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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen
Autoren: Brenda Novak
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Departments, das für Mirandas Wohnort zuständig war. Doch während des Gesprächs begann er, sich unbehaglich zu fühlen. Es war merkwürdig, dass Oliver Burke sich so offenkundig äußerte. Das war einfach
zu
plump für einen so intelligenten Mann. Je mehr David darüber nachdachte, desto untypischer erschien ihm diese Vorgehensweise.
    Hatte Burke eine E-Mail an Miranda geschickt, weil er sie auf seiner Liste hatte? Oder war das lediglich ein Ablenkungsmanöver?
    Oliver hörte Skyes Schlüssel klimpern, als sie zur Wohnungstür hereinkam.
    Dummerweise aber auch ihre Stimme. Sie telefonierte.
    Er drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand ihres Schlafzimmers und beschloss, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Er war bereits seit zwei Stunden bereit. Aber es bestand keine Eile. Wenn er sich zu früh zeigte, würde sie nur aus dem Haus rennen und durch ihr Handy nach Hilfe rufen. Derjenige, mit dem sie redete, würde dann die Polizei verständigen. Das war ja sicher nicht notwendig. Er hatte hinter dem Haus ein Fenster eingeschlagen, dort, wo Bishop oder jemand anders bereits die schmiedeeisernen Gitter abmontiert hatte. Wenn Skye ums Haus herumgelaufen wäre, hätte sie die kaputte Scheibe bemerkt. Aber sie war von vorn ins Haus gekommen – wie erwartet.
    Wahrscheinlich war sie zu sehr mit ihrem Telefonat beschäftigt, oder sie wollte nicht im Dunkeln rausgehen.
    Er hatte sich einen guten Abend ausgewählt. Der Nebel war dicht und die Grillen ziemlich laut.
    Der Schlüssel wurde im Schloss umgedreht, dann raschelte die Kette. Siehst du?, sagte er sich. Sie wähnte sich in vollkommener Sicherheit. Und das verlieh seinem Vorhaben einen besonderen Kitzel. Er würde sich die ganze Nacht Zeit nehmen und ihr mit allen verfügbaren Mitteln Schmerz zufügen. Sie sollte um Gnade betteln wie niemand anders zuvor. Sie würde sich bei ihm für Noah und Jane entschuldigen. Er musste nur noch auf den perfekten Zeitpunkt warten …
    “Ich habe mich zuerst nicht getraut, den Test zu machen. Aber dann wollte ich es doch wissen.”
    Er lauschte angestrengter und fragte sich, worüber sie sprach.
    “Ich bin fast umgekippt, als es positiv ausfiel, Sher … Irgendwann im Oktober. Ich war noch nicht beim Arzt, aber ich weiß genau, wann ich schwanger geworden bin.”
    Schwanger
. Das Wort, das sie so freudig erregt aussprach, schien durchs ganze Haus zu hallen.
    Offensichtlich war Skye fleißig gewesen. Sie war mit jemandem ins Bett gestiegen. Und wenn er an das Foto in der Zeitung dachte, konnte Oliver sich gut vorstellen, bei wem es sich um den Vater des Kindes handelte. Aber er brauchte gar nicht lange zu raten. Sofort darauf redete sie über Detective Willis – seine Reaktion, als er es erfahren hatte, wie aufgeregt sie war, wenn sie an eine gemeinsame Zukunft mit ihm dachte.
    Wie sie sich da täuschte …
    Oliver stellte sich genüsslich vor, wie er gleich ihre Hoffnungen und Träume zunichte machte. Er würde alles zerstören, er würde
sie
zerstören. Sie war ihm hilflos ausgeliefert. Über jeden Atemzug, den sie noch machen durfte, konnte er bestimmen. Wie lange hatte er darauf gewartet?
Vier Jahre!
Seit sie ihn das erste Mal abgewiesen hatte. Doch nun würde es sogar noch besser werden als erwartet. Er nahm sich das, was Detective Willis gehörte. Alles würde er diesem Mann wegnehmen.
    Wenn sie genug litt, könnte er Willis vielleicht von seiner Liste streichen. Für einen Mann wie ihn wäre es schlimmer, mit der Gewissheit weiterzuleben, dass er versagt hatte. Die Frau verloren zu haben, die er liebte,
und
ihr Baby.
    Oliver umklammerte das Messer voller Vorfreude. Seine Rache hätte gar nicht wunderbarer ausfallen können.
    “Jeremy ist so niedlich”, sagte Skye. “Es tut mir wirklich leid, was er wegen seiner Mutter durchmachen muss.”
    Oliver wusste nicht, was sie damit meinte, und es war ihm auch egal. Als das Licht in der Diele angeschaltet wurde, versuchte er etwas durch den Türspalt zu erkennen. Er sah kurz, wie sie ihren Mantel ablegte. Sie war
so
schön! Viel schöner, als Jane jemals gewesen war.
    Doch Skye würde nicht mehr lange schön bleiben. Diesmal würde er mehr als ein paar Narben bei ihr hinterlassen.
    Skye lächelte, als sie das Gespräch beendete. Auf ihrem Heimweg hatte sie Jasmine und Sheridan am Telefon von dem Baby erzählt. Sie hatten von der Brautparty gesprochen, die sie geben wollten, und über einen Namen für das Kind nachgedacht.
    Es gab so vieles zu bedenken, so vieles vorzubereiten.
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