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Tränen aus Feenstaub

Tränen aus Feenstaub

Titel: Tränen aus Feenstaub
Autoren: Natascha Artmann
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zu den Knien ins Wasser.
    „Das fühlt sich herrlich an!“, lachte Pina glücklich. Das war das, was sie sich von ihrer Traumwelt erwartet hatte. Ein paar schöne Momente am Meer.
    Doch Finn teilte diese Erwartung nicht. Er hatte keine Ahnung, was plötzlich mit dem Mädchen los war. Warum benahm sie sich so seltsam?
    „Es reicht!“, erklärte Finn ruhig. „Komm jetzt aus dem Wasser, damit wir reden können!“
    Pina hatte nichts dagegen. Sie hielt Finns Aufforderung für etwas, was sie sich selbst ausgedacht hatte.
    „Alles klar“, stimmte sie zu, verließ die Brandung und setzte sich in den Sand. Finn gesellte sich zu ihr.
    „Sag mir, was in der Zeit geschehen ist, in der du kurz weg warst!“, forderte er sie auf.
    „Nichts weiter. Mir ist nur klar geworden, dass ich dich erfunden haben muss. Darum hat es keinen Sinn mit dir zu streiten, das wäre so, als ob ich mit mir selbst streite!“
    „Das denkst du? Du denkst, ich bin eine Gestalt, die du dir erfunden hast?“
    Pina nickte. Ihr Gesprächspartner verhielt sich kooperativ. Was nur bedeuten konnte, dass ihr Unterbewusstsein ihre Traumgestalt akzeptierte.
    „Und warum hast du mich erfunden?“, fragte Finn weiter. Er musste herausbekommen, was sich in ihrem Kopf abspielte.
    „Das musst du doch wissen. Nun, vielleicht auch nicht“, überlegte Pina. „Eigentlich wollte ich ja nur eine schöne Zeit hier haben. Warum ich dann gerade dich erfunden habe, weiß ich auch nicht so genau.“
    Aber das beunruhigte sie nicht weiter.
    „Möchtest du denn nicht vielleicht wissen, aus welcher deiner Erinnerungen ich entstanden bin?“
    Finn musste unbedingt erfahren, warum er hier war und was er hier machte. Wenn das Mädchen ihn für ein Produkt ihrer Phantasie hielt, musste er sich das eben zunutze machen.
    Pina startete eine Gegenfrage. „Möchtest du es denn wissen?“
    Es sah so aus, als würde Finns Plan aufgehen. „Ja, das würde mich auf jeden Fall interessieren!“
    „Okay! Ich werde darüber nachdenken, aber erst wenn ich wieder wach bin. Gehst du solange mit mir am Meer spazieren?“
    Da das ihr Wunsch war und sie Finn als einen Teil von sich sah, musste er darauf eingehen. Seine Zustimmung reichte Pina und sie hakte sich bei ihm ein.

5

    Pina fühlte sich den ganzen Vormittag über sehr entspannt. Nachdem sie mit sich und ihren Träumen ins Reine gekommen war, hatte sie die Zeit in ihrer Phantasiewelt genießen können. Und es war wirklich schön in ihrem Traum nicht alleine gewesen zu sein. Auch wenn Finn für sie nur eine andere Facette ihres eigenen Charakters darstellte.
    Die Vormittagsstunden nutzte Pina, um weiter an dem Geburtstagsbild für Dagmar zu malen. Es nahm immer konkretere Formen an und die hellen Pastelltöne gaben der Gestalt etwas Reines, Zartes. Doch auf den Einsatz von Glitter musste Pina noch verzichten. Denn bisher stand ihr diese Zutat für ihr Bild noch nicht zur Verfügung.
    Da ihre künstlerische Tätigkeit für dieses Werk im Moment nicht zum Abschluss gebracht werden konnte, legte Pina das Bild erst einmal zu Seite. Dennoch verbannte sie die Zeichensachen nicht ganz. Ein anderes Motiv ging ihr nicht mehr aus dem Kopf.
    Mit jedem Strich, den Pina aufs Papier zauberte, nahm die Gestalt konkretere Formen an. Bis deutlich zu erkennen war, wen Pina da auf das Zeichenblatt gebannt hatte. Finn!
    Sie hatte ihn nicht freundlich skizziert, er runzelte die Stirn und wirkte irgendwie brütend. Aber vielleicht lag das auch daran, dass sie ihn noch nicht hatte lächeln sehen. Aber müsste sie nicht trotzdem wissen, wie er freundlich aussah? Er war doch ihrer Phantasie entsprungen! Er war doch ihrer Phantasie entsprungen?
    Ja, ganz bestimmt! Natürlich! Etwas anderes war überhaupt nicht möglich!
    Pina warf Bild und Bleistift auf den Tisch, wo auch ihre Schulbücher lagen. Sie wollte jetzt nicht weiter über ihre Traumgestalt nachdenken. Es war sowieso schon verrückt genug, dass sie ihn gemalt hatte.
    Kurz vor Mittag brachte Pinas Mutter ihr die Dinge, die sie noch benötigte, um Dagmars Bild fertigzustellen. Für den Glitzereffekt konnte sie sich jetzt aus einer Auswahl an Faschingsschminke bedienen. Die Packung, die ihr die Mutter mitgebracht  hatte enthielt Glitter in vier verschiedene Farben. Weißer, schwarzer, silberner und goldener Glitter stand ihr jetzt zur Verfügung, um ihr Bild abzurunden. Auch auf eine kleine Dose Haarspray konnte sie nun zurückgreifen, um das Ganze zu fixieren.
    Aber gleich konnte sich Pina nicht
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