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Unter dem Schutz des Millionaers

Unter dem Schutz des Millionaers

Titel: Unter dem Schutz des Millionaers
Autoren: Leanne Banks
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mich auf dem Heimweg verfahren.“
    „Ricardo hat mir gesagt, dass du ihn aus einem der übelsten Stadtviertel angerufen hast“, sagte Max.
    Sie spürte, wie zornig er war. „Ich habe mich halt verfahren, das ist alles. Wenn ich die Route vorher im Internet …“ Es ärgerte Lilli, dass er sie so herablassend behandelte, und sie unterbrach sich selbst. Sie wollte sich nicht vor ihm rechtfertigen. „Ich möchte jetzt nach David schauen.“
    „Wie heißt der Freund, den du besucht hast?“, wollte er wissen.
    „Devon“, erwiderte sie. „Sein Vater hat Krebs und muss gepflegt werden. Devons Mutter ist im Krankenhaus.“
    „Hast du ihm Geld gegeben?“
    „Ja, das habe ich“, antwortete sie fest.
    „Du hättest dich von diesem Kerl nicht übervorteilen lassen dürfen.“
    „Das habe ich auch nicht“, sagte Lilli. „Ich habe ihm das Geld sehr gern gegeben.“ Sie schwieg kurz. „Es war nicht dein Geld, Max. Ich habe ein Sparkonto, auf dem das bisschen Geld liegt, das ich von meiner Mutter geerbt habe.“
    „Darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass dieser Mann dich erpressen könnte.“
    „Das würde er niemals tun. Er hat ein Herz aus Gold“, sagte sie aufgebracht und korrigierte sich. „Nein, nicht Gold. Er hat ein weiches, gutes Herz, keins aus Metall.“
    „Anders als dein Ehemann, der Mann aus Stahl“, warf Max ein.
    „Das habe ich nicht gesagt“, verteidigte sie sich. „Du kennst Devon nicht und weißt nicht, dass er ein guter Mensch ist.“
    „Der in einer der übelsten Gegenden von Las Vegas wohnt.“
    „Nicht jeder kann sich eine Villa in einem Luxusviertel leisten“, gab sie zurück.
    „Wir haben doch darüber geredet, und du hattest versprochen, ihn nicht ohne meine Einwilligung zu besuchen.“
    „Dazu habe ich nie wirklich Ja gesagt. Ich bin erwachsen, Max, und ich finde, du solltest mich nicht dafür kritisieren, dass ich einem Menschen, der mir in einer schwierigen Situation beigestanden hat, helfe.“
    „Du darfst dich nicht auf diese Weise in Gefahr bringen, denn du hast einen Sohn, an den du denken solltest. Es gibt Menschen, die dich brauchen.“
    Menschen?, dachte sie verblüfft, weil er im Plural sprach, und ihr Herz begann wild zu klopfen. Sie sah ihm forschend in die Augen und machte einen Schritt auf ihn zu. „Worüber bist du eigentlich so wütend?“
    Er erwiderte ihren Blick lange, dann sagte er sanft: „Ich will nicht, dass dir etwas zustößt.“
    „Es ist ja nichts passiert.“
    „Aber es hätte etwas passieren können. Wenn du das nächste Mal das Bedürfnis verspürst, dich in eine so zwielichtige Gegend zu begeben, dann nimm Ricardo mit.“
    „Und was ist, wenn er zu tun hat?“
    „Dann warte, bis er Zeit hat, oder ruf mich an.“
    Er klang ehrlich besorgt, und Lillis Widerwille schwand. „Na gut“, willigte sie ein. „Wenn du jedoch ständig an mir rumnörgelst, werde ich dir nicht mehr zuhören.“
    Er nickte und sah sie an. Lange schauten sie einander in die Augen. Plötzlich fing David an zu schreien.
    „Ich sehe nach ihm“, sagte sie sofort.
    „Hast du schon was gegessen?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich auch nicht. Wir können auf der Terrasse essen.“
    „Gut. Ich komme bald wieder runter“, verkündete sie und ging nach oben ins Kinderzimmer. Lilli gab ihrem Sohn das Fläschchen, badete und wickelte ihn und brachte ihn ins Bett. Aber er wollte einfach nicht einschlafen. Lilli las ihm ein paar Geschichten vor und schaukelte die Wiege, aber es half alles nichts.
    Also gab sie auf, nahm ihn wieder aus der Wiege heraus und ging mit ihm nach unten, wo sie ihn in einen kuscheligen Wippsitz legte, der neben ihrem Stuhl stand. Ihr Magen knurrte beim Anblick des leckeren Essens auf dem Tisch. Max legte die Zeitung weg, in der er gelesen hatte. „Ist der junge Mann noch wach?“
    „Ich glaube, er möchte gern Fußball oder Basketball spielen und ist sauer, dass er dafür noch zu klein ist.“
    Max lächelte.
    Lilli schaltete den Whirlpool ein.
    „Du wirst ihn doch nicht ins heiße Wasser werfen?“, fragte Max entsetzt.
    „Quatsch. Ich dachte nur, das Blubbern würde ihn vielleicht beruhigen.“
    „Gute Idee.“
    „Falls das nicht funktioniert, kannst du ja mal versuchen, ob er auf eine männliche Stimme reagiert.“
    „Auf meine?“
    Sie aß einen Bissen. „Du könntest ihm was vorlesen.“
    „Was denn?“ Er deutete auf die Zeitung. „Das Wall Street Journal?“
    „Klar. Das schläfert ihn sofort ein, meinst du
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