, beinhalteten, daß die terranische Botschaft auf Lepso Captain Hal Resec im Interesse des Imperiums opfern mußte. Der Sonderbefehl besagte, daß Hal Resec, ausgerüstet mit einem Abhörgerät, den interkosmischen Schiffsmakler Polos Tradino aufsuchen sollte. Resec sollte Tradino ansprechen, um ihn mit geschickt formulierten Worten in eine Lage zu bringen, daß die lepsonische Geheimpolizei zu dem Schluß kommen mußte, Polos Tradino sei ein Spezialist der USO.
    Tekener würde mit Kennon alias Rabal Tradino auf Lepso landen und die Unschuld von Polos Tradino anhand des Funkspruchs beweisen. Das Verschwinden Tekeners war durch die Suche nach Rabal Tradino hinreichend erklärt.
    Die Papiere der SPACELADY besagten, daß dieses Schiff auf dem Mars stationiert war, zum Familienkonzern der Tradinos gehörte und von Rabal Tradino befehligt wurde.
    Die SPACELADY hatte alles an Bord, was ein mit Schwarzhandel beschäftigter Kapitän benötigte. Das Schiff war mit überschweren Geschützen ausgerüstet, besaß eine viel zu große Besatzung und ähnelte mehr einer fliegenden Festung als einem Handelsschiff.
    Als die SPACELADY am 3. März 2407 von QUINTO-CENTER aus startete, befanden sich
    135 Besatzungsmitglieder an Bord. Bis auf Tekener und Kennon handelte es sich um Umweltangepaßte.
    Unmittelbar nach dem Abflug der SPACELADY begannen die Sendestationen auf den Hauptwellen des Solaren Imperiums eine Suchmeldung auszustrahlen. Ronald Tekener, genannt der Lächelnde, sollte sich innerhalb von zwei Wochen bei einem terranischen Konsulat oder an Bord eines terranischen Schiffes zum Verhör melden. Tekener wurde des Mordes an seiner Frau Irna Irsata und dem terranischen Generalzahlmeister des Wega-Systems, Nurat Sasiner, beschuldigt. Man drohte Tekener mit steckbrieflicher Verfolgung, wenn er die Aufforderung ignorieren sollte.
    Die USO-Spezialistin Irna Irsata, von Mitarbeitern ihrer Organisation längst in Sicherheit gebracht, sollte bei der lepsonischen Geheimpolizei als tot gelten. Als der Hyperempfänger der SPACELADY die Suchmeldung empfing, ging ein Lächeln über Tekeners Gesicht.
    "Ich kann mich nicht erinnern, daß USO und Solare Abwehr jemals so gut zusammengearbeitet haben", sagte er zu Kennon. "Wir werden einen guten Start auf Lepso haben."
    Kennon schob sein breites Kinn nach vorn. "Ich habe keinerlei Bedenken, Tek. Ich kann es kaum erwarten, dem SWD etwas vorzulügen."
    "Hast du rohes Fleisch gegessen?" erkundigte sich Tekener belustigt. "Wundert dich das?" fragte Kennon. "Ich möchte endlich meine 'Vollprothese' im Einsatz ausprobieren."
    Seltsam, dachte Tekener. Ken nennt seinen Körper stets "Vollprothese", niemals Robotkörper.
    Tekener grübelte darüber nach, ob zwischen dieser Gewohnheit und dem geheimnisvollen Geschehen in Kennons Unterbewußtsein ein Zusammenhang bestand. Er hatte gehofft, daß Kennon sich noch vor der Landung auf Lepso vergessen würde. Doch Major Kennons Selbstsi-
    cherheit wuchs mit jedem Lichtjahr, das sich die SPACELADY von QUINTO-CENTER entfernte.
    Allmählich gelangte Tekener zu der Überzeugung, daß sein Freund völlig in Ordnung war. Es gab einfach keine verborgenen Komplexe oder Spannungen. Kennon war offenbar tatsächlich so ausgeglichen, wie es in den Berichten der Psychologen zu lesen stand.
    Die SPACELADY fiel aus der Halbraumzone in das Normaluniversum zurück. Tekener erhob sich und ging zur Funkanlage hinüber. Kennon blickte seinem Freund nach.
    "Was hast du vor?" erkundigte er sich.
    "Ich halte es für besser, wenn wir unsere Landung auf Lepso jetzt schon über Hyperfunk anmelden", meinte der Oberstleutnant. "Das wird den SWD friedlich stimmen."
    Kennon brummte zustimmend, und Tekener gab dem Funker die entsprechenden Anweisungen. Kurz darauf
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