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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6
Autoren: B McMahon
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Vertraulichkeiten, aber für die Kreise, in denen Kaliq sich bewegte, hatte sie nicht das Format.
    Ihre Mitbewohnerin war über das Wochenende verreist, sie konnte ihr also nicht helfen, sich zu entscheiden. Dabei hatte sie bisher nichts unversucht gelassen, um Molly davon zu überzeugen, doch in New York zu bleiben. Was würde sie von Kaliqs verrücktem Vorschlag halten?
    Überhaupt, wie würde ein Leben mit Kaliq aussehen? Wie war seine Wohnung? Würde er auch versuchen, sie zu küssen? Zumindest bei der Trauungszeremonie wurde ja erwartet, dass der Bräutigam die Braut küsste.
    Sie schaute auf die Uhr. Es war noch nicht einmal acht Uhr. Entnervt ging sie im Raum auf und ab. Vielleicht sollte sie noch einmal mit Kaliq sprechen, herausfinden, wie er sich eine Ehe vorstellte. Dann konnte sie vielleicht eine brauchbare Entscheidung treffen.
    Schließlich entschied sie, dass das die einzige Möglichkeit war. Sie wusste, dass er meist auch am Samstag arbeitete. Was hatte sie also zu verlieren, wenn sie hinfuhr, um ihn zu fragen? Nichts, beschloss sie, zog schnell eine Jacke über und stürzte aus dem Haus, noch bevor sie es sich anders überlegen konnte.
    Als sie am Empfang eincheckte und nach Kaliq fragte, bestätigte man ihr, dass er bereits im Haus war. Molly unterdrückte ihre Ängste und klopfte an seine Zimmertür. Ihr war es gleichgültig, dass sie nur abgewetzte Jeans trug und Turnschuhe und er sie nur im schicken Kostüm oder eleganten Hosenanzug kannte.
    Als sie vor seinem Büro angelangt war, wurden ihre Schritte immer langsamer. Sollte sie das wirklich durchziehen oder doch lieber wieder nach Hause gehen? Fast verließ sie ihr Mut. Sie legte die Handtasche auf ihren Schreibtisch und machte sich bebenden Herzens auf den Weg zu Kaliqs Bürotür. Sie stand offen.
    „Hallo …?“ Zögernd trat sie ein.
    Er schaute zu ihr hoch, legte den Füller weg und ließ seinen Blick über ihren Körper wandern. Molly fühlte sich unangenehm berührt, sie hätte sich vermutlich umziehen sollen.
    „Ich habe dich heute nicht im Büro erwartet.“ Er erhob sich höflich.
    Einen Augenblick lang zögerte Molly. Er war noch immer ihr Boss, aber er war auch der Mann, den sie eventuell heiraten würde. Er sah natürlich wieder absolut fantastisch aus, selbst in legerer Freizeitkleidung.
    Molly räusperte sich nervös und zwang ein kleines Lächeln auf ihre Lippen, aber es fiel ihr schwer, etwas zu sagen. Mit einem Seufzer nahm sie auf seinem Besucherstuhl Platz.
    „Ich habe über deinen Vorschlag nachgedacht“, begann sie.
    „Ja, und?“ Er nickte und setzte sich.
    „Ich möchte ein wenig mehr darüber wissen.“
    „Welche Informationen willst du haben?“
    „Wie eine solche Beziehung aussehen sollte“, platzte sie direkt mit der Wahrheit heraus.
    „Nun, ich denke, es sollte alles glattlaufen. Wir kennen uns immerhin seit fünf Jahren. Haben gelernt, uns zu respektieren.“
    „Ja, aber ich meine mehr die praktischen Details. Würde ich meine Wohnung behalten oder zu dir ziehen? Treffen wir uns bei offiziellen Anlässen, damit niemand Verdacht schöpft?“
    Molly wollte nicht noch deutlicher werden. Sie konnte ihn ja schließlich schlecht fragen, ob er erwartete, dass sie das Bett miteinander teilten.
    Er schüttelte den Kopf. „Unsere Ehe müsste wie eine ganz normale Ehe aussehen. Solche Dinge werden ganz genau von der Einwanderungsbehörde geprüft. Man wird uns befragen und die Übereinstimmungen unserer Antworten beurteilen. Und man wird natürlich die Form unseres Zusammenlebens kontrollieren. Du müsstest bei mir einziehen. Wenn dir meine Wohnung nicht gefällt, können wir uns gern eine andere suchen. Es ist nur wichtig, dass wir die Einwanderungsbehörde davon überzeugen, dass unsere Ehe von Dauer ist. Bei Ehen mit Ausländern gehen sie prinzipiell davon aus, dass versucht wird, damit die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erschleichen.“
    „Was ja eigentlich in diesem Fall auch stimmt.“
    „Ich glaube nicht, dass es in unserem Fall größere Schwierigkeiten geben sollte. Ich habe eine Firma hier, verdiene viel Geld damit, und du bekommst ein Baby von mir. Das ist doch alles sehr positiv. Und wenn eine Frau schwanger ist, fragt doch niemand nach den wirklichen Gründen, warum man unbedingt so schnell heiraten will.“
    Sie nickte. Das war natürlich eine Möglichkeit, wenn sie nicht den tatsächlichen Vater offenbarte. Sie hatte ihr Privatleben stets für sich behalten, von ihrer Beziehung hatte außer
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