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Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)

Titel: Treibjagd - Unzensiert im Doppelpack (German Edition)
Autoren: Tim K.
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mehreren Beamten, wurde er in Handschellen über den Flur der ZKB (Zentrale Kriminalitätsbekämpfung) in Detmold geführt. Als Lipper kennt man sich natürlich, und so geschah es, dass ein Beamter Toni mit Handschlag und einem „Was machst du denn hier?“ begrüßte. Umgehend wurde der Beamte von einem Mitarbeiter des LKA zur Seite genommen und gefragt, woher er denn Herrn Gartsch kenne. Des Weiteren notierte sich der LKAler seine Personalien. Erst jetzt erfuhr Toni, dass er unter dem Vorwurf des schweren Raubes festgenommen worden war. Als sein Anwalt erschien und er ihn fragte, wann er denn wieder nach Hause könne, erwiderte dieser: „Thorsten, ich glaube, das dauert dieses Mal etwas länger.“ Ullis „Dank“ an seine Brüder sollten nun alle zu spüren bekommen. Es stellte sich heraus, dass der „Vollblut“-Angel Ulli, der immer in den verächtlichsten Tönen über Verräter, Weicheier und Lügner gesprochen hatte, nun selbst zur Ratte mutiert war. Er hatte einen Deal mit den „Bullen“ geschlossen und kam in den Genuss der Kronzeugenregelung. Noch Monate später wurde er in Begleitung von zwei Polizisten beim Einkaufen mitten in Kassel gesehen. Man sollte wissen, dass diese Ratte ein überführter Kokaindealer war, der bei seinem letzten Geschäft einige Russen übers Ohr gehauen hatte. Ich denke mir, dass unser Dealer irgendwie seine Haut retten wollte. Da kam ihm die Geschichte mit seinen „Brüdern“ wohl sehr gelegen. Diese Offerte wurde ihm – da bin ich mir sehr sicher – seitens der Polizei schmackhaft gemacht, um endlich mal wieder etwas gegen die Hells Angels unternehmen zu können. Fazit des Polizeieinsatzes bei Toni: drei zerstörte Türen, acht sichergestellte Motorräder (sowohl Kundenmaschinen als auch Motorräder im Eigentum von Toni), dazu beschlagnahmte PCs und persönliche Gegenstände. Die Folge war eine sieben Monate lang geschlossene Firma, was für Thorsten einen Verlust von ca. 30.000 Euro bedeutete, zuzüglich ungefähr6.500 Euro Anwaltskosten. Ganz zu schweigen von den Kosten des Einsatzes für die öffentliche Hand, der eine immens große Anzahl an Personal und Ressourcen verschlang. Wir haben uns später noch oft über diesen Einsatz unterhalten, und man muss sich immer wieder die Frage stellen, warum nicht maximal vier Kripobeamte zu regulären Öffnungszeiten der Firma zu Thorsten in den Laden gekommen sind und ihn festgenommen haben? Was denken sich diese Leute eigentlich, die derartige Aktion planen und durchführen? Glaubten sie wirklich, dass Thorsten eine Waffe zieht und wild um sich feuert? Ich stehe nicht alleine mit der Meinung, dass solche Einsätze nur deswegen derart monströs konzipiert werden, damit die SEKs „Auslauf“ bekommen, und der Term der „organisierten Kriminalität“ verwendet wird, um die immens hohen Kosten zu rechtfertigen. Natürlich sieht Toni mit seinen 1,80 m Größe und seiner massiven Gestalt wie ein gefährlicher Gegner für jede Gruppe von Männern aus. Und so er erzählte er mir nicht nur einmal mit einem Grinsen im Gesicht, dass er die Angst der vermummten „Elitepolizisten“ bei seiner Festnahme förmlich gespürt habe. Ein Phänomen, das durchaus keinen Einzelfall darstellt.

5. Die Zeit als Polizist
    Es wäre ungerecht und entspräche nicht der Wahrheit, wenn ich behaupten würde, dass alles während meiner Zeit als Polizist nur schlecht war. Im Gegenteil. Ich wurde Polizist aus Überzeugung und empfand meinen Beruf wirklich als Berufung. Recht und Ordnung wollte ich vertreten, durchsetzen, mich für das Gute einsetzen, die Schwachen beschützen und die Bösen zur Verantwortung ziehen. Ich glaubte, dass Polizisten zusammenhalten, füreinander einstehen und eine verschworene Gemeinschaft bilden. Weit gefehlt. Ich habe selten einen so verlogenen, neidischen und falschen „Haufen“ erlebt wie den Großteil der „Kolleginnen“ und „Kollegen“ meiner Behörde. Wer sich nicht anpasst, gerät schnell zum unbeliebten Außenseiter. Für den Großteil dieser Menschen scheint ihr Leben einzig und allein aus dem Mikrokosmos „Behörde“ zu bestehen. Salopp gesagt, wenn eine Milchtüte in irgendeinemBüro umfällt, ist dies das Gesprächsthema Nummer eins auf den Gängen. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um nicht zu negativ und damit unglaubwürdig zu erscheinen, aber das Bild der Polizei sieht hinter den Kulissen leider wirklich so aus. Ich gebe nur meine Erfahrungen aus der Kreispolizeibehörde Lippe wieder, wo ich
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