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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition)
Autoren: Michelle Raven
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Verbrecher. Da seine Waffe keinen Schalldämpfer hatte, erfüllte lautes Knallen den schmalen Gang und hallte in der Fahrstuhlkabine wider.
    Weitere Schüsse fielen, diesmal aus der anderen Richtung, von Chris, der sich wie Clint langsam vorarbeitete. Schneller als Jay es erwartet hatte, herrschte Stille. Vorsichtig blickte er um die Ecke und sah, dass Clint neben einem der Verbrecher kniete, während Chris sich um einen der Polizisten kümmerte.
    Jay trat aus dem Fahrstuhl, sein Herz schwer, als er die verletzten Polizisten erblickte. Sie brauchten dringend Hilfe, doch solange sich noch Verbrecher in einem der Räume verschanzt hielten, konnten sie keine Rettungskräfte hier hochlassen. Es war zu gefährlich. Das hieß, sie mussten die Verletzten zu ihnen bringen. Und damit noch mehr Zeit verlieren, die Jocelyn vielleicht nicht hatte. Jay beäugte den Fahrstuhl. Ja, das würde gehen.
    »Bringt die Verletzten zum Fahrstuhl. Chris, ruf unten an und lass die Polizisten zur Sicherung nach oben kommen, aber sie sollen den Gang nicht betreten.« Er trat näher an den ehemaligen SEAL heran und senkte die Stimme. »In welchem Raum ist Jocelyn?«
    Stumm deutete Chris mit dem Kopf auf eine der Türen, bevor er einen der Polizisten sanft hochhob und ihn zum Fahrstuhl trug. Clint half ihm dabei, während Jay ihnen mit der Pistole Deckung gab. Als er endlich den Fahrstuhlknopf für das Erdgeschoss drückte und sich die Tür schloss, atmete Jay auf. Chris hatte sich zum Telefonieren in das Treppenhaus zurückgezogen und Jay folgte ihm mit Clint.
    Als Chris das Handy wegsteckte, nickte er. »Die Polizisten kommen gleich.«
    »Gut.« Jay rieb über seine Haare und war für einen Moment verwirrt, als er die Stoppeln fühlte. Das erinnerte ihn an Jocelyns Bemerkung, dass er damit wie seine Brüder aussah. Er war zwar immer noch anderer Meinung, aber er wusste, dass er sich hundertprozentig auf seine Familie verlassen konnte. »Irgendwelche Vorschläge, wie wir Jocelyn und Kevin dort herausbekommen?«
    Clints Augenbrauen schoben sich zusammen. »Das ist so gut wie unmöglich, besonders wenn wir nicht wissen, wo sich die Personen befinden und wie viele Verbrecher sich dort aufhalten.«
    Jays Kehle zog sich zusammen, weil er wusste, dass Clint Recht hatte. Selbst wenn er ein SWAT-Team hierherbeorderte, war nicht garantiert, dass die Geiseln überleben würden. Und das alles kostete Zeit, die sie nicht hatten. »Ich werde einfach an die Tür klopfen.«
    »Auf keinen Fall!« Clints Meinung dazu war eindeutig.
    Chris wiegte den Kopf. »Das ist keine gute Idee, Jay. Damit haben sie nur ein weiteres Druckmittel.«
    »Das ist mir klar, aber mich werden sie in den Raum lassen, während sie bei jedem anderen sofort anfangen würden zu schießen.«
    »Und was genau soll das bringen?« Clint war offensichtlich noch nicht überzeugt.
    »Ich kann dafür sorgen, dass Jocelyn und Kevin nicht in der Schusslinie sind, wenn der Raum dann gestürmt wird.« Oder er würde es zumindest versuchen.
    Clint schüttelte den Kopf, bevor er zu Ende geredet hatte. »Das ist viel zu gefährlich, Jay. Was sollte sie daran hindern, dich sofort zu töten, sowie du den Raum betrittst?« Clints sonst so ruhige Stimme zitterte. »Sie haben nichts mehr zu verlieren.«
    Jay schob sein Kinn vor. »Ich zähle auf euch, das zu verhindern.«
    »Und wie sollen wir das anstellen? Wir sind entgegen aller Gerüchte keine Supermänner.« Chris’ Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. »Habe ich das richtig in Erinnerung, dass draußen ein Sims unter den Fenstern ist?«
    Clint dachte kurz nach. »Ja. Er geht einmal um das Gebäude und er ist breit genug, dass ein Mann darauf stehen kann.«
    Jay blickte von einem zum anderen. »Heißt das, ihr könnt von draußen in das Zimmer eindringen?«
    »Wir können es zumindest versuchen. Es ist immer noch sehr riskant.« Aber in Clints Gesicht war deutlich zu erkennen, dass er darüber nachdachte.
    »Wenn ihr mir ein Zeichen gebt, sowie ihr in Position seid, kann ich sie an der Tür ablenken, damit sollte dann auch die Gefahr für die beiden Geiseln geringer sein.«
    Chris drückte Jay sein Handy in die Hand. »Es ist auf Vibrationsalarm gestellt. Wenn wir bereit sind, ruft Clint an. Warte darauf, bevor du zur Tür gehst.«
    So schwer ihm das auch fiel, noch länger zu warten, es war die beste Möglichkeit, die sie hatten. »Alles klar.« Als die beiden sich bereit machten, räusperte Jay sich. »Danke, für alles. Seid bitte
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