Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und der Meister des Todes

und der Meister des Todes

Titel: und der Meister des Todes
Autoren: Kari Erlhoff
Vom Netzwerk:
diese Rolle übernehmen konnte, aber sie sind schließlich beide jung gestorben.«
    »Und was wurde dann aus den Marionetten?«
    »Kurz vor seinem Tod wurde mein Mann unruhig. Er zeichnete mit Kreide einen Bannkreis um die Puppen. Seitdem können sie ihre Magie nicht ausüben und der Tod kann das Haus nicht finden.«
    »Der Kreis schützt uns also?«
    »Ja, solange er intakt ist, kann man das Haus gefahrlos bewohnen. Aber ganz wohl habe ich mich dort trotzdem nie gefühlt. Mein Mann bat mich auf dem Sterbebett, die Marionetten zu verbrennen, weil es nun keinen weiteren Meister geben würde. Aber ich habe es nicht übers Herz gebracht, sie zu vernichten.« Sie seufzte und sah die drei ??? ernst an. »Kurz nach der Beerdigung meines Mannes beschädigte ich aus Versehen den Kreis. Noch in derselben Nacht geschahen Dinge, die ich mir bis heute nicht erklären kann.«
    »Was denn zum Beispiel?«, fragte Justus mit unverhohlener Neugierde.
    »Ich hörte körperlose Stimmen, die nirgendwo herzukommen schienen. Sie sprachen auf Italienisch zu mir! Am Morgen bemerkte ich, dass eine der Puppen nasse Haare hatte, so als wäre sie zuvor schwimmen gewesen.« Man sah Mrs Sciutto an, dass sie nur widerwillig über diese Dinge redete. »Aber einen richtigen Schreck habe ich erst bekommen, als die Figur des Todes eines Nachts an meinem Bett erschien! Am selben Tag bin ich in den Pool gestürzt und fast ertrunken.« Mrs Sciutto griff mit zitternden Händen nach der Karaffe und schenkte den Jungen Eistee nach. »Verängstigt suchte ich im Arbeitszimmer meines Mannes nach dem Zauber, der den Bannkreis herstellte. Dort fand ich neben der Bannkreisformel dann auch eine große Sammlung von Zeitungsausschnitten, Kopien und Briefen. Viele davon waren über seine Auftritte mit den Puppen. Aber es gab auch ältere Berichte, die sich auf die Marionetten bezogen. Und da war ein Artikel, den mein Mann mir vorenthalten hatte. Es war eine kurze Meldung über eine Frau, die in unserem Pool ertrunken ist!« Mrs Sciutto stand auf und ging mit wackeligen Schritten zu einem Schrank. Sie öffnete die unteren Türen und griff hinein. Eine Holzkiste kam zum Vorschein. »Hier drin habe ich alle Dokumente meines Mannes aufbewahrt.«
    »Wann ist das mit der Frau denn passiert?«
    »Es muss zu der Zeit gewesen sein, als mein Schwiegervater noch jung war – also lange vor der Hochzeit von meinem Mann und mir. Da gab es diesen schrecklichen Pool auch schon. Mein Mann hat ihn gemocht, aber ich wollte ihn schon immer zubetonieren lassen.«
    »Darf ich mir das ansehen?« Der dritte Detektiv deutete auf die Kiste.
    »Aber natürlich! Ich habe zur Sicherheit nach meinem Auszug einige Kopien davon angefertigt. Diese hier könnt ihr gerne mitnehmen«, bot Mrs Sciutto an. »Ihr werdet sehen, dass die junge Frau nicht der erste Todesfall im Umkreis der Marionetten war. Es mag lächerlich klingen, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass der Tod tatsächlich seine Finger im Spiel hat.«
    Justus griff in seine Hosentasche und zückte das schmale Etui, in dem er seine Visitenkarten aufbewahrte. »Eigentlich sind wir ja im Auftrag unseres Filmteams hier, Mrs Sciutto, aber durch Zufall sind wir nicht nur Hobbyfilmer, sondern auch Privatdetektive.« Er reichte der alten Dame eine der Karten. »Passenderweise sind wir auf mysteriöse Vorkommnisse und Rätsel aller Art spezialisiert.«
    »Detektive!« Mrs Sciutto sah erstaunt auf die Karte in ihren Händen.
     

     
    »Wir könnten herausfinden, was es mit den Marionetten tatsächlich auf sich hat«, bot Justus an. »In der Vergangenheit haben wir schon eine Reihe von vermeintlich übernatürlichen Phänomenen enttarnt.«
    »Das würdet ihr tun?«, fragte Mrs Sciutto überrascht.
    »Ja, sogar kostenlos!«, antwortete Peter.
    »Ich würde mich freuen, wenn hinter alldem eine logische Erklärung stecken würde.« Mrs Sciutto lehnte die Karte vorsichtig an ihr Glas. »Aber ich lege euch trotzdem nahe, vorsichtig zu sein. Eurer Freundin habe ich am Telefon schon gesagt, dass die Kreide nie verwischt werden darf! Ihr dürft zwar in den Kreis hineintreten und auch wieder hinaus, aber ihr dürft die Linie niemals unterbrechen. Wenn das geschieht, ist keiner von euch mehr sicher!«

Das Haus des Meisters
    »Und? Konntest du noch mehr über die Sciuttos und die Marionetten herausfinden, Bob?« Justus saß zwischen zwei Reisetaschen, einem Kamerastativ und einer Proviantkiste eingezwängt auf dem Rücksitz von Bobs Käfer.
    Der dritte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher