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Ungezaehmte Leidenschaft

Ungezaehmte Leidenschaft

Titel: Ungezaehmte Leidenschaft
Autoren: Pamela Palmer
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und ein dritter seine auf die Hand des zweiten. Die anderen drei Krieger traten zu Vincent und taten dasselbe bei ihm.
    Kougar begann zu singen, und die anderen fielen in den Gesang ein. »Geister erwachet. Versammelt euch und lasst die Tiere unter diesem Mond an eurer Kraft teilhaben. Oh, erhabene Göttin, zeige uns die Krieger!«
    Es donnerte, und Black Panther erstarrte, als der Boden unter seinen Füßen zitterte und bebte. Energie schoss unter qualvollem Schmerz durch seinen Körper. Mit aller Macht kämpfte er gegen den einem Krieger unangemessenen Drang, dem Himmel sein Leid entgegenzuschreien, und hielt durch.
    Vor seinen Augen tanzten kleine Lichter, während sich in seinem Innern etwas zu rühren begann. Schmerz explodierte in seinem Körper, als würden ihn tausend Klingen gleichzeitig durchbohren. Nur unter Aufbietung aller Willenskraft schaffte er es, aufrecht zu stehen und nicht vor Schmerz zusammenzubrechen. Aus weiter Ferne drang Ancretas Lachen an sein Ohr. Er kämpfte gegen den Schmerz und nahm die Energie bereitwillig an, die durch seinen Körper strömte und ihn verwandelte.
    Dann veränderte sich ganz plötzlich sein Blickwinkel. Er war nicht mehr mannshoch, sondern stand auf vier Beinen, sodass sein Kopf jetzt viel tiefer war. Sein Blick wurde schärfer. Geräusche stürmten auf ihn ein. Die Vielfalt der Gerüche – des Schnees, der Bäume, des Flusses, der Männer und der Frau, die um ihn herumstanden – überwältigte ihn. Alles hatte seinen ganz eigenen Geruch, jedes Herz schlug in einem anderen Takt, und er nahm das alles plötzlich ganz verblüffend deutlich wahr.
    Eine selten reine Freude stieg trotz des Schmerzes, der ihn immer noch durchdrang, in ihm auf. Er warf sein Katzenhaupt zurück und stieß ein triumphierendes Brüllen aus. Unglaublich – er hatte sich tatsächlich in einen schwarzen Panther verwandelt. Ancreta hatte am Ende doch nicht gewonnen.
    »Verwandle dich wieder in einen Menschen, Black Panther.« Lyons leise Stimme drang sanft in seine Ohren.
    Er erstarrte. Wie sollte er sich denn wieder zurückverwandeln?
    Als hätte er die Frage gehört, ertönte wieder Lyons Stimme. »Habe den Willen, wieder ein Mensch zu sein, Krieger, und es wird so sein.«
    Er tat es. Er wollte wieder ein Mensch sein, erneut leuchteten Lichter vor seinen Augen auf, und er nahm wieder seine menschliche Gestalt an. Er spürte eine seltsame Mischung aus Wut und Euphorie, als er sich, noch keuchend von dem betäubenden Schmerz, zu Vincent umdrehte.
    Der Blick seines Freundes war merkwürdig ausdruckslos.
    »Von nun an«, sprach Kougar, der neben Lyon stand, »wirst du für uns Paenther sein.«
    Vincent musterte ihn, und seine Augen blickten hart, als er den Blick senkte. »Du hast es geschafft, Black Panther. Du trägst den Armreif.«
    Paenther sah auf den breiten goldenen Reif, der sich um seinen Oberarm schlang. An einem Ende war er mit einem Pantherkopf versehen, in dem smaragdfarbene Augen funkelten. Mit einem Ruck blickte er hoch zu Vincents Oberarm, um den kein goldener Reif lag. Und mit schmerzhafter Deutlichkeit wurde es ihm klar.
    »Du hast dich nicht verwandelt.« Fassungslosigkeit schwang in seiner Stimme mit.
    Vincent schüttelte den Kopf. Sein Gesichtsausdruck war so ernst, wie Paenther es noch nie bei ihm gesehen hatte. Sogar während all der schrecklichen Monate war immer Vincent derjenige gewesen, der nie den Glauben daran verloren hatte, dass sie es irgendwie schaffen würden zu entkommen. Dass sie am Ende doch Krieger des Lichts werden würden. Jetzt sah es so aus, als ob ihm sogar das genommen worden war.
    Paenther runzelte die Stirn und schüttelte ungläubig den Kopf. »Du hast dich schon einmal verwandelt. Eigentlich hättest du gar nicht dazu in der Lage sein dürfen, aber du hast es getan.«
    »Vielleicht ist das der Grund, warum ich es jetzt nicht mehr kann. Ancreta und ihre Schwarze Magie haben das einzig Gute in meinem Leben besudelt … es zerstört .«
    »Wir werden es noch einmal versuchen«, erklärte Lyon und zog damit beider Blicke auf sich. Die Miene des Anführers der Krieger des Lichts war düster.
    Paenther sagte ruhig: »Und wenn es ihm auch ein zweites Mal nicht gelingt, sich zu verwandeln?«
    Lyon schüttelte den Kopf. »Ein Krieger des Lichts, der sich nicht verwandeln kann, kann auch nicht die Strahlung aufnehmen und wird schließlich sterben.«
    Er wusste, dass das stimmte. Der dritte Gefangene, Frederick, hatte fast zwei Jahre in Ancretas Verlies
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