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Unersaettlich - Scharfe Stories

Unersaettlich - Scharfe Stories

Titel: Unersaettlich - Scharfe Stories
Autoren: Kerri Sharp
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berühmten
Freund zu haben, weil es dieses Ego-Problem gibt. Man muss dasitzen und zuhören, während sie ihre Show abziehen, und das tun sie ständig. Und als Freundin ist man praktisch immer im Dienst. Selbst die Groupies haben mehr Spaß als wir. Glauben Sie mir. Wir dürfen nicht über die Stränge schlagen und mit anderen Kerlen reden. Wir dürfen nur dasitzen, schön aussehen und sie anbeten.
    Natürlich sehen wir gut aus. Das müssen wir ja, und auch an jenem Abend sehen wir also gut aus, wie sich das für eine Rockmusikerfreundin gehört. Ich trage ein hautenges, bauchfreies T-Shirt. Der Stoff ist so dünn, dass man meine Nippel sehen kann (auf die ich besonders stolz bin), und ich habe meine neuen Hotpants an, die zwar im Schritt ein bisschen einschneiden, aber das ist mir egal, weil mein Arsch darin toll aussieht. Kathy hat sich wie ein sexy Schulmädchen zurechtgemacht, mit zerzausten blonden Haaren, verschmiertem Lidstrich und einem Rock, der so gerade die Backen ihres tollen, dicken Arschs bedeckt.
    Na ja, während des Auftritts waren wir ganz brav, und wir freuten uns schon auf die Party danach. Auf Tour gibt es nach jedem Auftritt eine Party, und wenn es nur bedeutet, dass wir alle ins Hotel zurückfahren und dort ein paar Linien ziehen. Wenn allerdings die Jungs wie heute Abend beschließen, weiterzuspielen, müssen wir auch weiterhin dasitzen und anbetend zu ihnen aufschauen.
    Kathy und ich saßen also in unserer Ecke und waren sauer. Wir hatten den ganzen Abend getrunken und wurden langsam laut und aufsässig. Will guckte schon dauernd zu uns rüber. Kathy begann Wünsche nach Karaoke-Melodien
zu äußern. Ein paar Heinis, die nicht wussten, wer wir waren, kamen zu uns und quatschten irgendeinen Scheiß, dass sie im Musikbusiness wären, und fragten, ob wir schon einen Act hätten. »Klar haben wir einen Act«, sagte ich, trank einen Schluck vom Schampus, zog Kathys Kopf zu mir heran und küsste sie. Ich ließ den Champagner von meinem Mund in ihren laufen und leckte ihr dann den Hals ab. Als ich fertig war, schäumte der Kerl, und in dem Moment trat Will zu mir und erklärte, ich benähme mich wie eine beschissene Nutte und man müsse sich schämen, sich mit mir sehen zu lassen. Und das sagte ausgerechnet der Typ, der sich das Groupie Nummer eins praktisch auf den Bauch geschnallt hatte. »Ach ja?«, antwortete ich. »Du musst ja unheimlich viel Ahnung von beschissenen Nutten haben, was?«
    Er verzog nur spöttisch das Gesicht und sagte: »Im Moment benimmt sie sich tausendmal mehr wie eine Dame als du.« Dann erklärte er mir, ich solle verschwinden, und nahm seinen Platz auf der Bühne wieder ein, wo sie zwischen seinen Beinen hockte.
    »Bastard!«, schrie ich und warf mein Glas, meine Flasche und meinen Stuhl nach ihm. Alle hielten inne in dem, was sie gerade taten, und sahen uns zu. Matt schrie von der Bühne herunter: »Wenn er dich rausschmeißt, ist bei uns im Bett ein Plätzchen frei.« Daraufhin haute Will Matt eine runter, und alle begannen sich anzublaffen, bis David, der Tourmanager sagte: »Bist du jetzt zufrieden, du egoistisches Luder?« Zu mir!
    Kathy schrie ihn an, er solle das Maul halten, und zu mir sagte sie: »Komm. Wir gehen.«

    Im Hotelflur fing ich an zu weinen. Kathy nahm mich in die Arme und hielt mich fest. Ich fand es nett, wie sie um mich besorgt war. Alles in allem war unsere Freundschaft wirklich gut. Auf jeden Fall waren wir keine Rivalinnen, und das ist ein Vorteil in der Musikerszene. Anfangs war ich mir bei ihr gar nicht sicher, weil sie nämlich blond ist, mit langen Beinen und einer Spalte zwischen den Brüsten, für die man töten würde. Sie ist einfach hundert Prozent ein Babe. Ich hingegen habe dunkle Haare, irisch weiße Haut (ich werde nie braun), und ich bin dünn mit winzig kleinen Titten – aber ich bin ganz schön wild. Ich dachte damals, wer braucht schon so ein Babe? Ich meine, gegen Courtney Love hätte ich natürlich nichts einzuwenden gehabt, aber was wollte ich mit so einer Sonnenstudio-Schlampe anfangen? Ich brauchte mir aber gar keine Gedanken zu machen, denn es stellte sich heraus, dass auch Kathy im Herzen wild war, und außerdem war sie total loyal Frauen gegenüber. Sie ist absolut nicht der Typ, der bei den Jungs über einen herzieht, im Gegenteil, sie ist eher zu ehrlich und sagt einem alles ins Gesicht. Aber nie in Gegenwart von Jungs.
    Nun, jedenfalls lagen unsere Zimmer in verschiedenen Stockwerken, und wir kämpften uns durch ein
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