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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da
Autoren: EMILIE ROSE
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Knie. Und mit einem Mal klopfte ihr Herz wie verrückt. „Weißt du nicht mehr, wie es zwischen uns gewesen ist? Es war doch schön, sehr schön, oder?“, fragte er leise.
    Fast vergessene Gefühle gingen in ihr auf wie Blüten, die nach einem langen Winter in den ersten warmen Strahlen der Frühlingssonne ihre Blätter entfalten. Gleichzeitig fragte Nadia sich, wie es möglich war, dass sie nach allem, was Lucas ihr angetan hatte, überhaupt etwas für diesen Mann empfand. Natürlich wusste sie noch, wie es zwischen ihnen gewesen war. Die Erinnerungen daran hatten sie jahrelang verfolgt. Denn die Leidenschaft, die sie mit Lucas erfahren hatte, stellte alles in den Schatten. Tage- und nächtelang hatten sie damals nicht genug voneinander bekommen können.
    Am Tag ihrer Hochzeit hatte Nadia ihr Glück gar nicht fassen können. Damals waren sie so unersättlich gewesen, dass sie noch in der Kirche, in einem kleinen Nebenraum, nur durch eine schwere Eichentür von den Hochzeitsgästen getrennt, miteinander Sex gehabt hatten. Das erste Mal als Ehepaar.
    Nadia schüttelte die Erinnerungen von sich ab. „Verdammt lang her das alles.“
    Er sah ihr tief in die Augen. „Es war bestimmt ein Fehler, dich aufzugeben. Aber ich wollte, dass du ein glückliches Leben führst.“
    Nadia stieß einen verächtlichen Laut aus, rückte mit dem Stuhl zurück und stand auf. „Du glaubst doch wohl nicht, dass du mir weismachen kannst, du hättest das Geld genommen, um mir damit einen Gefallen zu tun. Du wirst nie wieder einen Cent von unserem Geld sehen. Und wenn wir die ganze Scheidungsprozedur durchmachen müssen, glaube bloß nicht, dass du Unterhalt von mir bekommst.“
    „Ich kann auf deine Almosen verzichten.“
    „Immerhin hat dir ein Almosen meines Vaters das hier eingebracht.“ Sie schnipste mit dem Finger gegen das Revers seines Maßanzugs.
    „Was ich heute besitze, habe ich mir hart erarbeitet. Da sind die paar Dollar, die dein Vater dazu beigetragen hat, Peanuts.“
    Knapp zwei Millionen Dollar waren für ihn Peanuts? Nadia fragte sich, wie millionenschwer Lucas Stone dann jetzt wohl war.
    Er stellte die Tüte mit den Lebensmitteln auf den Küchentisch, zog das Jackett aus und hängte es über eine Stuhllehne. Dann nahm Lucas die goldenen Manschettenknöpfe heraus, steckte sie in die Hosentaschen und krempelte sich die Hemdsärmel hoch. Die Armbanduhr ist von Cartier, stellte Nadia fest. Sie hatte Mitch einmal eine ähnliche zum Geburtstag geschenkt.
    „Darf ich fragen, was du vorhast?“
    „Ich werde dir beim Kochen helfen.“
    „Ich brauche keine Hilfe, danke.“
    „Ich helfe dir trotzdem.“ Er begann bereits, nach und nach alle Küchenschränke zu durchstöbern. Offenbar suchte er etwas. Bald holte er einen passenden Kochtopf für die Nudeln hervor.
    „Lucas, du kannst nicht einfach hier hereinspaziert kommen und das Kommando übernehmen.“
    „Habe ich schon.“
    Ein weiteres Mal verfluchte Nadia die Tatsache, dass ihr Vater sie in diese missliche Lage gebracht hatte. „Also, bitte, mach, was du willst. Fühl dich wie zu Hause!“ Gereizt verschränkte sie die Arme vor der Brust.
    „Hast du irgendwo Rotwein?“
    „Ich trinke nichts.“
    Der Blick aus seinen stahlblauen Augen durchbohrte sie förmlich. „Das habe ich in den Klatschspalten aber anders gelesen.“
    Früher hatte sie schon manches Mal über die Stränge geschlagen, das musste sie zugeben. „Ich war fix und fertig. Vielleicht kannst du dir vorstellen, dass es mich ziemlich mitgenommen hat, den Ehemann und ein Kind zu verlieren.“
    Er sah sie ungläubig an. „Willst du mir erzählen, dass du volle elf Jahre um mich getrauert hast?“
    „Nein, ich hatte Besseres zu tun“, erwiderte sie trotzig. Was ging es ihn an, wie es damals in ihr ausgesehen hatte?
    Er ging mit dem Topf zur Spüle. Während das Wasser in den Topf lief, nahm Lucas Salz und Olivenöl und gab beides dazu.
    Nadia hechtete zum Kochbuch und schaute im Rezept nach. „Zwei Esslöffel Öl“, zitierte sie. „Woher willst du wissen, dass das eben zwei Esslöffel waren?“
    Schulterzuckend drehte er das Wasser ab und stellte den Topf auf den Herd. „Gefühlssache. Ich habe jahrelang für meine Schwestern gekocht, als sie noch klein waren.“
    Als Nadia an seine Familie dachte, wurde ihr schwer ums Herz. So kühl und distanziert die Atmosphäre bei ihr zu Hause gewesen war, so herzlich und freundlich ging es bei den Stones zu. Beinahe wäre Nadia ein Teil dieser Familie
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