Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)
Autoren: C. M. Singer
Vom Netzwerk:
Wood und rubbelte noch mal ihren Arm. „Ich habe hier etwas für dich.“ Mit der freien Hand holte er ein geflochtenes, schwarzes Lederarmband aus seiner Hosentasche und reichte es ihr.
    Zum zweiten Mal an diesem Morgen machte Wood sie sprachlos. Ohne sich zu bewegen, starrte sie auf das kurze Lederband, das sie sofort wiedererkannt hatte. Daniel hatte es bei dem Überfall getragen und somit auch in seiner körperlosen Gestalt.
    „Nun nimm es schon“, drängte Wood. „Ich bin mir sicher, Danny will, dass du es hast.“
    „Danke, Tony“, hauchte Elizabeth. Sie griff nach dem Band und legte es umgehend an, auch wenn es für ihr schmales Handgelenk viel zu weit war. „Danke!“
    „Keine Ursache. Nur lass es dir nicht wieder klauen, okay? Und jetzt komm. Gehen wir nach Hause. Sue wartet bestimmt schon mit dem Frühstück.“
    „Meinst du wirklich?“, fragte Elizabeth zögernd. „Ich bin nicht sicher, ob … nun, ob ich noch dazugehöre.“
    „Ob du noch dazugehörst? Soll das ein Witz sein? Elizabeth, du bist das Herz der ganzen Sache. Sozusagen der Chef des Scooby-Doo Clubs.“
    „Ehrlich?“
    Wood fand wohl, dass diese Frage keine Antwort verdiente, denn er schüttelte nur augenrollend den Kopf und erhob sich. „Na los, die Pancakes werden kalt.“ Auffordernd hielt er ihr eine Hand entgegen.
    „Ich habe noch meine Sachen im Hotel …“
    „Kein Problem, die holen wir auf dem Weg.“
    Endgültig überzeugt ergriff Elizabeth seine Hand und ließ sich von ihm in die Höhe ziehen.
    Bevor sie gingen, trat sie vor das Grab, auf dem noch immer Kränze und Gebinde von der Beerdigung lagen. Ganz vorne stand eine große Vase mit frischen, weißen Callas. Sie kniete sich nieder und zupfte die verwelkten Blüten aus den Gebinden.
    „Sie haben einen schönen Stein ausgesucht, nicht wahr?“, sagte sie leise, als Wood neben sie trat. „Und auch die Inschrift ist perfekt.“
    Daniels Familie hatte sich für einen schlichten, beinahe schwarzen Granitstein entschieden, auf dem neben seinem Namen und den Geburts- und Sterbedaten stand:
     
Die Menschen,
deren Herz du berührtest,
werden dich immer lieben
und niemals vergessen.
     
    Elizabeth erhob sich und warf eine Handvoll verwelkter Blumen unter einen Strauch. Sie küsste ihre Fingerspitzen, ehe sie den eingravierten, goldfarben hinterlegten Namenszug entlang strich. „Ich liebe dich, Danny“, flüsterte sie. „Jetzt und für immer.“
    Auch Wood strich zum Abschied über die Oberkante des Steins und murmelte: „Machs gut, Kumpel. Und keine Sorge, ich passe gut auf sie auf.“
    Dann wandten sie sich um und gingen zum Wagen.
    „Woher wusstest du eigentlich, wo ich bin?“, wollte Elizabeth wissen, als sie in Woods silbernen Aston Martin stieg.
    „Also bitte“, schnaubte er. „Ich bin Ermittler. Ein bisschen was darfst du mir schon zutrauen.“
    Das konnte Elizabeth nicht beeindrucken. „Du hast Mick mein Handy orten lassen, oder?“
    „Jup“, bestätigte Wood und fuhr vom Parkplatz. „Hat genau zehn Minuten gedauert. Wenn du das nächste Mal nicht gefunden werden willst, schalte es aus oder wirf es weg.“
    „Ich werd´s mir merken.“ Etwas später fragte sie. „Hattest du gestern bei Clark und Stokes Erfolg? Hast du einen Namen?“
    „Ja.“ Er knurrte beinahe. „DAC Stan Gilbertson.“
    Elizabeth hatte das starke Gefühl, den Namen schon mal gehört zu haben. Aber wo und in welchem Zusammenhang? Sie kam einfach nicht darauf. „Für was steht DAC?“
    „Deputy Assistant Commissioner.“
    „Kennst du ihn?“
    „Nur flüchtig. Ich habe mal kurz auf einer Tagung mit ihm gesprochen. Schmieriger Emporkömmling.“
    „Jetzt hat Mr Nadelstreifen also einen Namen … Musstest du ihn aus Clark und Stokes herausprügeln?“
    „Leider nein.“ Wood klang ehrlich enttäuscht. „Richard Merton hat versprochen, mir Gilbertsons Akte zu besorgen.“
    Nachdem sie Elizabeths Gepäck aus dem Hotel geholt hatten, fuhren sie Richtung Kensington und passierten dabei Camden. „Ich weiß, die Pancakes werden kalt“, sagte sie. „Aber Sandra Headways Laden liegt praktisch auf dem Weg, und ich würde gerne kurz mit ihr reden.“
    „Die Hexe?“, fragte Wood nach. „Die wollte ich mir sowieso mal ansehen. Sag aber Sue nicht, dass wir ohne sie dort waren, okay?“
    Er parkte direkt vor dem Ladeneingang, dem Halteverbotsschild am Straßenrand würdigte er dabei keines Blickes. Elizabeth fragte sich, ob er vielleicht vergessen hatte, dass er nicht im Dienst war.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher