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Traummann auf Raten

Traummann auf Raten

Titel: Traummann auf Raten
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media
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reiten kann. Dass Nutkin erneut irritiert wurde, war Pech …“
    „Hör auf, Joanna. Als ich dich fand, war weit und breit nichts Weißes zu entdecken. Nur du warst da, zusammengekrümmt auf dem Boden, während das verrückte Pferd dich umtänzelte.“ Er warf den Kopf in den Nacken. Plötzlich wirkte er erschöpft. Ein Muskel zuckte in seiner Wange. „Ich dachte, du wärst tot.“
    Sie rang sich ein Lächeln ab. „Aber ich bin hier und bitte dich, Nutkin noch eine Chance zu geben – bei mir. Bitte lass ihn nicht einschläfern.“
    „Einschläfern?“ wiederholte Gabriel erstaunt. „Wovon redest du? Er hat eine leichte Sehnenzerrung, mehr nicht. Ich möchte, dass der Veterinär ihn sich kurz anschaut.“
    „Ich dachte …“ Joanna verstummte. Sie war also einmal mehr auf eine von Cynthias Gemeinheiten hereingefallen, aber das würde Gabriel kaum interessieren. Irgendwann würde er die Wahrheit über die Frau herausfinden, die er liebte.
    „Was dachtest du?“
    „Ich wusste, dass du von ihm nicht begeistert bist, und als ich dann hörte, er sei verletzt, habe ich mir wohl etwas zusammengereimt. Tut mir Leid.“
    Er nickte. „Im Moment kann ich noch keine endgültige Entscheidung treffen, aber du hast deine Sache gut vertreten, Joanna.“ Ein wehmütiges Lächeln umspielte seine Lippen. „Schade, dass ich kein Pferd bin. Dann hättest du mir vielleicht auch eine zweite Chance gegeben.“
    Joanna blickte ihm fassungslos hinterher, als er ohne ein weiteres Wort das Zimmer verließ.
    „Du hättest getötet werden können“, meinte Sylvia vorwurfsvoll am nächsten Tag bei einer Tasse Kaffee.
    Joanna seufzte. „Ich weiß. Es war absolut dumm von mir. Ich war so gereizt, dass ich gar nicht nachgedacht oder die Konsequenzen erwogen habe.“
    „Das ist uns allen schon passiert“, tröstete Sylvia sie. „Allerdings nicht auf dem Rücken eines temperamentvollen Vollbluts.“ Sie stellte ihre Tasse beiseite. „Du bist noch sehr blass. Wie fühlst du dich?“
    „Steif wie ein Brett. Am meisten beunruhigt mich jedoch die Tatsache, dass ich mich kaum an das erinnern kann, was sich nach meinem Sturz ereignet hat. Ich bin erst im Haus wieder zu mir gekommen.“
    „Was sagt der Arzt dazu?“
    „Ich solle mir keine Sorgen machen und der Natur ihren Lauf lassen.“ Joanna überlegte. „Ich weiß nur, dass sich jemand über mich gebeugt hat.“
    „Vermutlich Gabriel. Er hat dich dann hierher getragen.“
    Joanna biss sich auf die Lippe. „Es ist nicht nur der Unfall. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich mich an etwas erinnern sollte – an eine wichtige Äußerung.“
    Sylvia schaute sie prüfend an. „Könnte es mit dem Grund für deinen überstürzten Ritt zusammenhängen? Darf ich fragen, was dich so aufgebracht hat?“
    „Ich hatte gehört, dass Gabriel vorhat, das Manor an Furnival zu verkaufen.“
    „Diese Möglichkeit besteht“, räumte Sylvia ein. „Aber was hat dich daran so geärgert?“
    Joanna machte eine weit ausholende Geste. „Dies ist sein Heim, sein Erbe.“
    „Es ist unbestritten ein schönes altes Haus, sonst wäre Furnival nicht daran interessiert. Ich glaube, Gabriels Ansichten sind eher zwiespältig.“
    „Inwiefern?“
    „Du bezeichnest es als sein Heim. In den vergangenen drei Jahren hat es ihm wenig Heimeliges geboten. Ich will niemandem Schuld zuweisen“, fügte Sylvia rasch hinzu. „Gabriel ist kein Engel, das war er nie.“
    „Das wird sich alles ändern, wenn wir erst geschieden sind.“
    „Eine Scheidung führt zu dramatischen Einschnitten im Leben eines Menschen. Und was dein Argument mit der Erbschaft betrifft … Gabriel hat keinen Sohn, dem er das Anwesen hinterlassen könnte.“
    „Im Moment nicht, aber wenn er wieder heiratet …“
    Sylvia schüttelte den Kopf. „Nein. Er hat die Hoffnung auf eine eigene Familie endgültig begraben. Das hat er mir selbst gesagt. Sein Erbe ist für ihn nicht mehr von Bedeutung.“
    Joannas Gedanken überschlugen sich. Wie hatte Gabriel sich nur zu diesem Schritt durchringen können? Cynthia war noch relativ jung, Schwangerschaften mit Ende Dreißig und darüber waren heutzutage normal. Sollte ein physisches Problem bei ihr vorliegen, so konnte Gabriel es sich leisten, für sie die teuersten Ärzte zu engagieren. Oder wollte Cynthia sich einfach nicht mit der Verantwortung belasten?
    Wie auch immer, es bewies einmal mehr die Tiefe seiner Zuneigung, dass er bereit war, ihr zuliebe auf eine Vaterschaft zu verzichten.
    „Welch
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