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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen
Autoren: Brenda Novak
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Und das alles war so erfrischend! Oliver Burke hatte es nicht geschafft, ihr Leben zu ruinieren. Sie hatte sich von dem, was er ihr angetan hatte, wieder erholt. Und es würde noch besser werden, wenn sie David heiratete und Mutter wurde.
    Sie wollte ins Schlafzimmer gehen, um ihren Bademantel zu holen und ein ausgedehntes Bad zu nehmen. Dann fiel ihr ein, dass sie den Stapel Briefe immer noch nicht durchgegangen war, den sie aus dem Postfach in der Stadt geholt hatte. Sie war zu sehr mit ihren Telefonaten beschäftigt gewesen – mit David, der immer wieder anrief, um sich zu erkundigen, wie es ihr ging. Und mit ihren Schwestern und Freunden, um allen von dem Baby zu erzählen.
    Sie ging zum Küchenblock zurück und blätterte den Stapel schnell durch. Das meiste war Werbung. Doch es gab auch ein paar Briefe von ehemaligen Schützlingen, was ihre gute Stimmung noch hob. Einer davon stammte von einer Frau, die ihren prügelnden Mann verlassen hatte und jetzt wieder verheiratet war. Sie schrieb, sie wäre glücklich. Der andere stammte von dem Opfer eines Verkehrsunfalls mit Fahrerflucht. Jonathan hatte den Fahrer ausfindig gemacht, der nun strafrechtlich verfolgt wurde.
    Dann stieß sie auf einen Umschlag ohne Absender. Überrascht und mehr als neugierig, zog sie einen Bogen Kopierpapier heraus, auf dem nur ein einziger computergeschriebener Satz stand:
    Heute habe ich deine Adresse an einen Mann verkauft, der darauf bestand, anonym zu bleiben.
    Hatte das etwas mit Bishop zu tun? Hatte Lynnette die Adresse vom Delta-Haus doch nicht von David? Das war möglich. Skye hätte den Bogen fast weggeworfen – als sie das Datum entdeckte. Diese Nachricht war erst gestern geschrieben worden. Bishop war schon längst tot gewesen.
    Langsam drehte sie sich um. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken, als ihr plötzlich klar wurde, dass sie etwas Wichtiges übersehen haben musste. Die Tür vorn war verschlossen. Das Haus wirkte nicht anders als sonst. Es
roch
auch wie immer. Doch sie würde nicht allein hierbleiben, wenn auch nur die kleinste Möglichkeit bestand, dass Oliver Burke ihre Adresse besaß. Offensichtlich hatte jemand danach gesucht. Selbst wenn Burke es nicht gewesen war, so befand sie sich womöglich in Gefahr.
    Skye nahm ihre Tasche mit den Schlüsseln und ihrem Revolver und schlich zur Wohnungstür. Sie würde zu Sheridan oder Jasmine gehen, bis David zurückkam. Ihre Finger zitterten so stark, dass sie Probleme hatte, die Kette zu entfernen. Als sie schließlich den Riegel geöffnet hatte, hörte sie den Dielenboden knarren. Jemand war in ihrem Haus.
    Oliver wusste nicht, was Skye gewarnt und dazu veranlasst hatte, zu fliehen. Aber er würde verhindern, dass sie aus dem Haus und in ihren Wagen gelangte. Er hatte zu lange hierauf gewartet.
    Er rannte durch die Diele – und erwischte Skye, kurz bevor sie hinausgehen konnte. Sie stützte eine Hand am Rahmen ab, als sie die Tür aufzog. Und das war ihr Fehler. Es war zu spät, sie noch rechtzeitig zurückzuziehen. Oliver warf sich gegen die Tür, sodass sie zuschlug und ihr die Finger einquetschte.
    Als sie vor Schmerz aufschrie, stellte Oliver mit Genugtuung fest, dass er ihren Vorteil wieder aufgeholt hatte. Sie würde ihn nicht erschießen wie Lorenzo Bishop. Nicht wenn sie ihre Hand nicht mehr gebrauchen konnte.
    Nur um ganz sicherzugehen, warf er sich noch einmal mit der Schulter dagegen. Skye sackte auf die Knie. Burke riss die Tür kurz wieder auf, um sie zu befreien, und schob sie mit dem Fuß zu, während er Skye auf den Boden stieß.
    “Du hast wohl gedacht, du kannst mir entkommen?”, rief er. “Du denkst wohl, ich sehe zu, wie du wegläufst, nachdem du mir das alles angetan hast?”
    Sie starrte ihn an, ihre Augen glasig vor Schmerz und Angst. “Was habe ich
Ihnen
denn angetan?”, flüsterte sie genauso hasserfüllt wie er.
    “Du hast mich
alles
gekostet! Fast vier Jahre meines Lebens!
Weißt
du, wie es im Gefängnis ist? Weißt du das?”
    Als er sich hinkniete und das eine Knie auf ihre gebrochene Hand schob, schrie sie erneut auf. “So ist das, Miss Kellerman! Ich habe auch geschrien, allerdings nur innerlich. Und dann ist da noch Jane! Das werde ich dir nie verzeihen!”
    “Hat sie … Sie … endlich … verlassen?”, keuchte Skye.
    Oliver wünschte sich, wieder diese Aufregung zu spüren, das zu genießen, was er tat. Aber er empfand nur Wut. “Du bist für sie und Noah verantwortlich! Du bist an allem schuld!”
    “Nein”,
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