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Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt

Titel: Undead 03 - Happy Hour in der Unterwelt
Autoren: Mary Janice Davidson
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alles, bloß keine Hure. Du bist nur wütend, weil du gleich sterben wirst.«
    Er fletschte die Zähne. Wenn Eric nicht direkt neben mir gestanden hätte, wäre es wohl furchterregender gewesen. »Es ist noch nicht vorbei, Betsy.«
    »Großartig«, sagte ich. »Ich hätte auch ein ›Mit dir bin ich noch nicht fertig‹ oder ein ›Das wirst du noch bereuen‹
    akzeptiert.« Dann hob ich das Stuhlbein auf und rammte es in seine Brust. (Man sollte doch meinen, ein Vampirclub wäre mit Metallstühlen ausgestattet.) Sayonara, leichter Überbiss.
    Er starb nicht so dramatisch wie Lauras Opfer, sondern kippte vornüber, was den Pfahl noch tiefer in seinen Körper stieß (bäh!), und lag dann da wie ein großer, alter, toter Käfer.
    Jetzt, da es vorbei war, verspürte ich mehrere Impulse. Ich entschied mich für einen, rannte zu Laura und drückte sie an mich. »Wow, Laura, du warst fantastisch! Es tut mir ja so leid, dass ich dich in dieses Schlamassel hineingezogen habe, aber wow! Wie cool war das denn?«
    »Ich hoffe, du hältst mich jetzt nicht für einen schlechten Menschen«, erklärte sie. »Normalerweise ist Gewalt keine Lösung. Aber sie schienen Vernunftgründen nicht zugänglich zu sein und ich wollte nicht, dass dir etwas passiert.«
    »Du wolltest nicht, dass mir etwas passiert? Laura, du bist erstaunlich! Wie hast du das nur gemacht? Wie kommt es, dass es einmal ein Schwert und dann wieder eine Armbrust ist? Kannst du noch etwas damit machen? Hast du es von deiner Mutter?«
    Sie lachte und schwang das Schwert herum, sodass das Heft in ihrer Handfläche lag und nicht mehr in ihrer Faust, und 194

    steckte es dann in die Scheide an ihrer Hüfte. Nur dass da keine Scheide war, sondern das Schwert einfach verschwand.
    Trotzdem hatte ich das sichere Gefühl, dass es immer noch da war.
    Und wartete.
    Ich drehte mich zu Sinclair um. »Und du! Nicht dass ich nicht froh wäre, dich zu sehen, aber . . . «
    »Elizabeth!« Ich fiepte vor Angst und hätte mich fast weg-geduckt; noch nie hatte ich ihn so wütend gesehen. Seine dunklen Augen waren Schlitze und selbst sein Haar sah wü-
    tend aus – es war durcheinander und ich unterdrückte den Impuls, es mit den Fingern glatt zu streichen. Der Kragen seines weißen Hemdes stand offen, er trug keine Socken und keinen Mantel. Offensichtlich hatte er es eilig gehabt. »Was hast du dir dabei gedacht, eine Prügelei mit zwei Dutzend Vampiren anzufangen?«
    »Ich habe nicht angefangen«, sagte ich schockiert. Seine Finger bohrten sich in meine Schulter und er hielt mich fest. »Ich habe ihnen gesagt, dass sie keine Menschen töten dürfen, und deshalb wollten sie streiken! Und das ist nicht so gewaltlos, wie es sich anhört.«
    »Du hättest getötet werden können«, sagte er mit zu-sammengebissenen Zähnen. »Mach das nie, niemals wieder!«
    »Aber ich habe doch gar nichts gemmmmmhhh. . . !« Er hatte mich an sich gerissen und seinen Mund auf meinen gepresst, sodass ich nicht weiter protestieren konnte. Ich war so überrascht, dass er mich küsste – und dass er überhaupt böse auf mich war –, dass ich es mir für einen Moment gefallen ließ. Dann drückte ich ihn weg – oder zumindest seine 195

    Lippen. Ich bog meinen Kopf zurück wie eine Schlange, aber wir berührten uns immer noch an der Brust.
    »Warte, warte, warte. Ich bin wirklich froh, dich zu sehen, aber ich bin verwirrt.«
    Er verzog den Mund zu einem kleinen Lächeln. »Dann ist das Universum ja wieder im Gleichgewicht.«
    »Das Universum ist mir egal.« Ich ließ meinem Gefühl freien Lauf, streckte den Arm aus und strich sein Haar glatt.
    »Ich dachte, du würdest Laura anbaggern.«
    »Ich habe sie getroffen«, antwortete er und sah verwirrt aus.
    »Ja, aber ich habe gedacht . . . du weißt schon, nach allem, was passiert ist, nachdem ich dich dazu gebracht habe, Sex mit mir zu haben . . . «
    »Zweimal«, fügte er hinzu. Ich sah, dass er ein Lachen unterdrückte. »Nachdem du mich zweimal vergewaltigt hast.
    Nun, eineinhalb Mal.«
    »Äh . . . nun gut. Ich dachte, du magst mich nicht mehr.«
    Er sah erstaunt aus. »Dich nicht mehr mögen?«
    »Und dann kam Laura . . . sie ist so schön und ihre Brüste sind so fest und rund.«
    »Danke schön«, meldete sich Laura hinter der Bar, wo sie sich einen Shirley Temple mixte.
    »Und du warst so gemein zu mir . . . «
    »Ich war vielleicht ein bisschen kühl«, gab er zu und lockerte seinen Griff. Aber ganz ließ er mich immer noch nicht los, bemerkte
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