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Universum der Doppelgänger

Universum der Doppelgänger

Titel: Universum der Doppelgänger
Autoren: Keith Laumer
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Blocks und sicherte sie mit einer Doppelklammer, die er festschraubte.
    »Schindhart, du scheinst ein anständiger Kerl zu sein«, sagte O’Leary, in schrecklicher Faszination auf die rauchende und glühende Zange in der haarigen Faust des Technikers starrend. »Willst du untätig und ohne ein Wort zusehen, wie dieser verbrecherische Krupkin deinen Herrn absetzt und das Land bedrückt und aussaugt, um sich persönlich zu bereichern und seine üblen Pläne …«
    Schindhart seufzte. »Ja, ich weiß, der Idealismus der Jugend. Ihr jungen Burschen denkt, ihr könnt die Welt von ihren Übeln befreien. Aber wenn du ein bißchen älter wirst, dann findest du, daß es nicht so leicht ist. Was mich angeht, ich begnüge mich mit dem Stolz auf meine Fachtüchtigkeit; mit der Integrität des gelernten Technikers. Ich gebe bei jeder Arbeit mein Bestes. Bei mir gibt es keine Pfuscherei. Aber jetzt sollten wir lieber anfangen …«
    »Sehr richtig!« sagte eine kalte Stimme, und Krupkin/Goruble kam mit schnellen Schritten in die Folterkammer. Er lächelte, als er O’Leary mit den nackten Füßen im Block sitzen sah, dann winkte er Schindhart zur Seite und pflanzte sich vor Lafayette auf, die Daumen in den breiten, juwelenbesetzten Gürtel gehakt, die Unterlippe vorgeschoben.
    »Also, Sir Lafayette«, sagte er mit halblauter Stimme, die für den Techniker, der unbehaglich im Hintergrund wartete und einen spanischen Stiefel polierte, unhörbar blieb. »Letzte Chance. Ihr Wert für mich ist ohne Ihre früheren Fähigkeiten gering, aber Ihre Kooperation mag mir den Weg trotzdem ein wenig ebnen. Ihre Aktivitäten haben mich um den Thron von Artesia gebracht. Nun werden Sie mir helfen, ihn wiederzugewinnen.«
    »Reden Sie kein dummes Zeug«, sagte Lafayette. »Sie können nicht nach Artesia zurück, genausowenig wie ich. Machen wir uns nichts vor.«
    Goruble stieß O’Leary gegen die Schulter. »Werfen Sie Ihre Zweifel ab, Mann! Dieser Teil ist die Einfachheit selbst. Vor weniger als einer Stunde sandte ich eine spezifizierte Bestellung an unsere gemeinsamen Freunde, die Ajax-Werke, und erwarte in spätestens einer Woche die Lieferung eines funktionstüchtigen Kontinua-Transporteurs.«
    »Sie werden eine Enttäuschung erleben. Ihr Kredit ist beim Teufel. Sie werden nicht liefern.«
    »Meinen Sie?« Krupkin/Goruble befingerte einen hochkarätigen Brillanten, der mit einer Anstecknadel an seinem dunkelroten Seidenhalstuch befestigt war. »Ich habe Gründe, mit dem baldigen Erwerb neuer Hilfsquellen zu rechnen, wobei mir mein guter Freund, Fürst Rodolfo, seine rückhaltlose Unterstützung gewähren wird. Und was die Wiedererlangung meines Throns betrifft, so wird mir Prinzessin Adoranne mit einer öffentlichen Erklärung behilflich sein, daß die früher über mich verbreiteten Gerüchte ein von Staatsfeinden gewebtes Lügengespinst gewesen seien und daß ich in Wahrheit ihr einziger Wohltäter bin, ein älterer und weiser Monarch, der selbstlos um das Wohl des Staates und des Volkes besorgt ist.«
    »Das wird sie niemals tun«, erklärte O’Leary.
    »Vielleicht nicht«, sagte Goruble ruhig. »Aber das Mädchen Swinhild wird es tun. Verstehen Sie jetzt?«
    »Was hat Swinhild damit zu tun?« O’Leary blickte zu ihm auf. »Sie meinen – Sie wollen Swinhild Adorannes Rolle spielen lassen?« Er lächelte mitleidig. »Seien Sie realistisch, Goruble; Swinhild ist ein nettes Mädchen, aber sie wird nie jemanden täuschen können.«
    Goruble wandte sich um, rief Schindhart einen Befehl zu. Der Techniker ging zur Tür, steckte seinen Kopf hinaus und gab den Befehl weiter. Eine Minute später trat er verwirrt zurück und machte eine tiefe Verbeugung, als eine schlanke, zierliche Gestalt zögernd den Raum betrat. Lafayette starrte mit offenem Mund die Vision weiblicher Bezauberung an, die dort stand, kostbar gekleidet, mit Schmuck behangen, parfümiert und elegant, das goldene Haar eine schimmernde Aureole um das vollkommene Gesicht.
    »P-Prinzessin Adoranne!« schluckte er. »Was – wie …«
    »Lafe! Du Armer, haben sie dich gequält, die Schweine?« fragte Swinhilds vertraute Stimme besorgt.
    »Ich gebe zu, daß wir ihre Diktion noch ein wenig verfeinern müssen, bevor sie öffentlich auftritt«, sagte Goruble sachlich. »Aber das ist bloß ein Detail.«
    »Swinhild – du wirst doch nicht die schmutzigen Pläne dieses Teufels unterstützen, oder?« sagte O’Leary bittend.
    »Er sagte, wenn ich es nicht täte, würde er dich in Scheiben
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