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TS 47: Die Unbesiegbaren

TS 47: Die Unbesiegbaren

Titel: TS 47: Die Unbesiegbaren
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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größter Aufmerksamkeit, aber sie sprach nie ein Wort. Keiner der vielen Besucher gab einen Laut von sich, und die Stille wurde zur Qual. Das Gefühl für die Zeit ging ihm völlig verloren. Er konnte nicht mehr unterscheiden, ob es Tag oder Nacht war, sofern es diese auf dem Planeten gab, denn die bläulichen Lichtschleier im Zimmer waren immer von unveränderter Leuchtkraft.
    Eines Tages überkam ihn ein Triumphgefühl, als es ihm gelang, sich zum erstenmal aufzurichten. Dieses Gefühl des Frohlockens wich aber rasch der Bestürzung, die er über sein Bett empfand. Als er sich aufrichtete, folgte das Bett unter ihm und stützte ihn in seiner neuen Lage. Zunächst erschien ihm das als großartige Erfindung, bis er unter sich blickte und erkannte, daß sein von Bandagen umhüllter Körper buchstäblich auf nichts ruhte.
    Unter sich sah er auf dem Boden einen etwa zwei Meter langen, einen Meter breiten und einen Fuß hohen, kistenähnlichen Gegenstand stehen. Darüber aber war – nichts! Dennoch lag er behaglich einen Meter über dem Boden. Er tastete das Bett mit den Händen ab und bewegte sich hin und her. Jedes Mal paßte sich das Bett genau den Umrissen seines Körpers an.
    Außer diesem Möbelstück war im Zimmer nur noch ein kleiner Tisch.
    ,Eine hochstehende Zivilisation’, dachte er. Bewundernswerte mechanische Geräte, die eine optimale Raumausnutzung gestatteten. Auch die Medizin war auf allerhöchstem Stand, und wahrscheinlich tötete das blaue Licht jegliche Bazillen und Bakterien ab. Schwitzen kannte man nicht mehr. „Zum Teufel“, fluchte er laut vor sich hin, „wenn ich jetzt nur noch wüßte, wie ich aus diesem Zimmer hinauskommen kann …“
    Als er sich umdrehte, standen die beiden Ärzte neben dem Bett. Sie waren ihm jetzt schon vertraut geworden. Der eine war groß, mit hagerem Gesicht, auf dem ewig Trauer zu liegen schien. Der andere, etwas kleinere, hatte ein rundes Gesicht, auf dem für gewöhnlich überhaupt kein Ausdruck lag.
    Gehorsam lehnte er sich zurück, und die Ärzte beugten sich über ihn und entfernten den Verband um seine Brust. Auch diesmal zeigte sich auf ihren Gesichtern ein Ausdruck des Abscheus.
    Der letzte Verband fiel. Sie untersuchten seine Brust, und dann waren sie plötzlich verschwunden. Er richtete sich auf und starrte eine ganze Weile auf den Boden, auf dem sie eben noch gestanden hatten.
    ,Wenn sie nur etwas sagen wollten’, dachte er, ,dann wäre es noch nicht einmal so schlimm. Vielleicht könnte ich mir einige Worte ihrer Sprache aneignen und herausfinden, was eigentlich los ist und was ihnen solchen Abscheu bereitet. Ich wäre schon froh, wenn sie nicht mit mir, sondern nur miteinander sprächen.’
    Wenn er in der Gesellschaft dieser Planetenbewohner bleiben mußte, dann würde er für immer ein Ausgestoßener sein. Das schien ihm gewiß, und wahrscheinlich würde er nie den Grund dafür herausfinden.
    Bei der nächsten Visite der Ärzte schlief er. Sie weckten ihn, und rasch richtete er sich auf. Er spürte neue Kraft in seinem Körper, und ungeduldig erwartete er den Augenblick, bis er das Bett verlassen konnte. Wenn er beide nur hätte fragen können, wie lange es wohl noch dauere, bis er wieder auf seinen Beinen stehen könne.
    Sie entfernten den Verband um den Kopf. Plötzlich stand ein junger Mann neben ihnen. Dieser Arzt hatte eine Maschine bei sich, die etwa die Größe eines durchschnittlichen Mannes hatte. Eine Vielzahl mehrfarbiger Skalenknöpfe und unverständlicher Vorrichtungen verwirrte Paul Corban. Der junge Arzt rollte die Maschine an das Bett und drückte einen glänzenden, helmähnlichen Gegenstand auf Corbans Kopf.
    Furcht überfiel ihn, aber dann zwang er sich zur Ruhe. Sie hatten immerhin sein Leben gerettet. Was immer sie auch von ihm denken mochten, so hatten sie ihm doch die allerbeste Pflege angedeihen lassen. Es bestand keinerlei Grund, mißtrauisch zu werden.
    Die Maschine summte. Der ältere Arzt zog sich in eine Zimmerecke zurück. Der Jüngere hantierte mit geschickten Fingern an den Knöpfen und Skalen der Maschine herum. Schmerz durchzuckte Corbans Kopf und wurde zur unausstehlichen Qual, so daß er schließlich das Bewußtsein verlor.
    Als er die Augen wieder öffnete, war die Maschine verschwunden. Die Ärzte aber standen noch immer im Zimmer und warteten, als sei nichts Besonderes geschehen. Der Jüngere legte zwei schwarzweiß gestreifte Kugeln neben ihn auf das Bett. Sie sahen kleinen Ballons ähnlich. Corban berührte
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