Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Schutz des Highlanders

Unter dem Schutz des Highlanders

Titel: Unter dem Schutz des Highlanders
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
und ging näher auf sie zu, froh, dass sie keinen Schritt zurück machte, weil es ihm zeigte, dass sie ihm jetzt trotz ihrer Verärgerung und ihres Argwohns vielleicht zu vertrauen begann. So, wie sie davon gesprochen hatte, dass sie niemandem das Leben des Kindes anzuvertrauen wagte, war sie in Gefahr oder dachte das wenigstens. Eric war entschlossen, ihr zu helfen, und er hatte den Verdacht, dass dieses Bedürfnis viel mit den wunderbar unterschiedlichen Augen und vollen Lippen, die er schon jetzt allzu gern geküsst hätte, zu tun hatte.
    »Deshalb brauchen sie andere, die über sie wachen«, murmelte er.
    »Genau das tue ich«, fuhr sie ihn an.
    »Und Ihr glaubt dabei keiner Unterstützung zu bedürfen?«
    Der Mann stand so nah bei ihr, dass es ihr schwindlig wurde. Sie war sich sehr bewusst, dass nur James’ winziger Körper sie von ihm trennte. Ihr Blick war mit seiner Schönheit erfüllt. Was noch schlimmer war, er hatte seine Stimme gesenkt, und die süße Verlockung, die in ihr lag, ließ ihr Herz derart schnell und laut schlagen, dass sie über diesem Pochen kaum denken konnte. Dieser Mann schien auf sie wie ein zu großer Krug voll schweren Weins zu wirken.
    »Vielleicht könnte ich ein bisschen gebrauchen«, gestand sie widerwillig ein, »aber das heißt nicht, dass sie von Euch kommen muss.«
    »Ach, ich glaube schon, dass sie das muss.« Eric streckte die Hand aus, um die Locken des Jungen zu zausen, und lächelte insgeheim, als seine Finger Bethias eigensinniges kleines Kinn streiften und sie ihren Kopf zurückwarf, als ob seine Berührung sie verbrannt hätte. »Wohin seid Ihr unterwegs?«
    »Nach Dunnbea«, antwortete sie, ohne zu zögern, verfluchte sich aber sofort für ihren Mangel an Listigkeit.
    »Das ist ein weiterer Ort, an dem ich auf meinem Ritt zu meinen Verwandten vorbeimuss.«
    »Ja.«
    »Die MacMillans of Bealachan liegen nicht in Fehde mit den Drummonds of Dunnbea, oder?«
    »Nein, sie sind seit Langem Verbündete.«
    »Dann reiten wir denselben Weg.«
    »Ich bin auf einer sehr verwickelten Route unterwegs. Das könnte Euer Tempo verlangsamen.«
    »Nein, denn auch ich reite auf einer sehr verwickelten, versteckten Route. Wie Ihr sehen könnt, reise ich allein. Ich versuche, während meiner Reise Ärger zu umgehen.«
    Beinahe hätte sie gelächelt. »Dann sollte ich weit zurückbleiben, mein gütiger Herr, denn mir folgt eine ziemliche Menge Ärger auf den Fersen.«
    Bethia wusste nicht so recht, warum sie so ausweichend reagierte, so widerwillig Erics Hilfe gegenüber. Es stimmte zwar, dass sie die Murrays of Donncoill nicht kannte, aber vermutlich kam das, weil es über sie nicht viel zu erfahren gab, zumindest nicht viel Schlechtes. Geschichten über Schlimmes, das Menschen getan hatten, reisten weit, aber, wenn sich jemand zu benehmen wusste, wurde nur von dessen heroischsten Taten gesprochen. Die MacMillans waren seine Verwandten und sie wohnten nah, waren seit Langem beständige Verbündete ihrer eigenen Familie. Er hatte eindeutig das Aussehen eines MacMillan. Er war in derselben Richtung unterwegs wie sie. Er hatte sie gerade vor einer möglicherweise tödlichen Auseinandersetzung gerettet, und obwohl er ihr den Dolch abgenommen hatte, hatte er noch immer keine bedrohliche Bewegung ihr oder James gegenüber gemacht. Der gesunde Menschenverstand forderte von ihr, dass sie ihn um Hilfe bat.
    »Kommt, Mädchen, legt Euren Stolz ab und nehmt ein ehrliches Hilfsangebot an«, sagte Eric.
    »Es ist nicht nur Stolz, was mich zögern lässt, Sir«, erwiderte sie.
    »Habe ich Euch nicht eben gezeigt, dass ich Euch keinen Schaden zufüge?«
    »Schon, aber ich darf bei allen und jeden Entscheidungen, die ich treffe, nicht nur an mich denken.«
    »Ich würde niemals ein Kind verletzen.«
    In seiner liebenswerten Stimme lag ein angespannter Ton, und Bethia hätte fast gelächelt. Sie hatte ihn gerade beleidigt. Seltsamerweise verringerte dies ihr Misstrauen und ihre Zweifel erheblich. Auch wenn sie sich noch immer unbehaglich fühlte, glaubte sie allmählich daran, dass das nicht an mangelndem Vertrauen seinem Hilfsangebot gegenüber lag, sondern daran, dass er ein so gefährlich anziehender Mann war. Noch nie hatte sie sich in Gegenwart eines Mannes so verwirrt gefühlt wie in seinem Fall. Allerdings bestand diese Gefahr, gegen die sie kämpfen musste oder der sie unterliegen würde, nur für sie, und jetzt hatte sie allein an James zu denken.
    »So bitte ich Euch, Herr Ritter, bei Eurer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher