Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traeume doch einfach weiter

Traeume doch einfach weiter

Titel: Traeume doch einfach weiter
Autoren: Cecily von Ziegesar
Vom Netzwerk:
finden
würdest. Das wollen wir im Leben ja alle.«
    »Hm, stimmt«,
murmelte Dan und sah nach rechts und links, bevor sie die Third Avenue
überquerten. Vielleicht war ja ein Taxi so gnädig, ihn zu überfahren, sodass er
diese Unterhaltung nicht weiterführen musste.
    »Ich weiß nicht.«
Bree flocht sich gedankenverloren die Haare zu einem Zopf. »Ich gehe ab Herbst
sowieso nach Santa Cruz an die Uni. Ich habe keine Besitzansprüche, du gehörst
mir nicht. Aber wir erleben gerade eine sehr schöne Zeit miteinander, findest
du nicht?«
    »Absolut. Es ist
toll mit dir.« Er neigte den Kopf und lauschte. »Hörst du das?«
    Autos hupten in
der Ferne, dazwischen erklangen immer wieder laute Jubelrufe und das
unermüdliche Klicken Tausender von Kameras.
    »Ist das schon
wegen der Party?«, fragte Bree. »Wahnsinn ... da scheint ganz schön was los zu
sein.«
    Hallo? Was hatte
sie erwartet? Dass auf der Party des Monats nichts los sein würde?
    »Los, komm.«
Erleichtert darüber, dass er einen Grund hatte, das Thema nicht zu vertiefen,
griff Dan nach ihrer Hand. Er hatte keine Lust, den Status seiner Beziehung zu
Vanessa mit ihr zu besprechen. Und ehrlich gesagt hatte er auch keine
Antworten. »Ich will nicht zu spät kommen.«
    Holly Golightlys
ruhige Wohnstraße war die längste Zeit ruhig gewesen. An beiden Enden des
Blocks waren Straßensperren aufgebaut, die von Sicherheitsmännern bewacht
wurden, und mitten auf der Fahrbahn lag ein roter Teppich, der im Hauseingang
endete. Auf der Second Avenue standen die Limousinen in langer Schlange hintereinander;
in einem abgetrennten Bereich drängten sich Reporter und Fotografen.
    Dan reichte einem
hünenhaften Sicherheitsmann mit Ziegenbärtchen seine Einladung, worauf der
mürrisch nickte und ihm und Bree sehr viel fester als nötig einen Stempel auf
den Handrücken drückte.
    »Möchtest du
etwas zu trinken?«, fragte Dan Bree, als sie an einem langen Tisch vorbeikamen,
auf dem Reihen eleganter Champagnerflöten standen.
    »Ich weiß nicht,
ob ich heute Abend etwas trinken sollte«, sagte Bree in so verkniffenem Ton,
dass Dan den todsicheren Eindruck bekam, sie meinte damit, er sollte am besten
auch nichts trinken.
    Wow, die Frau ist
eine echte Stimmungskanone!
    Dan nahm trotzdem
zwei Gläser - wenn sie nichts wollte, würde er eben für zwei trinken - und
stürzte eines davon auf Ex herunter. Er rülpste leise, stellte das Glas auf dem
Tisch ab und arbeitete sich, in der rechten Hand den anderen Champagner, an
der linken Bree, durch das Gewühl. Als sie das Haus erreichten, wurde Bree
plötzlich zielstrebiger und zog Dan auf die Treppe zu. Hey, war sie jetzt etwa
doch in Partystimmung?
    »Treppensteigen
ist super für die Kondition«, sagte sie.
    »Ja, stimmt!«,
ächzte Dan und versuchte keuchend, Schritt zu halten.
    Je höher sie
kamen, desto lauter wurden die kreischenden Mädchenstimmen und die stampfenden
Bässe. Die Wände des Hauses waren zwar erstaunlich dick, aber nicht dick genug,
um den Partylärm zu dämpfen. Als sie den vierten Stock erreichten, standen auf
dem Treppenabsatz und im Flur schon die ersten Gäste, die in der Wohnung keinen
Platz mehr gefunden hatten. Dan sah zum fünften Stock hinauf und entdeckte
Chuck Bass, der sich übers Geländer lehnte. Auf seiner Schulter hockte sein
schneeweißes Schoßäffchen, das ein rosa Tutu anhatte und einen funkelnden
silbernen Feenstab in der Pfote schwenkte.
    »Hallo, Romeo!«,
rief Chuck mit Kleinmädchenstimme, als er Dan sah.
    Dan nickte ihm
höflich zu. Oh Gott, wie er dieses Arschloch hasste! Er hielt Brees Hand noch
fester und zog sie hinter sich her die Treppe hinauf. Er brauchte eine gute
    Taktik, um sich
sicher an Chuck in seinem merkwürdigen mintgrünen Achtzigerjahre-Prada-Anzug
mit Reißverschluss vorbeizumanövrieren.
    »Wer ist der Typ
denn?«, fragte Bree.
    »Niemand«, sagte
Dan entschieden. Sie drängten sich durchs Gewühl, schoben sich wortlos an Chuck
vorbei und wären um ein Haar mit Vanessa zusammengestoßen. Bitte nicht schon
wieder!
    Diese
unvorhersehbaren Begegnungen mussten endlich aufhören.
    Vanessa war in
Begleitung der beiden kleinen Jungs, die sie schon im Central Park im
Schlepptau gehabt hatte, nur dass sie diesmal nicht mit Eis bekleckert waren,
sondern adrette blaue Blazer, Shorts und perfekt gebügelte weiße Hemden trugen.
Ihr blondes Kraushaar war sauber gescheitelt und sie sahen kreuzunglücklich
aus.
    »Dan«, rief
Vanessa überrascht. »Was machst du denn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher