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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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Müsliriegeln und setzte hinzu: »Ich hab’s mir zurückgeholt.«
    »Aber ich brauche es.«
    Er riss das Papier von einem Honig-Nuss-Rosinen-Riegel und sah sie an. »Wozu?«
    »Ich brauche es eben.«
    »Wollen Sie mich hinterrücks erstechen, wenn ich mal kurz nicht hinsehe?«
    »Nein.«
    Er sah ihr tief in die Augen, während er hinter sich griff und das Messer aus seinem Hosenbund zog. »Natürlich nicht«, sagte er und trat einen Schritt auf Lola zu. Sie wich in das Sitzpolster zurück, und er legte das Messer auf den Tisch.
    »Hören Sie auf damit.«
    »Womit?«
    »Zusammenzuzucken, als wollte ich über Sie herfallen.«
    »Das tue ich doch gar nicht.« Aber sie wusste selbst, dass sie es tat, er machte ihr Angst, ohne Frage. Er musste mindestens einen Meter dreiundneunzig sein. Sein Kopf berührte fast die Decke, und aus jüngster Erfahrung kannte sie seine stählernen Muskeln.
    »Wenn ich Ihnen etwas antun wollte, wäre es längst passiert. «
    Sie sagte kein Wort, sondern griff nur nach dem Messer und legte es in ihren Schoß.
    »Und wenn ich Ihnen wirklich was antun wollte, könnte mich dieses Messer ganz bestimmt nicht daran hindern.«
    Sie glaubte ihm, behielt die Waffe aber trotzdem.
    »Habe ich Ihnen gestern Nacht etwa was getan?« Es war eine rhetorische Frage, aber sie antwortete trotzdem.
    »Ja.«
    Er biss in seinen Müsliriegel. »Wo?«, fragte er dann.
    Sie hob die Hände und zeigte ihm die blauen Male an den Gelenken, die seine Finger verursacht hatten. Er beugte sich vor, während Lola den Atem anhielt und sich für das wappnete, was er als Nächstes tun würde. Im Augenblick gab er sich fast liebenswürdig, doch sie traute dem Frieden nicht.
    »Lächerlich, so was zählt nicht.« Er richtete sich auf und schob sich den Rest des Müsliriegels in den Mund. Kauend musterte er Lola mit ernstem Blick, dann hob er die Schultern. »Sie sind zu weich.«
    »Bin ich schon wieder selbst schuld?«
    Statt einer Antwort nahm er einen weiteren Müsliriegel aus der Schachtel. »Sie können das Messer jetzt loslassen. Ich will Sie nicht vergewaltigen.«
    Ein Verbrecher mit Skrupeln? Sie hielt den Messergriff weiterhin fest umklammert.
    »Ich habe noch nie eine Frau dazu gezwungen.«
    Wortlos hob sie eine Braue, als hätte sie ihre Zweifel daran.
    Er brach ein Stück von dem Müsliriegel ab und warf es Baby zu, der es in der Luft auffing. »Das hatte ich nie nötig«, fuhr er fort. »Sie können splitternackt hier vor mir herumlaufen. Es würde mir nichts ausmachen. Kein Jucken, Zucken, kein Halbweicher für den alten Max.«
    »Wie reizend«, sagte sie, während Baby krachend sein Frühstück verzehrte.
    »Ich bin ein reizender Bursche.« Er brachte ein angedeutetes Lächeln zustande und ließ den Blick durch die Kombüse zum Salon schweifen.
    Klar, und sie passte in Kleidergröße 34.
    »Funktioniert das Radio?«
    Sein leises Lachen war Antwort genug. »Gehört diese Jacht Ihnen?«, wollte er wissen.
    »Nein.«
    »Ihrem Freund?«
    »Nein.«
    Er sah sie an. »Warum sagen Sie mir nicht einfach, wer mir da seine Jacht zur Verfügung gestellt hat?«
    »Warum sollte ich Ihnen überhaupt irgendwas sagen?«
    Er verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust und lehnte sich gegen die Kante der Arbeitsplatte. »Wenn ich weiß, wer der rechtmäßige Besitzer dieser Jacht ist, kann ich Ihnen vermutlich sagen, wie schnell Sie wahrscheinlich gerettet werden. «
    »Mel Thatch«, antwortete sie, ohne zu zögern. »Ihm gehört Dolphin Cay, die Insel, auf der ich Urlaub gemacht habe.«
    Er betrachtete sie forschend. »Nie von ihm gehört. Ist er berühmt? «
    »Nein.«
    »Wartet auf Dolphin Cay irgendwer auf Sie? Ein Kennedy, Rockefeller oder sonst ein verknöcherter alter Millionär?«
    Sie hatte noch nie eine Beziehung mit einem verknöcherten alten Millionär gehabt. »Nein. Ich habe im Augenblick keinen festen Freund.«
    Nun war es an ihm, zweifelnd eine Augenbraue zu heben. »Sie machen allein Urlaub?«
    »Nein, mit Baby«, antwortete sie. »Wie lange wird es dauern, bis wir gefunden werden?«
    »Schwer zu sagen. Bestimmt ist die Jacht mittlerweile als gestohlen gemeldet worden, aber es ist leider so, dass pausenlos Jachten gestohlen werden – oder versenkt, um die Versicherungssumme zu kassieren. Die Küstenwache wird danach suchen, aber kein Mensch wird sich viel dabei denken. Abgesehen vom Besitzer, versteht sich, aber der hat sich wahrscheinlich
längst mit seiner Versicherung in Verbindung gesetzt. Und er wird nicht
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