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TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten

Titel: TTB 176 - Laumer, Keith - Diplomat der Grenzwelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith - Diplomat der Grenzwelten TTB 176 - Laumer
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sagt«, befahl Retief. »Versucht den Blauen Mond anzusteuern und die Bewohner zu warnen.«
    »Aber – aber was wird aus dir, Bully?«
    »Ich steuere das Ding schon auf einen Planeten«, sagte Retief. »Verschwindet jetzt.«
    Lou und Jack folgten dem Rat. Harrumph versuchte gar nicht, ihnen zu folgen, sondern sah schweigend zu, wie Retief das verrückt kreiselnde Schiff allmählich stabilisierte. Der einzige intakte Schirm zeigte keine Verfolgerschiffe.
    »Ich habe das Schiff zu zwanzig Prozent unter Kontrolle«, erklärte Retief. »Harrumph, Sie haben eine Chance, Ihren Hals zu retten. Wir versuchen Emporium anzusteuern. Übernehmen Sie die Energieanlage und helfen Sie mir bei den Manövern innerhalb der Atmosphäre.«
    »Ess isst hoffnungssloss – aber habe ich nicht sselbsst gessagt, daß ihr Terriess die größten Überlebenschancen habt?« Der Fremde ging zur Energiestation und ließ die knochenlosen Finger über eine Reihe von Tasten und Hebeln spielen.
    »Komisch, ihr Terriess«, krächzte er. »Ess sscheint, daß ihr am wildessten kämpft, wenn der Tod am nächssten isst. Dass hat man mir nicht verraten – und doch hängt jetzt mein Leben davon ab.«
     
    *
     
    Eine Stunde später war die Welt vor ihnen zu einem schimmernden Ball angewachsen. Die dünnen Gase der Stratosphäre kreischten am Rumpf. Ein Teil des Schiffes löste sich krachend, fiel in die Tiefe und verglühte.
    »Energie!« rief Retief. »Holen Sie das letzte heraus!«
    »Leider, meine armen Maschinen haben den Todesstreich empfangen«, stöhnte Harrumph. »Aber noch geben ssie einen dünnen Sstrahl dess einsst mächtigen Sstromess ab.« Das Schiff schüttelte sich und wurde zu einer Tangentialbahn gezwungen, als es tiefer in die Atmosphäre eindrang. Das Kreischen der Gase wurde zum Heulen und dann zum Dröhnen. Die Oberfläche des Planeten kam mit furchterregender Geschwindigkeit auf sie zu. Eine hochliegende Wolkenschicht peitschte vorbei. Nun trudelte das Schiff mit dem Heck voran in einer langen Schrägbahn dahin. Retief speiste in kurzen Stößen Energie ein und bremste die Geschwindigkeit des fallenden Wracks ab, bis die Kurve immer flacher wurde.
    »Da unten ist nur Wasser«, rief er Harrumph zu.
    »Karten zeigen, daß nächsste Landmasse vierhundert Meilen entfernt isst«, trompetete Harrumph. »Zu weit!«
    Jetzt befand sich das Schiff in einem aerodynamischen Gleitflug durch die Atmosphäre, unterstützt von den Notrotoren. Es hatte eine Geschwindigkeit von 1600 Meilen pro Stunde – bei einer Höhe von 120 000 Fuß. Weit vorn bildete der Horizont einen blauen Bogen gegen die Schwärze des Raumes. Das Schiff jagte weiter, auf die Nachtseite des Planeten zu. Und immer noch lag unter ihnen der grenzenlose Ozean. Auf dem Instrumentenbord flammte ein Licht auf. Irgendein Richtfeuer auf dem Planeten hatte angesprochen.
    »Fünfzigtausend«, verkündete Retief. »Vielleicht schaffen wir noch einhundert oder zweihundert Meilen.«
    »Reicht nicht«, knurrte Harrumph und beobachtete die Instrumente.
    Das Schiff wurde langsamer. Es verlor jetzt rasch an Höhe. »Wir landen etwa eine Meile vom Strand entfernt«, sagte Retief ruhig. »Harrumph, gehen Sie lieber nach hinten, und machen Sie sich für den Absprung fertig.«
    »Ssoll Flottenherrscher von Haterak Schiff verlassen, wenn einfacher Terry bleibt?« tutete der Fremde. »Nein, Kleinäugiger! Ich teile diessen Wahnssinn.«
    »In diesem Fall könnten Sie noch einen Energieschub zum Heck leiten. Ich habe Achtung vor Ihnen, Harrumph.«
    »Verssuchen kann ich ess ja …« Einen Augenblick später wurde das Schiff noch einmal leicht nach oben getragen. Dann erfolgte eine Explosion, und die Energie erstarb vollständig.
    »In den Sitz!« rief Retief und riß den Hebel herum, der seinen eigenen Stuhl mit einer zusätzlichen Stoßdämpfung versah. Einen Augenblick lang schien das Schiff in der Luft zu hängen, dann erfolgte ein harter Aufprall, und die Wellen schlugen gegen das Metall. Das Deck kippte zur Seite, und ein ohrenbetäubendes Knirschen folgte.
    »Wir sind auf Grund gelaufen«, stellte Retief fest. Er öffnete die Luke. Eine Welle schwappte in den Korridor und von da aufs Kommandodeck. Harrumph rappelte sich hoch und zog sich durch die Öffnung. Retief folgte ihm. Er kletterte die kurze Leiter nach oben und erreichte den scharf gekrümmten Außenrumpf gerade, als ein hoher Brecher über das Metall hinwegspülte. Harrumph suchte ungeschickt nach einem Halt. Dann stieß er einen

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