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Troposphere

Troposphere

Titel: Troposphere
Autoren: Scarlett Thomas
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brennen.
     
    Sie haben jetzt die Wahl. Sie …ich … Wir
     
    Sie haben jetzt die Wahl. Sie … ich …
     
    Sie haben jetzt die Wahl. Sie …
     
    Sie haben jetzt die
     
    Sie haben jetzt
     
    Sie haben
     
    Sie
     
    Sie
     
    Sie
     
    Sie
     
    Sie
     
    Wir springen jetzt so schnell, dass es sich anfühlt wie eine fließende Reise, genau so, wie Mr. Y es in dem Buch beschrieb. Es verlangt eine Menge Konzentration, obwohl es schwer ist, sich zu konzentrieren, wenn man im Grunde genommen auf einer Welle von Schmerz, Angst und Erniedrigung dahingleitet – und dem ständigen einfachen Wunsch nach einem warmen, ruhigen Nest. Das hier ist eine Welle des Todes, eine Welle schwarzer Leichen und weißer Leichen und behandschuhter Hände und knochiger Finger und der Schmerzen der Nadeln und der Schmerzen der Tumore und der Blindheit und der Bemühung, das Blut abzulecken, während es aus einem herausläuft, und mit gebrochenen Beinen und gebrochenem Rückgrat in einem Haufen anderer zerbrochener Körper liegengelassen worden zu sein und immer noch zu denken, dass es am Ende etwas zu fressen geben wird und dass die Betreuer einen wieder in den Behälter setzen werden, wie sie das immer tun, wenn etwas Schlimmes passiert.
    Während ich surfe, versucht Adam Einzelheiten auszumachen.
    Die meisten Labore haben Kalender an den Wänden.
    Mir fällt auf, dass die Lampen dunkler werden, während wir in die Vergangenheit reisen, und die Behälter werden kleiner. Es gibt keine HappiMats™ mehr. Wir hören Sirenen und Explosionen, und wir reisen durch Laboratorien, die nach Metall und Schießpulver riechen. Aber jeder winzige Sprung bedeutet eine neue Form von Schmerz. Als wir 1908 erreichen, habe ich Tausende Liter von Blut vergossen und mich erbrochen und mich bepisst und bin in meiner eigenen Scheiße eingeschlafen, und jedes Mal – jeden einzelnen Augenblick – habe ich bloß in mein Nest kriechen wollen, weil irgendwas, womit ich geboren wurde, mir sagt, dass es gut und gemütlich in meinem Nest ist, aber die ganze Zeit habe ich gewusst, dass etwas mit meinem Leben nicht stimmt. Entweder habe ich kein Nest, oder jemand hat es weggenommen, oder ich weiß einfach, dass es keine Glaswände geben sollte.
    Wir werden langsamer, während die Kalender zeigen: 1907,1906,1905 …
    Und dann ist sie da. Sie hebt unseren Freund aus einer Kiste voller Sägemehl.
    Auf der Konsole ist die schwarze Maus, die sie festhält, verschwommen.
    Und wir springen. Wir sind drin.
     

Kapitel siebenundzwanzig
     
    Sie haben jetzt die Wähl.
    Sie … ich … Wir nehmen eine der besten Mäuse – eine von den schwarzen –, und ich habe vor, sie in eine Schachtel mit Sägemehl zu setzen und sie zu dem Treffen mit den Wissenschaftlern mitzunehmen. Bei dem Gedanken lächele ich. Sie wird von ihnen untersucht – oder taxiert – werden. Ich bin zu der Besprechung eingeladen. Allerdings ist es eine geschäftliche Besprechung für eine Maus … Wie reizend. Ich kann die Maus fast in einem kleinen Smoking sehen und mich in meinem … Oh! Was soll ich anziehen? Meine Güte … Meinen schicksten Rock und vielleicht das schwarze Schultertuch, obwohl ich nicht wie eine trauernde Witwe aussehen möchte. Also vielleicht das grüne.
    Die Maus ist wie eine kleine Maschine, wie sie von meiner rechten Hand auf meine linke und dann wieder zurück auf meine rechte läuft, während ich die Hände wie Kolben übereinander rotieren lasse. Würde man diese Bewegung überhaupt als kolbenähnlich bezeichnen? Ach du meine Güte. Ich hatte es nie so mit Worten. Irgendwie erinnert mich die Bewegung an eine Nähmaschine, aber ich kann mich nicht entscheiden, ob die Maus die Nadel oder der Faden ist. Egal, jedenfalls näht diese Maschine keine Naht. Sie näht immer wieder einen Stich über den andern. Kurz tauchen unbekannte Bilder in meinem Kopf auf. Etwas wie ein Stammbaum, und dann ist da ein weißer Raum mit Glaskästen darin. Ich seufze. Früher habe ich Mäuse gerne so angefasst, ich fand ihre raschen Bewegungen wunderbar. Aber mittlerweile ist es, wie so vieles andere im Leben, ermüdend und deprimierend geworden. Der Geruch hier drinnen ist mir zur Last geworden, der schwere Mief von nassem Sägemehl, tierischem Abfall und billigem Holz. Puuh! Und da ist wieder dieses Flattern irgendwo hinter meinem Brustbein.
    Es hat nichts zu bedeuten. Der Arzt sagte …
    Mama hätte gesagt … Sie hätte gesagt, dass es an der Luft hier drinnen liegt.
    Während die Maus auf dem Rad meiner
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