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TS 41: Schach dem Unbekannten

TS 41: Schach dem Unbekannten

Titel: TS 41: Schach dem Unbekannten
Autoren: Poul Anderson
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nicht sagen. Ich lief plump in eure Falle.“
    „Nie kennt man die Fallgruben der Steppe“, murmelte der Wolf. Dann fragte er plötzlich: „Warum hat diese Frau dich verraten? Sie kam in unser Hauptquartier und sagte, du wärest ein Agent von Terra. Sie brachte unsere Leute zu dem verabredeten Treffpunkt.“
    „Was weiß ich, warum sie es tat“, erwiderte Flandry; „es spielt auch keine Rolle mehr. Jedenfalls ist sie nun in eurer Hand. Wenn sie nicht mehr tut, was ihr von ihr verlangt, übergebt ihr sie ihrem eigenen Volk als Verräterin. Nein, ich kann wirklich nicht sagen, warum sie es tat.“
    „Schade“, bedauerte der Wolf. „Man hätte die gleiche Methode später bei anderen Terranern anwenden können.“ Flandry entgegnete: „Kaum. Es wird sich um persönliche Gründe handeln. Ich glaube, sie fühlte sich von mir hintergangen.“
    „Soweit ich informiert bin, habt ihr Terraner sehr oft merkwürdige Gefühle, das andere Geschlecht betreffend. Es soll sogar vorkommen, daß Männer die verrücktesten Sachen tun, um eine Frau vor Bösem zu bewahren.“
    „Vergiß es“, riet Flandry. „Und sorge dafür, daß es ihr nicht so schlecht geht. Das kannst du doch wohl für mich, deinen Kollegen, tun.“
    „Ich …“
    Svantozik brach plötzlich ab und starrte gedankenverloren vor sich hin.
    „Ihr großen, ungeborenen Planeten!“ flüsterte er.
    „Was?“
    „Nichts“, sagte der Wolf hastig. „Habe ich recht, wenn ich annehme, daß sie dich gern hatte?“
    Flandry machte eine abwehrende Handbewegung und sagte: „Das geht dich, im Grunde genommen, nichts an. Höre auf davon. Frage, was du willst, aber laß die Frau aus dem Spiel.“
    „So?“ lauerte Svantozik. Und noch einmal: „So! – Nun gut, sprechen wir über andere Dinge.“
    Er hämmerte noch eine Weile auf Flandry ein, aber längst nicht mit der gleichen Intensität, wie er diesen Temulak behandelt hatte. Im Gegenteil, Svantozik zeigte sogar Mitgefühl und Nachsicht, die Flandry nicht verstand. Einige Male gelang es dem Terraner sogar, den Wolf abzulenken. Sie sprachen über die verschiedenen Getränke ihrer Rasse, tauschten einige aktuelle Witze aus und unterhielten sich über Sport.
    Trotzdem waren es keine vergnüglichen Stunden.
    Endlich brach Svantozik die Sitzung ab und ließ Flandry abführen. Man brachte ihn auf einem anderen Weg zurück, und als man ihn schließlich in ein Zimmer stieß und die Tür hinter ihm schloß, sah er auf den ersten Blick, daß es – relativ gesehen – sogar gemütlich eingerichtet war.
    Und in der Mitte stand Cat und erwartete ihn.

 
13. Kapitel
     
    Für einen Augenblick sah es so aus, als wolle sie beginnen zu weinen. Dann schloß sie die Augen, öffnete sie erneut und starrte ihn wortlos an. Schwankend kam sie einen Schritt auf ihn zu.
    „Mein Gott, Cat!“ stieß er hervor.
    Ihre Arme fanden seinen Nacken, und sie preßte sich gegen ihn. Währenddessen suchten seine Augen den Raum ab. In einer Ecke stand ein kleines Gerät mit einigen Kontroll-Armaturen, die ihm bekannt schienen. Er nickte unmerklich, obwohl er sich über die Funktionsfähigkeiten der Anlage nicht sicher sein konnte.
    „Dominic, Liebling“, hauchte sie. Ihr Mund suchte den seinen.
    Er ließ sich schwer auf eine hölzerne Bank fallen.
    „Das halte ich nicht aus“, stöhnte er und schlug die Hände vor das Gesicht.
    Das Mädchen ließ sich neben ihm nieder. Er fühlte, wie sie zitterte. Sie wies nach vorn und sagte:
    „Das Gerät dort drüben …“
    „Ich weiß“, murmelte er.
    Am liebsten hätte er jetzt mit den Füßen aufgestampft und laut vor sich her gelacht. Aber er beherrschte sich. Das Theater mußte fortgesetzt werden. Er fragte:
    „Wie war es, Cat? Schlimm?“
    Sie nickte.
    „Aber ich habe keine Namen nennen müssen. Noch nicht.“
    „Hoffentlich bleibt es dabei.“
    „Sie haben mich gleich hierhergebracht“, erzählte sie. „Und ich glaube fast, sie wissen nicht, was sie mit mir anfangen sollen. Vor kurzem erst stellten sie das Gerät dort in die Ecke und baten mich, so viel aus dir herauszuholen, wie nur eben möglich sei. Sie verlangten, ich solle freundlich zu dir sein.“
    „So etwas Ähnliches habe ich erwartet“, erwiderte er. „Ihr Boß hat mich verhört, aber er war verhältnismäßig nett zu mir. Viel scheint er von unserer Psychologie nicht zu verstehen, denn er hat seine Kenntnisse nur aus Dienstvorschriften gewonnen. Und was die wert sind, wissen wir ja zur Genüge. Ich bin ihnen gegenüber im
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