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Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)

Titel: Unheilig (Die Chroniken der Schatten) (German Edition)
Autoren: S.M. Nightingale
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viel Zeit und Kraft damit verschwenden, die Existenz von allem, das sie nicht verstehen, zu ignorieren und es im besten Fall auszulöschen! Ohne die Menschen wäre die Welt ein Paradies!“
         Amelie hatte sich in Rage geredet, ihr Gesicht war wutverzerrt und während sie sprach, spuckte sie vor Zorn um sich.
         „Noch nie zuvor waren wir so zahlreich! Unsere Zeit ist gekommen, da wir die Menschen unterwerfen und uns als neue Könige dieser Welt aufschwingen! Unter unserer Führung kann die Erde sich erholen und zu dem Garten Eden werden, der sie einmal war, bevor die Menschen sie mit ihrer Anwesenheit besudelten! Begreifst du denn die Herrlichkeit dieses Plans nicht? Was wir alles erreichen könnten? Der Mensch ist das Krebsgeschwür dieses Planeten, er beutet sie aus, zerstört sie und es kümmert ihn keinen Deut, wenn niedere Kreaturen unter ihrer Herrschaft leiden, wenn ganze Tierarten ausgerottet werden und sich die Welt in einen stinkenden Schweinestall verwandelt! Sie denken nur an sich selbst! Sie sind die wahren Monster!“
         Kyra verzog das Gesicht und spuckte angewidert auf den Boden.
         „Ich möchte dir nicht verheimlichen, dass ich eine gewisse Sympathie für euer Vorhaben hege“, gestand sie grimmig. „Aber nicht um den Preis von Menschenleben! Wenn wir die Menschen ausrotten, handeln wir da nicht genauso rücksichtslos und narzisstisch wie sie selbst? Nicht alle Menschen sind böse und es besteht immer noch die Hoffnung, dass sich die Menschheit eines Tages ändert. Bis dahin werde ich alles tun um die zu beschützen, die ich liebe.“
         „Liebe!“, kreischte Amelie und gackerte. „Was soll das sein, Liebe? Ein elektrisches Signal, interpretiert von deinem Gehirn! Liebe ist eine Illusion! Diese Welt kann nicht mit Liebe gerettet werden, sondern nur mit eiserner Faust! Du machst dir da nur etwas vor!“
         Kyra ging in Angriffsstellung.
         „Wie wenig du doch weißt, Amelie. Das ist wirklich tragisch.“
         Sie sprang erneut auf Amelie zu und stieß ihr die Faust ins Gesicht. Amelie taumelte und versuchte, einen Gegenangriff zu starten, doch Kyra war schon auf alle Viere gegangen, stützte sich mit den Händen ab und rammte ihr Bein gegen Amelies Knöchel. Diese verlor das Gleichgewicht und spuckte Blut, als Kyra ihr zum Schluss noch den Ellbogen in die Brust stieß. Kyra warf sich auf sie, doch Amelie packte ihre Arme und hielt sie von sich fern. Ein erbittertes Kräftemessen fing an, in dem Amelie versuchte, Kyra von sich herunter zu zerren, aber Kyra gab genauso wenig nach. Mit zusammengebissenen Zähnen drückte sie zu, dennoch hatte sie nicht mit dieser starken Gegenwehr gerichtet. Amelie rollte sich zur Seite, die Plätze waren vertauscht. Nun lag Kyra unten und Amelie saß auf ihr, ein irres Glimmen in den Augen und versuchte zu beißen. Kyra drehte den Kopf zur Seite, spürte den heißen, gierigen Atem auf ihrem Gesicht und keuchte. Noch einen Biss würde sie wohl nicht überstehen, Amelie würde sie gnadenlos aussaugen. In Gedenken daran, was passieren würde, wenn sie diesen Kampf nicht überstand, nahm sie alle ihre Kräfte zusammen, hob ihr Knie und rammte es Amelie in den Rücken. Diese flog drei Meter nach vorne und knallte gegen eine Mauer. Als sie sich aufrappelte, floss ein Strom von Blut über ihr Gesicht und sie war wütender denn je.
         „Genug jetzt!“, kreischte sie rasend vor Zorn. „Ich hab es satt! Ein Jammer, dass du unsere Ansichten nicht teilst, du Verräterin! Ich werde dich in Stücke reißen!“
         Sie pustete sich eine Strähne ihres wirren Haares aus dem Gesicht und grinste.
         „Deine dummen Freunde hatten übrigens Recht“, giftete sie bösartig. „Wir haben dich benutzt! Marius hat dir Albträume eingepflanzt, um dein Misstrauen gegen die Jäger zu schüren und er hat dafür gesorgt, dass sie annahmen, du wärst dieser Feuerteufel, der die Ordenshäuser in Schutt und Asche legt! Du warst nichts weiter als eine Spielpuppe! Zu blöd, dass du es nicht gemerkt hast! Aber wir werden es auch ohne dich schaffen! Es wird vielleicht länger dauern, aber wir werden unser Vorhaben in die Tat umsetzen, mit oder ohne dich! Obwohl Samael allein schon ausreicht, um die Menschheit zu vernichten. Aber Samael kann gebannt werden, ein Vampir dagegen nicht. Du wärst uns eine große Hilfe gewesen, aber da du dich nun für das Gewürm entschieden hast, habe ich keine Verwendung mehr
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