Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Unglückskeks - Angermüllers achter Fall

Titel: Unglückskeks - Angermüllers achter Fall
Autoren: Gmeiner-Verlag
Vom Netzwerk:
unter einer schwarzen Jeansjacke trug.
    Â»Ich hatte diesen Riesenauftrag für heute Abend. Ich habe den ganzen Tag in der Küche gestanden!«
    Â»Ja, und das hat sich wieder gelohnt. Außerdem siehst du klasse aus wie immer!«, stellte Georg mit vollem Mund und einer Begeisterung fest, dass Derya den Kopf mit den zurzeit tief dunkelbraunen Locken in den Nacken warf und laut auflachte.
    Â»Du lügst wie gedruckt! Aber du machst das sehr charmant.«
    Â»Ich lüge nie.«
    Georg packte sich einen weiteren gefüllten Champignon auf die Gabel und grinste sie an.
    Â»Natürlich! Da wärest du aber der erste Mann, der das von sich behaupten kann. Oder ich habe zuvor immer die Falschen kennengelernt. Na ja, das müssen wir jetzt ja nicht diskutieren.«
    Derya zeigte auf eine der kleinen Schüsseln.
    Â»Aber hier, mein neuer ›Salat Oriental‹ mit Suçuk und Rosinen, wie findest du den?«
    Â»Ganz wunderbar! Die Schärfe von der türkischen Knoblauchwurst kombiniert mit milden Gemüsen und den süßen Rosinen – sehr gelungen! Ich nehme gerne noch was davon.«
    Eine altmodische Telefonklingel war zu hören.
    Â»Das ist mein Diensthandy. Ich bin noch im Urlaub, Kollegen!«
    Georg Angermüller fingerte in die Tasche seiner Jeans.
    Â»Angermüller.«
    Aufmerksam lauschte er dem Anrufer, nur ab und zu antwortete er mit einem knappen Ja oder Nein.
    Â»Ich fahr sofort hin. Vielen Dank. Tschüss.«
    Er behielt das Telefon in der Hand und starrte ungläubig darauf, bis er Deryas fragenden Blick bemerkte.
    Â»Astrid ist im Krankenhaus. Sie hatte einen Unfall.«

    Es hatte Marlene einige Mühe gekostet, Sophie zum Besuch bei Mirko zu überreden. Aber nach dem, was am Vortag geschehen war, gab es nur die Möglichkeit, mit Sophie wieder einen sehr stillen Abend zu Hause zu verbringen oder sie auf das Fest mitzunehmen. Allein würde sie die Freundin nicht wieder daheim lassen. Seit Mirkos Besuch war Marlene auch klar geworden, wie sehr ihr Gesellschaft und Gespräche mit anderen Leuten in den letzten Monaten gefehlt hatten. Also hatte sie all ihre Überzeugungskraft aufgewendet, versprochen, den Rollstuhl nicht mitzunehmen, den Sophie hasste als ein Zeichen ihrer Versehrtheit, und gelobt, sofort aufzubrechen, wenn ihre Freundin es wünschte.
    Â»Wie hübsch du bist, mein Schatz!«, rief Marlene aus, als sie Sophie geholfen hatte, die schmal geschnittene olivgrüne Bluse zur braunen Hose überzuziehen. Nach kurzem Sträuben durfte sie ihr auch ein wenig Lidschatten und Lippenstift auflegen und war sehr zufrieden mit ihrem Werk.
    Â»Du siehst toll aus! Hoffentlich halten die mich nicht alle für deine Mutter!«
    Endlich erschien ein kleines Lächeln auf Sophies Gesicht, und sie schüttelte energisch den Kopf. Marlene, die sich die langen Haare zu einem lockeren Knoten hochgesteckt hatte, sah prüfend in den Spiegel. Das helle Leinenkleid stand ihr gut zu der leicht gebräunten Haut, und die auffällige Kette aus Korallen passte perfekt zum Lippenstift.
    Â»Na ja, ganz in Ordnung so. Dann lass uns mal los.«

    Susann, das Geburtstagskind, die wirklich immer noch eine Schönheit war, wie Marlene neidlos zugeben musste, hatte sie mit professioneller Freundlichkeit begrüßt und sich überschwänglich für den riesigen Blumenstrauß bedankt, den Marlene schnell in Ermangelung eines anderen Geburtstagsgeschenks besorgt hatte. Wie sie tatsächlich über die von Mirko spontan zu ihrer Geburtstagsparty Eingeladenen dachte, blieb hinter Susanns schöner, glatter Stirn verborgen. Als vollendete Gastgeberin stellte sie Marlene als alte Freundin vor, sodass diese mit Sophie erst einmal in den Mittelpunkt des Interesses der anderen Gäste geriet, die sich alle mehr oder weniger gut zu kennen schienen. Sprüche und Frotzeleien flogen hin und her, routinierte Begrüßungsrituale wurden zelebriert – wahrscheinlich saß man mit einer gewissen Regelmäßigkeit auf solchen Einladungen zusammen. Manche Gesichter kamen Marlene bekannt vor, ein paar Männer machten mehr oder weniger geistreiche Bemerkungen über die gemeinsame Vergangenheit, doch es war niemand darunter, der früher zu ihren Kreisen gezählt und an den sie sich wirklich erinnert hätte.
    Mirko kümmerte sich aufmerksam, suchte ihnen einen windgeschützten Platz auf der Terrasse und versorgte sie mit Gegrilltem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher