Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ungestüm des Herzens

Ungestüm des Herzens

Titel: Ungestüm des Herzens
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
hervor.
    »Arbeiten? Ich zahle andere dafür, dass sie sich krumm und schief arbeiten, während sie die Felsen spalten.«
    Hanks Augen wurden schmal. »Wovon zahlst du sie, Patrick?« fragte er leise.
    »Es war noch ein bisschen Geld übrig. Tausend oder so was«, gestand Pat widerstrebend ein. Er hatte sich selbst eine Falle gebaut. »Ich dachte, es würde uns Zeit sparen, wenn alles schon vorbereitet ist, damit wir schnell reich werden, wenn die Ausrüstung hier ankommt.«
    »Ich nehme das, was noch übrig ist, Pat.«
    »Jetzt hör mal, Junge ... «
    Hank kam wieder auf ihn zu, und Pat wich eilig zurück. »Schon gut, schon gut. Das macht wohl auch keinen Unterschied mehr.« Er sah, dass Hanks Anspannung ein wenig nachließ, und er glaubte, der Ärger sei ausgestanden. »Sag mal, warum hast du so lange gebraucht, um hierherzukommen? Ich habe damit gerechnet, dass du gleich nach mir ankommst.«
    Hanks Anspannung nahm wieder zu. »Ich war im Gefängnis.«
    Pat runzelte die Stirn. »Doch nicht ... ?«
    »Nein, es hatte nichts mit unseren Überfällen zu tun«, sagte Hank verbittert. »Ich habe einiges kurz und klein geschlagen, nachdem ich deinen Zettel gelesen und mich betrunken hatte.«
    Pat schnitt eine Grimasse. »Das tut mir leid. Aber du siehst doch ein, dass ich es genau so machen muss te? Ich habe die Mine bei einem Kartenspiel gewonnen, und daran, wie sich der Kerl verhalten hat, als er die Mine verloren hatte, konnte ich erkennen, wie wertvoll sie war. Er hat es wirklich schlecht aufgenommen. Er war auf dem Weg in den Süden von Texas, um von Freunden Geld für einen Schmelzofen zu borgen. Ich wußte, dass ich den Schmelzofen nicht mit meinem eigenen Geld kaufen konnte, und deshalb habe ich mir deinen Anteil geborgt, Junge. Ich muss te es einfach tun.« Pat zögerte. »Was hast du jetzt vor?«
    »Ich werde mich wieder betrinken und höchstwahrscheinlich wieder ein oder zwei Saloons auseinandernehmen«, sagte Hank finster.
    »Es ist noch nicht alles verloren, mein Junge. Du hast beim Kartenspiel ganz beachtliches Glück gehabt. Auf die Weise könntest du dein Geld leicht verdoppeln, ja, verdreifachen.«
    »Oder alles verlieren.«
    »Es gibt andere Möglichkeiten.«
    »Mit dem Stehlen ist es aus!« knurrte Hank.
    »Nein, nein, das wollte ich dir nicht vorschlagen. Vor ein paar Jahren hat man unten in New Mexico große Goldfunde gemacht. Tausende von Männern sind in diese neue Siedlung gezogen. Elizabethtown.«
    »Du meinst, ich sollte Gold waschen?« fauchte Hank. »Dann kann ich ebenso gut warten, bis diese Mine Geld einbringt. Mir dauert beides zu lang. Meine Ländereien warten, und ich brenne darauf, sie zurückzukaufen. Seit Jahren zehrt dieser Wunsch an mir. Ich kann nicht länger warten.«
    Pat war es wieder recht unbehaglich zumute. »Du warst immer ein Hitzkopf, wenn es um deine Ländereien ging. Du hast dich jeder Vernunft verschlossen. Du hättest längst herausfinden sollen, wie viel du brauchst, um dein Land zurückzukaufen. Hast du dir je Gedanken darüber gemacht, dass dein Geld vielleicht nicht ausreicht?«
    »Ich hatte genug Geld - bis du es mir gestohlen hast.«
    »Das kannst du nicht mit Sicherheit sagen, Junge. Es hätte sein können, dass du hinkommst und der Besitzer das Doppelte von dem will, was du hast. Oder sogar noch mehr. Du kannst es einfach nicht wissen. Warum bringst du den Preis nicht jetzt in Erfahrung?« rief Pat mit plötzlicher Begeisterung aus. »Genau das kannst du tun! Geh hin, und bring genau raus, wieviel du brauchst. Zum Teufel, wenn du zurückkommst, wirft unsere Mine schon etwas ab, und du hast alles, was du brauchst. Du hast gesagt, dass du nicht mehr warten willst. Auf die Weise brauchst du nicht zu warten. Du kannst jetzt gleich etwas dafür tun, dein Land zu bekommen.«
    »Was du vorschlägst, ist Zeitverschwendung«, sagte Hank barsch. »Aber dir habe ich zu verdanken, dass ich Zeit zu verschwenden habe, und ich habe wirklich nichts Besseres zu tun. Also machen wir es so.« Dann lächelte er, und um seine Augen bildeten sich die vertrauten Fältchen. »Aber das Geld, das noch übrig ist, Amigo - das nehme ich mit.«
    Hank verließ Denver am folgenden Tag und ritt direkt nach Süden. Er würde den größten Teil von Colorado durchqueren und ganz New Mexico, ein weites Gebiet, in dem ein einsamer Reisender keineswegs sicher war. Doch Hank war geschickt, wenn es darum ging, Menschen aus dem Weg zu gehen, Indianer inbegriffen. Das hatte er nach seiner Flucht aus dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher