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Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Titel: Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)
Autoren: Robyn Carr
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die schönste Zeit deines Lebens auf dieser Reise. Ich werde mich um alles kümmern, solange du weg bist, und werde auch die Weihnachtssachen wieder einpacken. Und danke für diese Nacht. Es war perfekt. In Liebe, Annie
    Er hielt den Zettel in der Hand und las die Zeilen wieder und wieder. „Es fällt mir schrecklich schwer, von dir wegzugehen, Annie”, flüsterte er. „Vor allem zu Weihnachten.”
    Nathaniel hatte seine Flüge in Abstimmung mit dem Rest der Gruppe gebucht. Sie wollten sich alle zum Frühstück in Miami treffen, um von dort aus gemeinsam nach Nassau zu fliegen. Vorher musste er aber von Santa Rosa aus mit einem Zubringerflug nach San Francisco, und das bedeutete eine Fahrt von zwei Stunden in Richtung Süden, um die erste Etappe seiner Reise überhaupt antreten zu können. Von San Francisco aus hatte er einen Nonstop-Nachtflug nach Miami gebucht, wo er frühmorgens landen würde. Wie als Erinnerung an gemeinsame Frühstücke nach durchwachten Nächten, in denen sie für eine wichtige Prüfung gepaukt hatten, würde er dann mit der ganzen alten Clique im Flughafen frühstücken. Und noch früh am selben Tag würden sie auf den Bahamas landen und könnten ihren zehntägigen Urlaub antreten.
    Das Autofahren machte ihm nichts aus, was gut war, denn seine Praxis zwang ihn zur Betreuung von Nutztieren in drei Bezirken über Berg und Tal. Die Fahrt vom Humboldt County nach Santa Rosa war sehr schön und verlief ruhig. Aber anstatt nun die Hügellandschaft, die schneebedeckten Pinien und die Berge zu genießen, dachte er nur an Annie.
    Er hatte das Humboldt County noch nicht hinter sich, als er sie auch schon in ihrem Geschäft anrief. „In zwei Stunden fliege ich. Du bist dir wirklich sicher, dass du mich ohne dich gehen lassen willst?”, fragte er sie.
    „Das ist deine Reise, Nate. Nicht meine. Du hast sie geplant, hast dich darauf gefreut und dafür bezahlt. Jetzt fliegst du und wirst es genießen. Ich habe Familienangelegenheiten, um die ich mich kümmern muss. Und Welpenangelegenheiten. Wenn du zurückkommst, habe ich die Weihnachtsdekoration wieder verstaut und die Welpen auf ihre neuen Heime verteilt, und du wirst braun gebrannt und erholt sein. Und dann wird ein ganzes neues Jahr vor uns liegen.”
    „Soweit ich weiß, sind die Funkverbindungen dort furchtbar, aber ich werde versuchen, dich anzurufen, solange ich weg bin. Ich muss doch wissen, ob du es wirklich kein bisschen bereust, dass du einen Urlaub ausgeschlagen hast, der dich keinen Cent gekostet hätte. Und auf dem Küchentresen liegt ein Zettel mit meinen Hotelinfos. Ruf mich an, wenn du irgendetwas brauchst. Egal was.”
    Was er dachte, war: Mich. Ruf an, wenn du mich brauchst. Ruf an, wenn du mich vermisst.
    Aber Annie lachte nur fröhlich. „Also Nate, was willst du denn machen, wenn ich etwas brauche? Nach Hause zurückfliegen? Du wirst auf der anderen Seite der Staaten sein! Und du wirst mit deinen Freunden zusammen sein. Ein Wiedersehen, Nate. Jetzt mach dir keine Gedanken über Dinge, an denen du nichts ändern kannst. Hab einfach Spaß. Abgesehen davon komme ich mit fast allem ganz gut klar.”
    Noch vor wenigen Wochen hatte Nathaniel sich mit großem Enthusiasmus auf diese Ferien gefreut. Er hatte ein wenig von Mädchen in Bikinis und tief ausgeschnittenen Sommerkleidern fantasiert und sich vorgestellt, eine schöne Frau zum Essen einzuladen. Vielleicht hätte er auch mal ein hübsches junges Ding zum Segeln mitgenommen. Bis spät in die Nacht würde er mit seinen Freunden wach bleiben, lachen, trinken und Zigarren rauchen. Sicherlich würde er auch gebraucht werden, um einen nackten weiblichen Rücken mit Sonnenmilch einzureiben.
    Nun aber hatten all diese Aussichten keinen Reiz mehr für ihn. Jetzt dachte er nur noch daran, wie lange diese zehn Tage sich hinziehen würden. Er hoffte, dass er wenigstens den einen oder anderen ansehnlichen Fisch fangen würde. Es wäre das, was er ihr gern mitbringen würde, einen großen präparierten Fächerfisch. Vielleicht könnten sie ihn übers Bett hängen und sich dann immer an ihr erstes Weihnachten erinnern. Und ihr letztes, das sie getrennt voneinander verbracht hatten.
    Annies fröhliches Lachen dauerte nur so lange, wie sie mit Nate telefonierte. Kaum hatte sie den Hörer aufgelegt, wurde sie melancholisch. Sie hielt es für eine Kombination aus Traurigkeit, weil Nate nicht mehr da war, und Müdigkeit. Als sie sein Haus geschmückt und ihm diese scheußlich schmeckenden
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