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Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
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Ehre, das Kind und mich sicher auf Dunnbea zu bringen«, sagte sie schließlich, wobei sie innerlich derart vor Freude zitterte, dass es sie fast in Angst versetzte, als er sie anlächelte.
    »Ein Versprechen, das leicht zu geben ist, Mylady.«
    »Leicht zu geben vielleicht, aber Ihr werdet es vielleicht nicht so leicht finden, es zu erfüllen.«
    »Ich gehe mit dem Schwert, das ich trage, nicht ganz unbeholfen um.«
    »Dessen bin ich mir sicher, aber es könnte eine Menge Männer geben, die versuchen, den Jungen und mich davon abzuhalten, meine Familie zu erreichen. Sir, Ihr habt Euch gerade mitten in einen mörderischen Kampf begeben. Auf der einen Seite stehen im Moment dieses kleine Kind und ich – und steht jetzt auch Ihr. Auf der anderen Seite befinden sich ein Mann mit schwarzer Seele namens William und seine beiden zuschnappenden Söhne Ian und Angus, dazu all die Männer, die sie zwingen oder bezahlen können, um uns nachzujagen.«
    »Warum?«
    »Weil William versucht, das zu rauben, was diesem Kind rechtmäßig zusteht. Er hat bereits seine Frau ins Grab gebracht und danach meine Schwester und ihren Mann ermordet. Am Tag, bevor ich mitten in der Nacht geflohen bin, hat er versucht, mit Gift das Kind und mich zu töten. Dieser Mann trachtet danach, Dunncraig in seinen Besitz zu bekommen, durch Heirat und Tod etwas zu beanspruchen, das niemals ihm gehören würde.«
    Eric blieb äußerlich unbewegt, aber innerlich fluchte er herzhaft. Er hatte wenig Ähnlichkeit mit den Männern, vor denen Bethia auf der Flucht war, aber sein Instinkt sagte ihm, dass sie seine Gründe für die Reise zu den MacMillans nicht gutheißen würde. Er entschied sich, ihr die Wahrheit erst später zu sagen. Sie vertraute ihm jetzt ein Stück weit, und er wollte sich ihr gegenüber noch mehr beweisen, bevor er ihr etwas sagte, das dieses neugeborene Vertrauen wieder ersticken konnte.
    »Ihr habt in mir einen Mann gefunden, der sich eine gewisse Kenntnis über solche Fluchtversuche angeeignet hat. Mein Bruder und seine Frau flohen quer durch Frankreich, sie liefen vor Männern davon, die Gisèle für einen Mord hängen wollten, den sie nicht begangen hatte. Vielleicht kann ich endlich einige der Geschichten, die er mir erzählt hat, gebrauchen.«
    »Warum reist Euer Bruder nicht mit Euch zu den Verwandten Eurer Mutter?«
    »Weil seine Mutter nicht meine ist.« Fast hätte er gelacht angesichts des verwirrten Stirnrunzelns, das ihr hübsches Gesicht verfinsterte und schnell von einem Ausdruck großer Neugierde verdrängt wurde. »Eine andere lange Geschichte. Wir heben solche Dinge besser für später auf. Vor uns liegt eine lange Reise.«
    »Das weiß ich. Und vermutlich sollten wir aufbrechen.«
    Bethia zögerte, als Eric die Arme nach dem Jungen ausstreckte, legte James aber voller Unbehagen hinein. Zum ersten Mal seit dem Tod seiner Mutter gab sie ihn aus der Hand, und sie musste das Bedürfnis unterdrücken, ihn sofort wieder an sich zu reißen. Sie war dabei, diesem Mann ihrer beider Leben anzuvertrauen und sollte somit fähig sein, ihm zuzutrauen, das Kind ein paar Augenblicke zu halten.
    Eric beobachtete sie beim Einsammeln ihrer Sachen, wobei sie innehielt, um mit ihren Händen über das kleine silberne Trinkgefäß zu streichen, bevor sie es in ihre Tasche legte. »Ich glaube, jener Mann hat eine gute Frage gestellt, Mädchen«, sagte er ruhig. »Sind es diese Sachen wirklich wert, dafür Euer Leben und das des Kindes aufs Spiel zu setzen?«
    »Nein«, antwortete sie leichthin, indem sie aufstand. »Zumindest ist es das, was mir mein Verstand zurief, aber, ich fürchte, in jenem Augenblick hat mein Herz lauter gesprochen. Diese Trinkschale war die Hochzeitsschale meiner Schwester. Sie war meine Zwillingsschwester und ist noch kaum eine Woche tot. Ich konnte weder sie noch etwas anderes, von den Sachen, die ich aus Dunncraig herausholen konnte, diesen Männern überlassen. Es war töricht, das weiß ich.«
    »Ja, aber ganz und gar verständlich.« Er nahm sie am Arm und führte sie zu seinem Pferd. »Eure Trauer ist zu jung.«
    »Ich weiß nicht, ob sie jemals alt wird«, flüsterte Bethia.
    »Nur die, die sich den Schoß einer Mutter geteilt haben, können sich so nahe stehen. Aber das Leben kennt Mittel, um die scharfen Kanten eines solchen Verlustes abzuschleifen. Man vergisst niemals, aber man lernt es zu akzeptieren.« Er reichte ihr James und befestigte ihre kleine Tasche am Sattel, während sie den kleinen Jungen in die
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