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Unten Am Fluss - Watership Down

Titel: Unten Am Fluss - Watership Down
Autoren: Richard Adams
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Grasbüschel döste, in dem Augenblick, als er sich umdrehte und fortzuspringen versuchte, heruntergerissen und getötet wurde. Später – nachdem er Woundwort liegengelassen hatte – trieb sich der Hund einige Zeit auf der Böschung und im offenen Gras herum, bellte und stürzte auf jeden Busch und jeden Haufen Unkraut zu. Aber inzwischen hatten die Efrafas Zeit gehabt, sich zu zerstreuen und zu verstecken, so gut es möglich war. Außerdem zeigte der Hund, der unerwartet gekratzt und gebissen worden war, ein gewisses Widerstreben, sich auf einen Kampf einzulassen. Doch zum Schluß gelang es ihm, das Kaninchen zu stellen und zu töten, das tags zuvor durch Glas verletzt worden war, und damit verzog er sich wieder auf dem Weg, den er gekommen war, und verschwand über den Rand der Böschung.
    Von einem erneuten Angriff der Efrafas auf das Gehege konnte jetzt keine Rede mehr sein. Keiner dachte an etwas anderes als daran, sein Leben zu retten. Ihr Führer war verschwunden. Der Hund war von den Kaninchen, die sie hatten töten wollen, auf sie gehetzt worden – da waren sie ganz sicher. Es stand im Einklang mit dem geheimnisvollen Fuchs und dem weißen Vogel. In der Tat hatte Ragwort, das phantasieloseste Kaninchen, das lebte, es unter der Erde vernommen. Campion, der mit Vervain und vier oder fünf anderen in einem Nesselhaufen kauerte, traf auf nichts als zitternde Zustimmung, als er sagte, er sei sicher, daß sie sofort diesen gefährlichen Ort verlassen sollten, wo sie schon viel zu lange geblieben waren.
    Ohne Campion wäre wahrscheinlich nicht ein einziges Kaninchen nach Efrafa zurückgekehrt. Doch konnte auch seine Kunst als Patrouillenführer nicht einmal die Hälfte derjenigen, die nach Watership gekommen waren, heimführen. Drei oder vier waren geflüchtet und hatten sich zu weit verlaufen, als daß man sie wiederfinden konnte, und was aus ihnen geworden war, erfuhr man nie. Es waren wahrscheinlich vierzehn oder fünfzehn Kaninchen – nicht mehr –, die mit Campion etwas vor ni-Frith aufbrachen, um die lange Wanderung anzutreten, die sie erst tags zuvor in entgegengesetzter Richtung unternommen hatten. Sie waren nicht fähig, die Entfernung bis zum Dunkelwerden zurückzulegen, und es dauerte nicht lange, da hatten sie gegen Schlimmeres als ihre eigene Erschöpfung und ihre niedergedrückte Stimmung anzukämpfen. Schlechte Nachrichten verbreiten sich schnell. Den Gürtel hinunter und darüber hinaus verbreitete sich das Gerücht, daß der furchtbare General Woundwort und seine Owsla auf Watership Down in Stücke gehauen worden waren und was von ihnen übrigblieb, sich in schlechter Verfassung südwärts schleppte, kaum in der Lage, wachsam zu bleiben. Die Tausend begannen heranzurücken – Wiesel, ein Fuchs, selbst ein Kater von einer nahe gelegenen Farm. Bei jedem Halt fehlte wieder ein Kaninchen, und keiner konnte sich erinnern, gesehen zu haben, was ihm zugestoßen war. Eines davon war Vervain. Es war von Anfang an klar, daß ihm nichts mehr blieb, und tatsächlich hatte er wenig Veranlassung, ohne den General nach Efrafa zurückzukehren.
    Während all dieser Furcht und Mühsal blieb Campion standfest und wachsam, hielt die Überlebenden zusammen, dachte voraus und ermutigte die Erschöpften, weiterzulaufen. Am Nachmittag des folgenden Tages, während das Kennzeichen »Rechter Vorderlauf« bei silflay war, kam er mit einer Handvoll von sechs oder sieben Kaninchen durch die Postenlinie gehinkt. Er selbst war einem Zusammenbruch nahe und kaum imstande, dem Rat Bericht über die Katastrophe zu erstatten.
    Nur Groundsel, Thistle und drei andere hatten die Geistesgegenwart gehabt, den geöffneten Lauf hinunterzuspringen, als der Hund kam. Zurück in der Honigwabe, ergaben sich Groundsel und seine Mitgeflohenen sofort Fiver, der immer noch von seiner langen Trance benebelt und kaum soweit zur Besinnung gekommen war, zu begreifen, was vor sich ging. Schließlich, als die fünf Efrafas immer noch in dem Bau kauerten und auf die Geräusche des oben jagenden Hundes lauschten, erholte sich Fiver, ging zur Mündung des Laufes, wo Bigwig halb bewußtlos lag, und es gelang ihm, Holly und Silver begreiflich zu machen, daß die Belagerung beendet war. Es fehlte nicht an Helfern, die verstopften Löcher in der Südwand wieder aufzureißen. Zufällig war Bluebell der erste, der in die Honigwabe durchbrach, und noch viele Tage später ahmte er Hauptmann Fiver an der Spitze einer Menge von Efrafa-Gefangenen nach – »wie
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