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Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen

Titel: Übernachtung - Frühstück ausgeschlossen
Autoren: Mary Scott
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Guten freuen, finde ich, anstatt zu sagen: >Die beiden sind
noch viel zu jung !< Außerdem nützt das ohnehin
nichts. Frank ist entschlossen, den Stier bei den Hörnern zu packen, sobald
Annette wieder zu Hause ist. Aber dieser Stier ist ein ernstzunehmender Gegner,
nicht wahr ?«
    »Imposant, aber zum größten
Teil nur aufgeblasen, glaube ich«, antwortete ich lächelnd. »Eigentlich dürfte
ich nicht über ehemalige Gäste sprechen, aber ich sehe ein, daß das für Sie
wichtig sein kann, wenn Frank und Annette eines Tages heiraten wollen .«
    »Im Augenblick wollen sie das
ganz sicher«, bestätigte Mrs. Woodford, »und ich glaube, daß das >eines
Tages< in nicht allzu weiter Ferne liegt. Mich würd’s nicht wundern, wenn Annette an ihrem achtzehnten Geburtstag hinginge und Frank
heiratete, ohne ihre Eltern zu fragen. Außerdem weiß ich wirklich nicht, was
die Norths gegen ihn haben sollten — abgesehen von der Tatsache, daß er noch
sehr jung ist. Frank ist gesund und intelligent, dürfte später ein guter Arzt
werden und braucht sich keine finanziellen Sorgen zu machen, da er unser
einziges Kind ist. Außerdem stammt er aus einer angesehenen Familie, auch wenn
das aus meinem Mund komisch klingen sollte .« Sie
lächelte verlegen.
    »Das brauchen Sie mir nicht zu
erzählen«, wehrte ich lächelnd ab. »Annette ist ein bezauberndes Wesen, und
Frank hat wirklich Glück mit ihr, aber ihr Vater ist ein richtiges Scheusal,
das bestimmt nicht viele Freunde hat. Geschäftlich muß er allerdings ziemlich
erfolgreich sein. Jedenfalls wirkt er wohlhabend .«
    »Ich freue mich, daß wir so
offen über die beiden sprechen konnten, denn ich werde die Sache in der Stadt
natürlich nicht gleich an die große Glocke hängen. Vielleicht bleiben die
beiden auch gar nicht zusammen, obwohl ich eine Trennung für unwahrscheinlich
halte .« Sie lachte verlegen. »Solange wir uns unter
vier Augen aussprechen, kann ich Ihnen gleich verraten, daß Frank eigentlich
nur seinen Eltern nacheifert. Ich habe Lester als Neunzehnjährige geheiratet,
und er ist damals einundzwanzig gewesen — für die damalige Zeit auch sehr jung .«
    »Aber ich dachte, Sie seien
eine examinierte Krankenschwester ?«
    »Ja, ich bin noch in der
Ausbildung gewesen, als wir geheiratet haben. Meine Eltern wollten nur, daß ich
sie abschließe, deshalb haben sie uns eine kleine Wohnung gemietet, und Lester
ist nur wenige Wochen nach meinem Examen als selbständiger Wirtschaftsprüfer
zugelassen worden. Danach konnten wir bald auf eigenen Füßen stehen .« Mrs. Woodford machte eine Pause. »Frank hat’s natürlich
etwas leichter: Er kann sich eine Wohnung kaufen, weil seine Großmutter ihm ein
größeres Erbe hinterlassen hat .«
    »Ich weiß, daß heutzutage viele
Studenten verheiratet sind, aber damals muß so was noch ziemlich ungewöhnlich
gewesen sein, nicht wahr ?«
    »Allerdings. Es hat nicht an
warnenden Stimmen gefehlt, als unsere Heiratspläne bekannt wurden. Und erst die
Vermutungen, die sich um unseren Entschluß rankten! Aber unsere Eltern hielten
zu uns, und nach einem Jahr verstummten auch die letzten Kritiker .« Sie zuckte mit den Schultern. »Wie Sie sehen, hat Frank
das Beispiel einer jung geschlossenen Ehe, die glücklich geworden ist, zu Hause
vor Augen. Damit könnte er argumentieren, wenn wir versuchen wollten, ihn vom
Heiraten abzuhalten. Aber das haben wir nicht vor. Lester und ich sind
entschlossen, den beiden keine Hindernisse in den Weg zu legen .«
    Die Woodfords fehlten uns allen
— und Annette natürlich am meisten. Aber sie schien weiterhin bei Tony bleiben
zu wollen, so daß Larry und ich Peter zu der Geduld gratulierten, mit der er
diese Einquartierung hinnahm.
    »Oh, das ist alles halb so
schlimm«, wehrte er lächelnd ab. »Außerdem verwandeln wir uns an den
Wochenenden aus einem Trio in ein Quartett, denn Frank hat mich vor seiner
Abreise gefragt, ob wir ihn gelegentlich unterbringen könnten. Ich gehe jede
Wette ein, daß er damit jedes Wochenende gemeint hat — aber das ist mir nur
recht, weil ich dann Tony für mich allein habe .«
    Tatsächlich kam Frank jedes
Wochenende aus der Stadt heraus, um Annette zu besuchen. Wir verstanden uns
jetzt alle sehr gut, und das glückliche Paar stattete uns einen halbstündigen
Höflichkeitsbesuch ab. Larry und mir fiel unabhängig voneinander auf, daß Frank
zwischendurch mehrmals auf die Uhr sah und dann zu Annette hinübernickte, um
ihr das Zeichen zum Aufbruch zu geben. »Als ob
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