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TS 40: Die neuen Herrscher

TS 40: Die neuen Herrscher

Titel: TS 40: Die neuen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , P. Schuyler Miller
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von dem Beobachtungsturm in der Umzäunung ihn innehalten ließ. Der weibliche Gorilla, der dort Dienst tat, rief durch ein Megaphon:
    „Paviane im Westen, sie kommen die Straße entlang. Ich glaube, es sind nur wenige!“
    MacDonalds Gedanken begannen zu arbeiten. Sollte er die Stadt sich selbst überlassen? Dann überlegte er, daß er seine Abteilung besser in einem kleinen Kampf erprobte, bevor er sich in größere Dinge einließ – selbst auf die Gefahr hin, daß dies einen Aufschub bedeutete.
    So nahm er also sein Kommando zurück und rief:
    „Links schwenkt – marsch! Galopp!“
    Die Reihe von Schweinen setzte sich in Bewegung.
    Zwei Meilen vor der Stadt erblickten sie den ersten Pavian, der gerade um eine Biegung in der Straße herumkam. Als er sie sah, drehte er sich um und verschwand außer Sicht; nach wenigen Sekunden war er jedoch wieder zurück. Hinter ihm kamen andere. Die, die vorne marschierten, verringerten ihre Geschwindigkeit, so daß die hinter ihnen dichter aufschlossen. Offenbar hatten sie noch niemals Zugschweine gesehen – noch viel weniger Schweine, auf denen Gorillas ritten; sie machten nicht den Eindruck, als wäre ihnen das, was sie sahen, sonderlich sympathisch.
    Andererseits mochten die Schweine den Anblick der Paviane ebensowenig leiden. MacDonalds Truppe verlangsamte sich, ritt im Zickzack und verstopfte dann als grunzende, schnaufende Masse die ganze Straße. Als die Paviane die Situation erkannten, stürmten sie schreiend an. Auf halbem Weg blieben sie stehen und schleuderten ihre Wurfspeere. Die Speere zischten durch die Luft und fuhren in die dicken Häute der Schweine. Ein Gorilla fiel von seinem Reittier herunter; ein anderer schrie schmerzvoll auf.
    Dann ertranken plötzlich alle anderen Geräusche in einem dröhnenden Donner.
    MacDonalds Schwein bockte wie ein wütender Stier; der Polizist hatte Mühe, sich auf dem Rücken zu halten. Dann stürzte sich das Schwein auf den Feind – sein Rüssel berührte beinahe den Boden, und seine kleinen Augen waren rot vor Wut. Die anderen Schweine kamen hinterhergedonnert. Der Pavianführer versuchte auszuweichen, aber MacDonalds Schwein faßte ihn mit einer Aufwärtsbewegung seines großen Kopfes. Der Pavian segelte weit durch die Luft und kam einige Meter hinter seiner Truppe wieder zu Boden. Ein anderer Pavian landete in einem Baumgipfel und blieb hängen. Andere wurden von den Schweinen zertrampelt.
    Der Rest der Paviane floh wie Blätter vor dem Sturm. MacDonalds Schwein führte die Verfolgung an. Die Schweine waren völlig außer Rand und Band. Sie verteilten sich, um Paviane zu jagen und stampften eine halbe Stunde lang durch die Wälder. Sie zogen die Affen aus den Löchern, in denen sie sich versteckt hatten, und stießen die Bäume um, auf die sie hinaufgeklettert waren. Stunden vergingen, bevor MacDonald seine Gruppe wieder beisammen hatte.
    Kurz nach Sonnenaufgang am nächsten Morgen ließ der Expolizist seine Reiter auf dem Gipfel eines Hügels anhalten und absteigen. Er selbst streckte seine steifen Glieder und spähte nach Osten.
    Die Leute, die vom Schlaf im Sattel sprechen, haben sicher noch nie probiert, eine ganze Nacht lang ein Schwein zu reiten, dachte er.
    Dann sah er plötzlich eine Rauchsäule sich über die Bäume im Talgrund erheben, und gleichzeitig hörte er das Geräusch eines wilden Kampfes.
    Sofort war er wieder im Sattel.
    „Vor uns ist ein Gefecht!“ rief er. „Aufgesessen! Zu Dreien – marsch!“
    Sie erreichten den Rand der Baumgruppe genau in dem Augenblick, in dem die Paviane das Gorillalager überrannten. Ein paar Minuten später waren sie durch das Pavianlager gebrochen und griffen die Affen vom Rücken her an. MacDonald versuchte, seine Streitmacht zu entfalten, aber die erste Spur von Paviangeruch hatte die Schweine wieder so verrückt gemacht, daß sie sich nicht mehr lenken ließen.
    Das erste, was die eingeschlossenen Gorillas von diesem Angriff erkennen konnten, war die Tatsache, daß die Paviane plötzlich zurückfielen. Es sah aus, als seien sie närrisch geworden, denn sie hatten nicht nur den Angriff im Augenblick des Sieges abgeblasen, sondern sie strömten außerdem in völliger Unordnung zurück. Dann erschienen über den Köpfen der Paviane die Schweine mit ihren Reitern.
    Sie brachen durch die Baumgruppe und kamen auf der anderen Seite wieder heraus.
    Es hat keinen Zweck, dachte MacDonald, diese Biester lenken zu wollen; man kann sie nur aufstellen und hoffen, daß sie alle in

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