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Und fürchtet keine Finsternis

Und fürchtet keine Finsternis

Titel: Und fürchtet keine Finsternis
Autoren: Joe & Jack Haldeman
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Freund hat es geschafft, sich zu befreien.«
    »Leicht war es nicht«, sagte B'oosa.
    »Niemand hat gesagt, daß es leicht sein würde. Ihr Menschen seid Sklaven von Emotionen. Ich finde das lächerlich, zeitraubend und oft selbstzerstörerisch. Ihr seid beinahe so schlimm wie die Oomo. Sie haben sich ihren Gefühlen vollständig hingegeben. Nachdem sie einmal entdeckt hatten, wie man die ganze Zeit glücklich und zufrieden bleibt, hörten sie auf, sich als Rasse weiterzuentwickeln. Sie haben in den letzten fünfhundert Jahren nichts weiter gemacht als zu lächeln ... und andere zum Lächeln zu bringen.«
    Trotz dessen, was ich gerade durchgemacht hatte, war ich mir nicht sicher, ob das ein völlig schlechter Weg war. Vielleicht kannten sie keinen Fortschritt mehr, aber sie waren zufrieden. Ich hatte eine Menge Leute gesehen, die sich dauernd abmühten, aber nie glücklich waren. Wer konnte sagen, was besser war? Ich nicht.
    B'oosa half gerade Pancho auf die Füße. Ein Schlitten mit mehreren Hummern darin sauste vorbei. Sie waren ganz schön in Bewegung.
    »Anscheinend stecken wir in einer Sackgasse«, sagte Alegria. »Wo sollen wir jetzt hingehen?«
    Niemand meldete sich zu Wort. Führer würde bestimmt nie einen Vorschlag machen. Als ich hinter dem verschwindenden Schlitten her die Röhre entlangblickte, kam mir plötzlich etwas in den Sinn.
    »Warum sind eigentlich so viele Hummer unterwegs?« fragte ich Führer. »Ich dachte, gewöhnlich blieben sie an einem Platz.«
    »Das tun sie auch«, antwortete er. »Es ist nicht unbekannt, daß ein einzelnes Individuum jahrhundertelang in einem Sektor bleibt.«
    »Warum reisen dann jetzt so viele in den Schlitten?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Führer. »Ihre Handlungen sind unvorhersehbar. Wir wissen nahezu nichts über sie, außer daß sie eine erkenntnisfähige Rasse sind. Sie haben nie mit einem von uns kommuniziert, und wir sind außerstande, telepathisch zu ihnen durchzudringen. Es ist unbekannt, ob ihre Nichtkommunikation an einem Mangel an Fähigkeit oder einem Mangel an Bedürfnis von ihrer Seite liegt.«
    »Ich denke, wir sollten ihnen folgen.«
    »Warum?« fragte Miko.
    »Warum nicht?« meinte ich. »Hat jemand eine bessere Idee?«
    Keiner meldete sich. Langsam gingen uns die Möglichkeiten aus.
    Wir kletterten in einen Schlitten, und Führer brachte uns in den Sektor der Hummer. Wie ich erwartet hatte, war es eines jener Gebiete, die von der Röhre aus nicht einsehbar waren. Mehrere von ihnen betraten ihn direkt vor uns. Ich steckte meinen Schlüssel hinein. Er sagte, wir hätten ungefähr vier Tage.
    Wie zuvor wurde Führer eine unbegrenzte Zeitspanne zugebilligt. Linguisten und Hummer schienen imstande zu sein, überall hinzugehen, wohin sie wollten.
    Wir traten als Gruppe ein, wobei Führer die Nachhut übernahm. B'oosa ging an der Spitze, Pancho neben mir. Er fing langsam an, Bedenken zu haben.
    »Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee ist«, sagte er, während die Luftschleuse ihren Kreislauf durchmachte. »Ich kann diese Hummer nicht ausstehen. Außerdem hätten sie den Dekan nicht gegen seinen Willen mitnehmen können. Sie sind viel zu schwach. Sie können sich ja kaum alleine fortbewegen.«
    Bevor ich Pancho antworten konnte, glitt die innere Tür auf, und wir gingen hinein.
    Der Boden bestand nicht aus Erde oder Fels, sondern aus dem vertrauten Metallmaterial, das überall in Konstrukt zwisehen den Ebenen verwendet wurde. Wo der Himmel hätte sein sollen, verliefen nackte Streben und Träger quer über die Decke. Die Luft war dünn und trocken, aber davon abgesehen schien es sich in nichts von den leeren Räumen in Konstrukt zu unterscheiden, die nicht von Fremdrassensektoren ausgefüllt wurden. Ich fragte Führer danach.
    »Sie haben uns nie irgendwelche Werte gegeben, um danach eine Kopie ihrer heimatlichen Umgebung zu errichten. Wir wissen nicht einmal, wo sich ihr Heimatplanet befindet. Sie kamen auf einem Raumschiff zu uns und zerstörten es bei ihrer Ankunft. Wir wissen nichts von ihnen.«
    Alles, was ich wußte, war, daß sie mir ein unbehagliches Gefühl bereiteten. Einer oder zwei von ihnen waren schlimm genug, aber hier schwärmten sie zu Hunderten in völligem Schweigen über den Metallboden. Es war richtig gruselig. Ich konnte verstehen, wie Pancho sich fühlte.
    Mehrere der Aliens kamen durch die Luftschleuse in den Sektor und jagten an uns vorbei, ohne merkbar Notiz von uns zu nehmen. Das schien ein gutes Zeichen zu sein;
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