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Turrinis Jagd: Kriminalroman

Turrinis Jagd: Kriminalroman

Titel: Turrinis Jagd: Kriminalroman
Autoren: Franz Friedrich Altmann
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geheißen, nicht um halber drei! Hoffentlich sind die Burschen von der CHU überhaupt schon da! Weil gestern die Hochzeit vom Maxi schon ziemlich lang gedauert hat. Nicht weniger als fünf Mal ist die Braut gestohlen worden, in ein jedes Wirtshaus in St. Anton! Zum Schluss sind sie sogar noch in Mandi’s Saustall gelandet. Die Gucki, der Fuzzi und die Vroni, die von dem vielen Gestohlenwerden schon ziemlich gut aufgelegt war. Weil beim Brautstehlen hübsch was getrunken wird. Besser gesagt: Es wird gesoffen, was nur geht! Ist halt einmal so Brauch im Mühlviertel, dass der Zubräutigam ordentlich geschädigt wird. Gestern hat es den Schmalzinger Poldi derwischt, der ältere Bruder und der Trauzeuge von der Vroni. Und ihr Zubräutigam war er auch. Hätt er halt besser aufgepasst auf die Braut! Dann hätt er sie nicht suchen müssen. Und nicht auslösen. Sprich: die gesamte Zeche von den Dieben zahlen.
    â€žJa mei“, wird man jetzt sagen, „das wird schon nicht so teuer kommen, was die Gucki, der Fuzzi und die Vroni da gesoffen haben!“
    Wer das sagt, der kennt die Mühlviertler Hochzeitsbräuche aber nicht. Gestohlen wird eine Braut natürlich nur von ein paar Hanseln. Damit es nicht auffallt. In welches Wirtshaus es hingeht, das wissen dann aber schon mehr. Und sagen es auch noch fleißig weiter. Sprich: So nach und nach verschwinden immer wieder Leute am Klo und kommen nimmer zurück. Und wenn der Wirtshaussaal dann halbleer ist, überreißt auch der begriffstutzigste Zubräutigam, dass die Braut weg ist und dass ihn das hübsch teuer kommen wird.
    Und wie! Da hat sich der Schmalzinger Poldi noch gar nichts gedacht, sind schon sämtliche Mitglieder der CHU in Mandi’s Saustall gesessen und haben auf dem Poldi seine Kosten literweise Cola-Whiskey angeschafft. Und wie der Poldi dann endlich überrissen hat, was gespielt wird, hat er ja noch immer nicht gewusst, wo die Braut ist. In den vier Wirtshäusern in St. Anton ist sie jedenfalls nicht. Er kann doch aber jetzt nicht sämtliche Wirtshäuser in Blumenthal und in St. Moritz abklappern, da wird er ja alt! Bleibt ihm aber nichts anderes über. Wobei er zuerst einmal wen auftreiben muss, der noch Auto fahren kann. Gut dass er schon zweimal mit der Crissi getanzt hat, das ist eine Cousine vom Maxi. Und weil sie erst siebzehn ist und grad vorige Wochen den Führerschein gemacht hat, ist sie sogar noch halbwegs nüchtern. Zumindest am Anfang, am Anfang von ihrer Wirtshaustour. Fünf Wirtshäuser in Blumenthal und sechs Wirtshäuser in St. Moritz! Ohne Erfolg! Bis der Poldi dann drauf scheißt und der Crissi im siebenten Wirtshaus von St. Moritz, in Frankys Bar , ein Bacardi-Cola zahlt. Und tanzen tut er auch mit ihr, heute schon das dritte Mal! Weil er mit seinen 35 Jahren eigentlich auch schon dringend eine Bäuerin für seine Nebenerwerbslandwirtschaft brauchen tät. Und außerdem – wenn es die Crissi genau wissen will – hat er gut zehn Hektar mehr als wie der Maxi!
    â€žAus! Pfui! Buh! Den ganzen Schmarrn mit dem Brautstehlen kannst du dir sparen. Interessiert doch kein Schwein!“, wird jetzt im Chor geschrien werden. Oder sagen wir lieber: spätestens jetzt. Weil dem einen oder dem anderen ja schon vorher die Geduld gerissen sein wird. Weil ein jeder endlich wissen will, wer der Mörder ist.
    Da muss ich euch aber leider enttäuschen. Wer der Mörder ist, das weiß ja die Gucki selber noch nicht. Weil sich der wirklich geschickt anschleicht. Kann ja nicht einmal eindeutig sagen, ob es ein Mann oder eine Frau ist. Von der Größe her tät sie eher auf einen Mann tippen, von der Bewegung her – so das Geschmeidige – eher auf eine Frau.
    Fangt die Gucki an, Blut zu schwitzen auf ihrem Aussichtsturm. Oder ist das nur die Überdosis Cola-Whiskey, die ihr jetzt den Schweiß heraustreibt? Auf jeden Fall darf der Mörder nicht zu nahe kommen, weil er auf keinen Fall direkt unter den Aussichtsturm gelangen darf. Da kann sich die Gucki dann zwar mitsamt dem Turrini auf den Plexiglasschild setzen. Nur wenn der Mörder dann oft genug heraufballert, halten die Bodenbretter das sicher nicht lang aus. Dann krachen die Gucki und der Turrini mitsamt ihrem Schutzschild fünf Meter in die Tiefe. Und können den Mörder im besten Fall derschlagen.
    Angestrengt schaut die Gucki durch eine Ritze. Jetzt tritt er auf die Lichtung hinaus,
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