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TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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früher behandelt worden“, erwiderte der Direktor, „allerdings ohne jeglichen Erfolg.“
    „Das weiß ich. Ich weiß aber auch, daß ich nie daran geglaubt habe, daß es mir gelingen würde. Wahrscheinlich trug diese Einstellung zum Mißlingen bei.“
    Der Direktor beugte sich vor, stützte das Kinn in eine Hand und klopfte mit der anderen nachdenklich auf die Tischplatte. Corban, den die offensichtliche Gleichgültigkeit des anderen in Zorn versetzte, trat einen Schritt vor. „Ich weiß, daß Menschen meiner Rasse getötet werden“, schrie er. „Sie aber als Arzt sollten doch wenigstens menschliche Gefühle haben. Jeder Arzt müßte doch bestrebt sein, den Krieg zu beenden.“
    Vorwurfsvoll schaute der Direktor Corban an. „Natürlich möchte ich dem Krieg ein Ende machen. Vielleicht darf ich Sie daran erinnern, daß nicht nur Ihre Leute sterben. Außerdem hat der Krieg vieles geändert, auch bei uns. Sie verstehen das vielleicht nicht. Als eine der Auswirkungen können Sie jetzt den Fall Dr. Alirs nehmen. Aber es geht nicht nur darum, zu wollen, daß der Krieg endet. Sie erklären es einfach als medizinisches Problem, und wir müssen es daher auch auf dieser Ebene angehen. Der Soldat hat gerade in dem Augenblick geschossen, als Sie sich im geeigneten Gemüts- und Geisteszustand befanden, so daß der Schock den entscheidenden Faktor bildete. Aber welche Art von Schock war es? Würden Sie die Waffe wiedererkennen, wenn ich sie Ihnen zeigen würde?“
    „Ganz gewiß.“
    „Sehr gut. Haben Sie seit Ihrer Rückkehr schon gegessen? Nein? Ich werde Ihnen ein Zimmer zuweisen. Essen Sie und ruhen Sie sich aus. Sobald ich meine Vorbereitungen getroffen habe, werde ich Sie rufen lassen.“
    Er wehrte Corbans weitere Fragen ab und schickte ihn weg. Corban verbrachte die beiden nächsten Stunden in größtem Unbehagen und fragte sich, ob der Direktor ihn verraten würde, noch ehe er eine Chance gehabt hatte, den Plan auszuführen, für den Dr. Alir soviel geopfert hatte. Dann kam der Direktor persönlich zu ihm und führte ihn in sein Büro zurück. Auf dem Tisch lag ein Waffenarsenal. Corban ging um den Tisch und zeigte auf eine gefährlich aussehende, plumpe Pistole.
    „Eine solche Waffe war es“, erklärte er. „Als sie abgeschossen wurde, kamen bläuliche Funken aus ihrer Mündung.“
    Der Direktor las in seinen Notizen nach. „Dann muß es wirklich diese Waffe gewesen sein“, sagte er. Er stieß die anderen Waffen beiseite, nahm die von Corban bezeichnete und richtete sie auf ihn. „Also gut. Ich will, daß Sie sich mittels Teleportation wieder in das Wäldchen zurückbegeben. Es besteht keine andere Möglichkeit, aus diesem Raum zu entkommen. Die Tür ist verschlossen. Ich werde schießen – “ er nahm ein Buch vom Tisch und warf es in die Luft, „sobald das Buch den Boden berührt. Entweder Sie verlassen diesen Raum, oder Sie werden getroffen.“
    Corban starrte benommen auf das Buch, das langsam herabwirbelte. „Mörder!“ keuchte er. Das Lächeln des Direktors wurde nur noch breiter. „Wenn es möglich ist…“, dachte Corban. „Das Wäldchen, die Bäume, Vögel, der Bach …“
    Das Buch schlug auf, und die Pistole sprühte Funken.
    Corban befand sich im Wäldchen. Er stützte sich taumelnd gegen einen Baum und suchte seiner Übelkeit Herr zu werden, als der Direktor neben ihm auftauchte. Der Direktor klopfte seine Brust ab, prüfte Herz und Puls und trat triumphierend lächelnd zurück.
    „Sie hätten mich töten können“, sagte Corban vorwurfsvoll.
    „Mein lieber Patient, die Waffe, die ich verwendete, ist nicht tödlich. Sie betäubt nur und verursacht Geisteslähmungen. Ihre Wirkung ist Ihrem Volke wahrscheinlich unbekannt. Die Soldaten wollten Sie lähmen und Sie dann sicher zum Boden herabbringen. Aber Ihre Geistes- und Gemütsverfassung, zusammen mit diesem sonderbaren Schock, bewirkte, daß Sie ihnen vor der Nase entwichen. Sollen wir in mein Büro zurückkehren?“
    „Wenn Sie meinen?“
    „Aber natürlich, genauso, wie Sie von dort hierhergekommen sind.“
    Der Direktor sah zu, wie Corban sich alle Mühe gab. „Wenn wir gehen müssen“, meinte er schließlich, „nun, dann gehen wir eben.“
    Corban wußte wohl, daß es dem Direktor keinerlei Schwierigkeiten bereitet hätte, ihn ins Büro zurückzubringen und ging in bestürztem Schweigen neben diesem her. Sobald das Schwindel- und Übelkeitsgefühl jedoch von ihm gewichen war, erkannte er, daß ihm der Spaziergang guttat und

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