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und der magische Stein

und der magische Stein

Titel: und der magische Stein
Autoren: Sheridan Winn
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Gleichgewicht sein, damit eure Magie stark genug is. Alles, was ihr braucht, ist hier irgendwo. Der Stein wird euch leiten, und er wird euch warnen. Ihr müsst lernen zu erkennen, was er euch sagen will.«
    Die vier Mädchen sahen die alte Dame mit dem lila Strickhut an und lauschten ihr so gebannt, wie sie noch nie einer Menschenseele gelauscht hatten – auch nicht ihrer Großmutter oder ihren Eltern. Ihre Herzen pochten, und sie waren hochkonzentriert.
    Mrs Duggery sah in Flames klare grüne Augen. »Geh nach Osten, Flame, und suche dort die Kraft des Feuers, die Gabe der Begeisterung und der Phantasie.«
    Flame nickte schweigend.
    Mrs Duggery sah in Marinas leuchtend blaue Augen.
    »Geh nach Süden, Marina, und du wirst die Kraft des Wasses und die Gabe des Mitgefühls finden.«
    »Ja«, sagte Marina sehr leise.
    Mrs Duggery drehte sich zu Flora und blickte in ihre warmen braunen Augen. »Flora, du musst nach Westen gehen. Dort liegt die Kraft der Erde und die Gabe, die wesentlichen Bedürfnisse der Menschen zu erkennen. Lerne, tief in dich hineinzuhorchen.«
    Flora nickte, dann atmete sie ganz langsam aus.
    Mrs Duggery sah in Skys große graue Augen. »Und du, Sky, musst nach Norden gehn, damit sich dir die Kraft des Windes offenbart und dir die Gabe der Weisheit zuteil wird.«
    Sky nickte stürmisch und starrte Mrs Duggery mit großen Augen an.
    Einen kurzen Moment schwiegen sie alle. Im ganzen Haus war es vollkommen still.
    Dann sagte Mrs Duggery: »Wenn der Stein blau leuchtet, seid ihr auf dem richtigen Weg.«
    Als hätte der Stein ihre Worte vernommen, pulsierte er in einem strahlenden Blau.
    »Und wenn nicht?«, fragte Flame.
    »Dann wird er seine Farbe ändern, seht genau hin, und ihr werdet es erkennen«, erwiderte Mrs Duggery. Sie lehnte sich vor. »Nun merkt euch gut: Der Schlüssel zu eurer Stärke ist das Gleichgewicht zwischen euch vieren. Ihr müsst einander unterstützen, wenn sich eine von euch schwertut. Aber gleichzeitig muss sich jede Einzelne von euch auch auf ihre eigene Kraft konzentrieren. Ihr dürft eure eigene Magie nicht vernachlässigen, um einer anderen zu helfen.«
    Sie sah die Schwestern der Reihe nach prüfend an. Alle vier Mädchen hingen gebannt an ihren Lippen und erwiderten ihren Blick schweigend. In Mrs Duggerys dunklen Augen erkannten sie eine tiefe Weisheit.
    »Habt ihr das alles verstanden?«
    »Ja«, antworteten sie.
    »Dann legt eure Hände auf den Stein«, sagte Mrs Duggery. Sie hielt ihnen den Stein auf ihrer winzigen, runzligen Handfläche entgegen. Die vier Schwestern rückten näher und streckten die Hände aus. Flame legte ihre auf Mrs Duggerys, dann Marina, dann Flora, und dann Sky, ganz zuoberst.
    Ein blendend blauer Lichtstrahl brach aus dem Stein hervor.
    Die vier Mädchen schnappten nach Luft, dann lachten sie und nahmen ihre Hände wieder zurück. Mrs Duggery lächelte. Grandma beobachtete ihre Enkelinnen zufrieden. Jetzt, da die Mädchen die Hüterinnen des Steins waren, spürte sie eine neue Kraft und Gelassenheit.
    »Vergesst nicht: Der Stein wird euch helfen, aber ihr müsst lernen, euren Weg zu finden«, sagte Mrs Duggery. »Ihr müsst auf eure innere Stimme hören.«
    Die Schwestern nickten alle.
    »Pass gut auf den Stein auf«, sagte Mrs Duggery und gab ihn Flora. »Du wirst seine Hüterin sein, weil er Teil der Erde ist.«
    »Danke«, sagte Flora. Sie hielt den Stein in ihrer offenen Hand. Er glühte in einem schwachen Blau – und erlosch.
    »Nun Marilyn, ich denke wir machen besser weiter, oder diese Möbel werden ewig hier rumstehn«, sagte Mrs Duggery.
    Die Schwestern zögerten. Sie hatten noch so viele Fragen, die sie der alten Dame stellen wollten, aber Mrs Duggery war offenbar fertig mit Erzählen.
    »Nu geht schon, husch, husch, ab in die Sonne«, sagte sie und scheuchte die Mädchen mit der Hand zur Treppe.
    Die vier Schwestern rasten die breite Mahagonitreppe hinunter, liefen durch die große Halle und die Küche, und drängelten sich nacheinander durch die Tür hinaus in den Garten. Sie schrien und sprangen über den Rasen und jagten sich bis zur großen Linde. Dort schaukelten sie wild auf den schwarzen Reifen, die von den hohen Ästen herabhingen. Die ganzen langen Sommerferien lagen vor ihnen, und sie fühlten sich herrlich unbeschwert und frei.
    »Es ist alles so aufregend!«, sagte Sky.
    Flame lehnte sich auf der Schaukel zurück und blickte nach oben, wo das Sonnenlicht durch Tausende von Blättern fiel.
    »Wir dürfen
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