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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach
Autoren: P Tremayne
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ist es«, bestätigte Fidelma ernst. »Zudem liegt das Gold in der Abtei, wo die Drahtzieher Perctarits es verborgen haben. Der Ehrwürdige Ionas und ich haben es in dem Versteck entdeckt.«
    »In der Abtei? Bist du dir dessen ganz sicher?« Die Frage kam von Aistulf.
    »Man hat es in der Nekropole verborgen im neuen Mausoleum, das für Abt Bobolen errichtet worden ist.«
    Schwester Gisa wurde leichenblass und starrte Fidelma mit ihren hellen Augen fassungslos an.
    »Unser armer Bruder Ruadán wollte mir erzählen, wo er das Gold gefunden hatte«, sprach Fidelma weiter. »Er redete davon, wie viel Böses ein Mausoleum bergen kann. Ich dachte, er spiele damit auf einen dort bestatteten Leichnam an. In Wirklichkeit meinte er den Ort, an dem er die Goldmünzen gefunden hatte. Wahrscheinlich waren ein paar herausgefallen, als der Karren in das Grabmal geschoben wurde. Irgendetwas muss ihn veranlasst haben, sich im Inneren zu vergewissern. Vermutlich hatte man den Wagen zusammenmit den anderen, die mit Marmorblöcken beladen waren, während der Bauarbeiten herangeschafft.«
    »Hat denn niemand bemerkt, was dort abgestellt wurde?«, fragte Radoald. »Die Handwerker müssen das doch gesehen haben.«
    »Zweifelsohne waren das alles von Perctarit ausgesuchte Leute.«
    »Die Oberaufsicht aber hatte ein Mitglied von der Bruderschaft«, bemerkte Wulfoald trocken. »Und das war nicht Bruder Eolann.«
    »Und der für den Bau Verantwortliche war das Haupt der für Perctarit tätigen Gruppe. Der Oberaufseher für die Arbeiten an den Mausoleen für die Äbte war …«

KAPITEL 20
    »Faro!« Schwester Gisa schrie den Namen heraus. »Nie und nimmer er!«
    Wulfoald blieb als Einziger kühl und gelassen. »Dass er für den Bau der Grabmäler verantwortlich war, wusste doch jeder. War die Grabkammer für Abt Bobolen nicht gerade erst unter seiner Aufsicht fertig geworden, als ihr nach Genua aufgebrochen seid, um Magister Ado abzuholen?«
    »Trotzdem. Es ist nicht wahr. Ich weigere mich, es zu glauben und
werde
es nicht glauben«, schluchzte das Mädchen.
    »Er hat uns doch selbst berichtet, dass er im Krieg zwischen Perctarit und Grimoald Krieger war«, erinnerte Fidelma sie einfühlsam. »Wäre man dem nachgegangen, hätte sich sogar erwiesen, dass er in Perctarits Heer gedient hat. Vor zwei Jahren, nachdem man Perctarit ins Exil gezwungen hatte, tauchte er in Bobium auf, ungefähr zur gleichen Zeitmit Bruder Eolann, der aus Mailand hierherkam. Er führte nicht nur die Oberaufsicht über den Bau der Mausoleen. Du selbst hast mir erzählt, dass er die Baupläne für den Bau der Grabstätte von Abt Bobolen entworfen und die Arbeiter dafür herangeholt hat.«
    »Es war ein Werk der Nächstenliebe …«, versuchte Schwester Gisa ihn zu verteidigen.
    »Nicht so ganz. Seine Arbeiter waren von Perctarit ausgesuchte Leute, und unter dem Deckmantel der Bautätigkeit wurde das Gold dorthin geschafft. Es wird dort verborgen gehalten, und man wartet darauf, dass Perctarit zum entscheidenden Schlag ausholt. Nicht nur das. Faro ist auch der Reiter auf dem fahlen Pferd, der Freifrau Gunora verfolgt und ermordet hat und mit Prinz Romuald ebenso verfahren wäre. Er war die Person im Klostergewand, die – wie man beobachtet hat – Wambas Kästchen stahl, das Hawisa unter einen eigens errichteten Steinhügel gestellt hatte. Beim Hinunterklettern merkte er, dass man ihn gesehen hatte, und ließ das Kästchen fallen, das ich später fand. Sein Pferd hatte er weiter unten stehenlassen. Es war von der gleichen Rasse und Farbe, wie es mir zuvor bei Faro aufgefallen war. Von der Person, die ihn beobachtet hat, fehlt seither jede Spur. Wir können nur hoffen, dass er nicht noch einen weiteren Toten auf dem Gewissen hat.«
    »Du behauptest, er hätte auch Hawisa getötet und ihre Hütte in Brand gesteckt?«
    »Ja.«
    »Deiner Meinung nach hat Faro den Jungen Wamba, Bruder Eolann und Abt Servillius umgebracht?«, fragte Aistulf.
    Fidelma schüttelte den Kopf. »Wamba wahrscheinlich ja – da bin ich ziemlich sicher. Aber ich glaube, zu den Verschwörern gehört noch ein dritter Mitspieler. Ich habe zwareinen Verdacht, wage aber noch nicht, ihn zu äußern. Wenn ich wieder in der Abtei bin, wird sich die Wahrheit erweisen. Am vordringlichsten ist jetzt, die Abtei und das Gold vor Grasulf zu retten.«
    Schwester Gisa schluchzte noch immer leise vor sich hin.
    »Du wirst dich mit den Tatsachen abfinden müssen, liebe Tochter«, sagte Suidur beschwichtigend und legte
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