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TS 98: Friedhof der Roboter

TS 98: Friedhof der Roboter

Titel: TS 98: Friedhof der Roboter
Autoren: H. G. Ewers
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schnell wie Williams und Oliva waren niemals zwei Astronauten, in ihr Raumschiff gekommen; und so schnell war noch nie ein Raumschiff der Erde gestartet.
    Die Schätze einer untergegangenen Kultur waren vorläufig sicher vor dem Zugriff Fremder. Es geht eben nichts über einen guten Psycho-Projektor …

 
Souvenir von den Sternen
     
    Jedermann kennt die Marotte eines bestimmten Typs von Touristen, von jedem durch sie heimgesuchten Ort ein Andenken mitzunehmen, damit sie daheim auch beweisen können, welch weitgereiste Leute sie sind. Eine ganze Industrie lebt davon.
    Die Art der Souvenirs, ja sogar die Art ihres Erwerbs, hängt von der jeweiligen Mentalität des Souvenirjägers ab. Vom einfachen Nagel – je älter, desto wertvoller – über Bierkrüge und Aschenbecher bis zur Kuckucksuhr reicht die Beute der kleinen Jäger. Größere bevorzugen größere Objekte …
     
    *
     
    Es war ein weiter Weg bis zu Randolphs Planet gewesen. Allerdings gab die Strecke weder mir noch der unter meinem Kommando stehenden Raumjacht Miranda ernstliche Probleme auf. Das Flugprogramm stand auf die Sekunde genau fest und lag abrufbereit im Steuersektor des Autopiloten verankert. Zusätzlich war dieses Gerät noch mit dem Quantengehirn gekoppelt, das seinerseits die Arbeit des Autopiloten ständig überprüfte.
    Nun, es gab nicht viel zu überprüfen, jedenfalls nicht für das Bordgehirn. Mister Genniver bestand darauf, daß ich persönlich alle Manöver ausführte. Wer Mr. Veit Genniver kennt, weiß auch um einige seiner Schrullen. Ich, sein Chefpilot, weiß noch um andere Dinge, und ich weiß eigentlich nicht, warum ich seit über zehn Jahren bei ihm ausgehalten habe.
    Aber, wie gesagt, es war eine relativ harmlose Strecke. Wir blieben die ganze Zeit über im Hyperraum, außer beim Passieren des Orionnebels. Diese Gegend hat schon so manches Schiff verschlungen. Deshalb tauchten wir einen Lichtmonat davor aus dem Hyperraum auf, wechselten den Kurs und verschwanden wieder in der Dimension der grünen Schleier. Über dem Zenit wiederholte sich der Vorgang, und als wir auf diese Weise den gefährlichen Nebel sozusagen übersprungen hatten, setzten wir unseren Kurs in gerader Linie fort; bis wir die Sonne Mella vor uns sahen.
    Randolphs Planet, der achte der Sonne Mella, bot wenig Reize für mich. Er gehört bekanntlich dem gerissensten Makler der Galaxis, Mark Weinstein. Ehrlich gesagt, wunderte ich mich darüber, daß mein Chef den alten Fuchs besuchte, denn er kannte den berüchtigten Makler lange genug, um zu wissen, daß mit ihm kein vorteilhaftes Geschäft abzuschließen ist.
    Wie sich herausstellen sollte, war Mr. Genniver ein gut Teil gerissener, als ich dachte – und als Weinstein dachte.
    Wie ich erwartet hatte, kaufte mein Chef weder ein Sonnensystem noch eine Raumflotte. Er schied vielmehr mit der Miene eines begossenen Pudels von Mr. Weinstein, der ihn persönlich zum verwahrlosten Raumhafen zurückbrachte.
    Die saure Miene des Chefs hielt allerdings nur solange an, wie er noch nicht wieder an Bord der Miranda war. Dann hellte sie sich so abrupt auf, daß ich sofort etwas witterte. Bloß, was es war, wußte ich nicht. Mr. Genniver verriet mir auch nichts – außer dem neuen Kurs.
    Ich war enttäuscht.
    „Wieder die gleiche Strecke zurück, Sir?“ konnte ich mich nicht enthalten zu fragen.
    Mr. Genniver grinste über sein ganzes verrunzeltes Greisengesicht, plumpste ächzend in seinen Spezialsessel und schlug die Heizdecke um die Schenkel.
    „Sie pfiffiges Bürschchen!“ Er drohte mit dem Zeigefinger. „Haben Sie etwa Lunte gerochen?“ Genießerisch brannte er sich eine Zigarre an, paffte blauen Dunst in die kostbare Luft des Schiffes und seufzte ein paarmal frohlockend. „Aber so schlau ist keiner, daß er alles wissen könnte, auch Weinstein nicht. Und nun fragen Sie nicht mehr, sondern richten Sie den Kurs ein. Hinter dem Orionnebel bekommen Sie neue Order!“
    „Jawohl, Sir!“ erwiderte ich enttäuscht und begann mit der Arbeit. Immer noch wußte ich nicht, worum es ging,aber ich konnte mir zumindest denken, daß es eine große Sache war, denn der Umweg über den Orionnebel kostete eine Stange Geld. Und ein Umweg war es bestimmt; ich ahnte auch, warum: Weinstein würde sicher unseren Kurs ein Stück verfolgen, mißtrauisch, wie dieser Gauner nun einmal ist. Er sollte denken, wir flögen direkt nach Faustus zurück, dem Residenzplaneten meines Chefs im Kugelhaufen M 3.
    Meine Wißbegier führte dazu, daß
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