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Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 16

Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 16

Titel: Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 16
Autoren: Der magische Brunnen
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regnen, spielt, ihr Posaunen, und werfet kalte Asche auf die Häupter der Gepeinigten!«  Bei dem letzten Satz blickte Bob vom Buch auf und schob seine Brille zurecht. »Gold im Brunnen, Posaunen spielen und kalte Asche? Erinnert euch das an was?«, fragte er verwundert seine beiden Freunde. Justus nickte aufgeregt. »Na klar. Die Pennies, der Fanfarenzug – und die kalte Asche könnte Schnee bedeuten. Lies weiter!«  Bob fuhr fort. »Nun soll das Orakel die Botschaft des Königs überbringen. Kommt, ihr Tauben von Gandhara, und legt mir das Pergament zu Füßen!  Dann sollen Jubel und Heiterkeit die Götter erfreuen.« Da unterbrach ihn Peter. »Was soll der Quatsch? Ich versteh überhaupt nichts«, grummelte er. »Kein Wunder, dass den alten Schinken selten einer ausleiht.«  Doch in Justus’ Kopf braute sich etwas zusam men. »Das kann kein Zufall sein. Brunnen , Schnee. Und jetzt Tauben. Vielleicht fliegen in diesem Moment lauter Tauben durch die Stadt.  Wisst ihr noch? Die Gesellschaft für Jubel und Heiterkeit. Unser Mister Unbekannt scheint genau nach dem Buch vorzugehen – wie eine Gebrauchs-anleitung. Was kann er aber nur mit den Tauben gemeint haben? Ich wette, das passiert hier als Nächstes.«  Plötzlich klappte Bob das kleine Buch zu. »Moment, eine Taube legt das Pergament zu Füßen.  Eine Brieftaube also. Logisch, damit ist die Post gemeint. Wenn das stimmt, hat Rocky Beach heute etwas Merkwürdiges im Briefkasten. Los, das können wir leicht überprüfen.«
    Aufgeregt rannten sie an Misses Arnold vorbei.
    »Hier geblieben und den Bücherausweis zeigen, sonst bleibt der Band im Regal!« Die Bibliothekarin sah immer noch nicht hoch. Hastig kramte Bob seinen Ausweis aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch.

    »Gut, Bob Andrews. Ausleihfrist zwei Wochen.  Jeder Tag Verspätung zehn Cent Strafe.«  »ja, Misses Arnold«, antworteten die drei im Chor. Nur zu oft ging ihr halbes Taschengeld für die Verspätungsgebühr drauf. Misses Arnold kannte da keine Gnade.
    »Am besten, wir fahren zu uns auf den Schrottplatz und sehen dort in den Briefkasten. Vielleicht hat Tante Mathilda ihn schon entleert.«  In diesem Moment schoss den dreien das Blut in die Köpfe. Sie hatten völlig vergessen, dass man auf sie und die Einkäufe fürs Wochenende wartete.  Die Glocke des Kirchturmes schlug genau zwei Uhr.
    »Das gibt Ärger«, stöhnte Justus. So schnell sie konnten, rannten sie zu Mister Porter. Der Geschäftsmann hatte alle seine Getränkedosen zu Höchstpreisen verkauft und zog gut gelaunt die schweren Eisengitter vor seinem Schaufenster herunter.
    »Warten Sie, Mister Porter«, keuchte Peter.
    »Noch nicht abschließen! Wir müssen noch was besorgen.« In Windeseile hatten die drei ihre Einkaufszettel abgearbeitet. Doch leider waren der Korb und die lindgrüne Tasche mit Pennies gefüllt und Porter hatte nicht eine einzige Plastiktüte mehr in seinem Geschäft. »Ich kann euch nur noch leere Kartons verkaufen«, verkündete er vergnügt. »Und bitte keine Pennies.« Zähneknirschend bezahlten sie drei alte Pappkartons für Kartoffelchips.

    »Wir treffen uns dann gleich bei uns wieder!«, rief Justus und schob sein beladenes Fahrrad über das Kopfsteinpflaster.  Die Schneeberge hatten sich mittlerweile in kleinere, nasse Matschhaufen verwandelt und flossen in einem schmalen Rinnsal in Richtung Gully.

Postwurfsendung
    Als Justus Jonas auf dem Schrottplatz eintraf, wurde er schon von Tante Mathilda erwartet. Sie stand mitten auf der Veranda und hielt ihren größten Kochlöffel fest in der Hand.
    »Ich kann alles erklären«, schnaufte Justus und schnallte den Karton mit den Einkäufen vom Gepäckträger ab.
    »Das brauchst du nicht!«, rief sie ihm entgegen und musste lachen. »Ich habe von den merkwürdigen Dingen in der Stadt gehört. Dein Onkel wollte auch schon zu dem Schneeberg rennen. Ich konnte ihn gerade noch aufhalten, als er mit dem alten Schlitten entwischen wollte.«
    »Ich bin vor vierzig Jahren das letzte Mal gerodelt«, grummelte Onkel Titus und blickte von seiner Zeitung hoch.
    »Na und, da warst du auch ein kleiner Junge. In deinem Alter sitzt man auf dem Sofa und nicht auf einem Schlitten.« Dann nahm sie ihrem Neffen die 46  Kiste ab und trug sie in die Küche. »Hast du etwa geglaubt, ich will dich mit dem Kochlöffel verhauen?«, fragte sie Justus auf dem Weg. Dieser schüttelte den Kopf. »Unsinn, die liebste Tante der Welt haut doch nicht«, lachte er und setzte sich
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