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TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

TS 42: Die Sonnen-Ingenieure

Titel: TS 42: Die Sonnen-Ingenieure
Autoren: George O. Smith
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würde es nicht sein, unauffällig zu landen. Er besaß nicht die Berechtigung, Verbindung zu irgendwelchen Intelligenzen aufzunehmen. Die Aufgabe, aus der Sonne ein Blinkfeuer zu machen, hatte nichts mit Kolonisation zu tun. Und wenn er schon gezwungen werden sollte, mit den Eingeborenen zu verhandeln, so bedurfte es einiger Vorbereitungen. An einer direkten Kontaktaufnahme war Scyth nicht interessiert.
    Darum war er auch sehr erfreut festzustellen, daß die Peilung des Gedankenempfängers ihn einem Ort entgegenführte, den die Eingeborenen Baja California nannten. In geringer Höhe schwebte er über dem Ozean und peilte das Ziel an. Es bewegte sich langsam nach Süden.
    Radnor berechnete einen Punkt, der einige Meilen vor dem Objekt lag, und landete mit seinem Schiff auf den Wogen des Meeres. Er ließ es soweit einsinken, daß nur die Beobachtungskuppel hervorlugte. Dann wartete er geduldig.
    Nach einiger Zeit wurde das näherkommende Objekt deutlicher, und Radnor blinzelte verwundert mit den Augen, als er es besser erkannte.
    Über das Wasser hinweg glitt eine Segeljacht auf ihn zu. Sie mochte fünfzehn Meter lang sein und besaß auf keinen Fall eine Anlage für Phanoband-Generatoren. Aber durch die Schräglage des kleinen Schiffes sah er auch nicht das Ruder und Schwert aus rostfreiem Stahl oder die vertikale Antenne des Senders. Was er sah, waren lediglich die vom steifen Wind geblähten Segel. Er wußte, daß diese Kultur keine Phanoband-Energie kannte, aber er rechnete mit Atomkraft.
    Um so mehr, als diese Rasse ja bereits Raketen und eine gut organisierte Raumpatrouille besaß.
    Aber Windkraft!?
    Scyth Radnor war ein Mann der Logik, und er wußte, daß alles seinen Grund hat, mochte es auch noch so unwahrscheinlich und bizarr scheinen. Aber dann erblickte er etwas, das ihn jede Logik vergessen ließ.
    Dusty Britton saß faul in der Nähe des Steuerrades, hielt es mit dem Fuß fest und rauchte eine Zigarette. Mit der anderen Hand griff er neben sich, hob eine Flasche gegen den Himmel und schleuderte sie dann über Bord.
    „Hallo, Schatzi!“ rief er laut. „Bring eine neue Flasche!“
    Es war ,Schatzi’, die Radnor die Logik vergessen ließ. Sie lag auf dem Dach der kleinen Kabine in der Sonne, als der Ruf Dustys sie erreichte.
    „Schon alle?“ rief sie zurück.
    „Also gut, Dusty.“
    Sie stand auf und verschwand unter Deck. Sekunden später kam sie wieder zum Vorschein, in der Hand eine neue Flasche.
    ,Schatzi’ war ein schlankes, dunkelhaariges Mädchen mit braungebrannter Haut, von der sie freigiebig den größten Teil zeigte.
    Im krassen aber reizvollen Gegensatz dazu standen die kurzen, weißen Shorts und der Büstenhalter. Scyth stieß unwillkürlich einen anerkennenden Pfiff aus.
    Barbara Crandall machte die Schaukelbewegungen der Jacht graziös mit, als sie Dusty die Flasche reichte. Der nahm sie, schenkte sich sein Glas voll und sah sie erwartungsvoll an. Sie verstand, eilte in die Kabine und kehrte mit ihrem eigenen Glas zurück. Sie tranken. Dann setzten sie sich nebeneinander und Schulter an Schulter auf das Deck.
    „Wundervoll!“ hauchte sie.
    „Gefällt es dir, Barbara?“
    „Wundervoll!“ wiederholte sie.
    „Es lebe die Raumpatrouille!“ rief Dusty.
    Sie lachte.
    „Was denkt Gramer, was du jetzt tust?“
    Nun lachte er.
    „Vielleicht nimmt er an, ich bereite ein neues Abenteuer vor: ,Die Raumpatrouille und Moby Dick? Wäre nett, was?“
    „Hoffentlich erwischt dich die Raumpatrouille nicht mit mir auf hoher See.“
    „Pfui!“ rief Dusty pathetisch und bot ihr die Lippen. Sie drückte ihm einen leichten Kuß darauf, was Radnor ein Schmunzeln entlockte.
    „Man würde dich degradieren“, prophezeite sie ihm. „Dusty Britton – und eine Frau! Deine Anhänger würden Hackfleisch aus dir machen.“
    „Schließlich bin ich kein kleiner Junge mehr“, erklärte er und griff nach ihr. Sie sprang auf die Füße und entwischte ihm. Er rannte ihr nach und fing sie am Bug ein. Leicht lehnte sie sich gegen seine Brust.
    „Wohin fahren wir überhaupt?“ fragte sie ihn.
    „Drüben zu der Insel. Sie hat einen wundervollen Sandstrand.“
    Barbara blickte in Fahrtrichtung.
    „Insel? Meist du etwa den kleinen Hügel da vor uns?“
    „Hügel? Hügel? Lieber Gott, was ist das?“
    Der ,Hügel’, die Beobachtungskuppel des Raumschiffes, erhob sich plötzlich über das Wasser. Der weiße Rumpf erzitterte leicht, während der Generator gegen die Gravitation ankämpfte. Dusty erkannte
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