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… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)
Autoren: C. M. Singer
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würde, dem Kult das Handwerk zu legen.
    „ And it's not a cry that you hear at night. It's not somebody who's seen the light.“
    Elizabeth konnte sich nicht erinnern, wann sie sich jemals zuvor so alleine und auf sich gestellt gefühlt hatte, wie in dieser nicht enden wollenden Nacht. Als es dann endlich zu dämmern begonnen hatte, war sie in Jeans und Sweatjacke geschlüpft, um bei Sonnenaufgang bei Daniel zu sein.
    „It's a cold and it's a broken Hallelujah. “
    „Also das mit der Gesangskarriere kannst du vergessen.“
    Die Tränen wegblinzelnd öffnete Elizabeth die Augen und stöhnte innerlich auf, als sie Wood vor sich stehen sah. Was machte der denn hier? War sie noch nicht mal auf dem Friedhof vor seinen Vorwürfen sicher?
    „Das ist Hallelujah von Leonard Cohen. Auf gewisse Weise war das unser Lied“, seufzte sie. Mit dem Handrücken wischte sie die Tränen von der Wange. „Und er hat mich nie singen gehört.“
    „Das war wohl auch besser so“, erwiderte Wood trocken und ließ sich neben ihr nieder. Er trug eine schwarze Anzughose und ein schwarzes Poloshirt, was ihm ein wenig das Aussehen eines Geistlichen verlieh. „Was tust du hier, Elizabeth? Du weißt besser als jeder andere, dass er nicht hier ist.“ Er klang kein bisschen anklagend, sondern überraschend liebenswürdig.
    „Ich will ihm einfach nur nahe sein“, gab sie mit einem müden Schulterzucken zurück. „Aber egal was ich auch versuche, ich spüre seine Nähe nicht.“
    „Tja, ich schätze andere Hinterbliebene können sich mit der Vorstellung trösten, dass ihre Lieben immer bei ihnen sind und über sie wachen. Sie sehen sie zwar nicht, aber sie sind sich doch sicher, ihre Anwesenheit zu spüren. Den Luxus hast du leider nicht.“
    „Nein … scheinbar nicht“, flüsterte Elizabeth. „Und was machst du hier, Tony?“
    „Na, ich habe dich gesucht.“
    „Tatsächlich? Ich dachte du wärst froh, mich aus den Augen zu haben.“
    Wood legte einen Arm um ihre Schultern. Eine Sekunde lang war Elizabeth geneigt, den Arm einfach abzustreifen, doch stattdessen blieb sie regungslos sitzen.
    „Ich muss mich wohl mal wieder für meine manchmal etwas ruppige Art entschuldigen“, sagte er und suchte ihren Blick. „Es tut mir leid, Elizabeth. Ich hätte nicht so auf dich losgehen dürfen. Das war nicht fair.“
    Vor Überraschung blieb Elizabeth einen Moment die Luft weg. Dann sagte sie: „Nein, Tony. Ich bin es, die um Verzeihung bitten muss. Du hattest recht. Mit allem, was du gesagt hast.“
    „Schon möglich.“ Der Schatten eines Lächelns erschien auf seinem Gesicht, und er zuckte leicht mit den Schultern. „Aber das war noch lange kein Grund, so mit dir umzuspringen. Und ich denke, ich verstehe jetzt, warum du so gehandelt hast. Warum du glaubst, keine andere Wahl gehabt zu haben. Ich meine, ich bin nach wie vor der Ansicht, dass du es nicht für dich behalten hättest dürfen, vor allem nicht Danny gegenüber. Aber ich verstehe dich.“
    „Hat Susan mit dir geredet?“
    „Oh ja“, bestätigte er, ohne eine Miene zu verziehen. „Sehr lange.“
    Nun huschte auch ein winziges Lächeln über Elizabeths Gesicht, bevor sie den Blick auf ihre Hände senkte. „Denkst du, er versteht es ebenfalls? Denkst du, er verzeiht mir?“
    „Da bin ich mir ganz sicher.“ Tröstend drückte er ihren Oberarm. „Er liebt dich, Elizabeth. Ganz egal, wo er jetzt auch ist und was du getan hast, aber er liebt dich. Und deshalb würde er dir alles verzeihen. Und außerdem … Wäre der Fall andersherum gelegen, bin ich überzeugt, Danny hätte nicht anders gehandelt. Ihr seid nämlich beide die gleichen Dickköpfe mit Beschützerkomplex.“
    Elizabeth erkannte Wood kaum wieder. Vor allem nicht nach dem gestrigen Tag. So warmherzig und einfühlsam hatte sie ihn lediglich an jenem Abend erlebt, als ihr das Amulett gestohlen worden war. Susan schien einen ziemlich positiven Einfluss auf ihn haben.
    Sie konnte nicht verhindern, dass sich neue Tränen einen Weg über ihr Gesicht bahnten. Erstaunlich, dass sie noch immer welche zustande brachte. Eigentlich müsste sie doch schon so ausgedörrt sein wie eine Trockenpflaume.
    „Weißt du, was ich mir gerade vorstelle?“, fuhr Wood leise lächelnd fort. „Dass er jetzt, genau in diesem Moment, einen tollen Gig hat, mit Elvis Presley, Freddie Mercury und Jim Morrison.“
    Elizabeth lachte auf, sie konnte einfach nicht anders. „Was für eine großartige Vorstellung!“
    „Ja, nicht wahr?“, nickte
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