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Ueberraschung, Sie sind Vater

Ueberraschung, Sie sind Vater

Titel: Ueberraschung, Sie sind Vater
Autoren: Jaqueline Diamond
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Sein Oberkörper war in letzter Zeit fülliger geworden, und er stand aufrechter als gewöhnlich. Allmählich wurde er zu einem jungen Mann.
    Als er seinem Vater die Hand schüttelte, begegneten sich ihre Blicke. Meg beobachtete, wie beide sich ein vages, beinahe identisches Kopfnicken schenkten. Es musste eine angeborene Eigenart sein.
    "Sollen wir die beiden allein reden lassen?" fragte Hugh.
    "Ich weiß nicht recht", sagte Lynn, die sich bislang im Hintergrund hielt, um Vater und Sohn Privatsphäre zu gestatten. "Zack war die ganze Woche über nervös."
    "Wirklich?" hakte Meg erstaunt nach, denn auf sie wirkte er zuversichtlich und selbstsicher.
    "Er wird sich nie verzeihen, dass er eure Kindheit verpasst hat", erklärte Lynn. "Er weiß, dass Tim guten Grund hat, verärgert zu sein."
    "Er hat noch besseren Grund, Frieden zu schließen", wandte Hugh ein. "Es muss unangenehm sein, mit so großem Groll zu leben."
    Meg sah, dass Zack und Tim sich sehr ernsthaft unterhielten. Sie konnte keine Minute länger warten. "Ich muss herausfinden, worüber sie diskutieren."
    Mit vorgetäuschter Gelassenheit spazierte sie zu den beiden hinüber.
    "Hallo, ihr zwei." Sie drehten sich zu ihr um und nahmen sie in ihren Kreis auf.
    "Wir haben gerade über deine Hochzeit diskutiert", sagte Zack.
    "Klärt mich auf", neckte sie. "Ich brenne darauf, die Einzelheiten zu erfahren."
    "Wir meinen nicht dein Kleid oder die Blumen oder sonst was", entgegnete Tim. "Aber mich bedrückt etwas. Bei deiner letzten Hochzeit habe ich dich zum Altar geführt. Jetzt weiß ich nicht, wer es diesmal tun soll."
    "Ich kann die Ehre nicht für mich beanspruchen, da ich dich nicht aufgezogen habe", meinte Zack. "Obwohl ich es gern tue, wenn du es willst."
    "Ich habe dich auch nicht aufgezogen", meinte Tim.
    "Ihr macht euch darüber Sorgen?" hakte Meg verblüfft nach.
    „Ja. Ich habe viel darüber nachgedacht. Das hat mich so abgelenkt, dass ich auf dem Herweg einmal falsch abgebogen bin. Stell dir vor, ein Trucker verfährt sich!"
    "Es tut mir Leid, dass du so besorgt warst. Du kannst mich zum Altar führen, wenn du willst."
    "Aber es würde Dad viel bedeuten, es zu tun", entgegnete Tim.
    "Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es Tradition für dich und mich ist."
    Unbemerkt war Hugh hinzugekommen und sagte direkt hinter ihr:
    "Warum tut ihr es nicht beide?"
    "Zwei Leute sollen mit ihr gehen? Wäre das nicht unpassend?"
    fragte Zack.
    "Wieso denn? Der Mittelgang ist breit genug."
    Tims Miene erhellte sich. "Ich war einmal bei einer Hochzeit, wo die Braut von beiden Eltern geführt wurde. Was meinst du, Dad?"
    Zack starrte ihn an. Es war das erste Mal seit der Kindheit, dass Tim ihn Dad nannte. Tränen stiegen in seine Augen. Er räusperte sich. "Es wäre mir eine große Ehre, mit meinen beiden Kindern zum Altar zu gehen."
    Plötzlich konnte Meg die Zeremonie kaum erwarten. "Ich rufe morgen gleich den Pastor an und frage, wann die Kirche frei ist."
    "Ich habe nur eine Bitte", sagte Hugh.
    "Welche denn?" wollte sie wissen, und alle blickten ihn mit Beunruhigung an.
    "Lass Judy nicht die Kirche dekorieren", erwiderte er mit funkelnden Augen.
    Vom Nebenzimmer, in dem Meg wartete, hörte sie Stimmengewirr aus dem Kirchenschiff. Obwohl die Zeremonie so kurzfristig festgesetzt worden war, hatten sich alle geladenen Gäste eingefunden, von ihren Freunden aus dem Wohnwagenpark über das Personal des Restaurants bis hin zu Hughs Familie und Kollegen.
    Ihre beiden Welten waren vereint, wie er es versprochen hatte.
    Judy, die Trauzeugin, und Cindy und Angela, die Brautjungfern, hielten ihre Sträuße in den Händen und warteten geduldig. Dana spielte mit dem Korb voller Rosenblätter, den sie zum Altar tragen sollte.
    Nach der Trauung war ein Empfang im Gemeindesaal vorgesehen.
    Als Hochzeitsreise wollten Meg und Hugh zwei Tage in Andrews Strandhaus verbringen. Mehr ließ sich so kurzfristig nicht einrichten.
    Im nächsten Sommer jedoch wollten sie sich eine Woche auf Hawaii gönnen, während Dana bei Grace bleiben würde.
    Meg war vollkommen zufrieden. Sie brauchte keine große Feier. Es war genug, dass der Mann, den sie liebte, zu ihr zurückgekehrt war.
    Tim steckte den Kopf zur Tür herein. "Wir sind so weit."
    Zack erwartete sie im Vestibül. In einem Smoking sah er recht distinguiert aus, fand Meg.
    "Ihr jungen Damen geht zuerst", sagte er zu Angela und Dana. Dann lächelte er Judy und Cindy zu. Zu Thanksgiving vor einer Woche hatten sich sämtliche
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