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Totenplatz

Totenplatz

Titel: Totenplatz
Autoren: Jason Dark
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Plätze gefunden hatten.
    So richtig überzeugt aber war ich nicht. Ich stieg als letzter in den Geländewagen und sah Sukos fragenden Blick auf mich gerichtet.
    »Es war nichts«, murmelte ich und schloß die Tür.
    Mein Freund glaubte mir nicht.
    ***
    Helen McBain fühlte sich fast wie immer, als sie die Stadt verlassen hatten. Nämlich richtig wohl, denn das Gedränge und Geschiebe, die Suche nach einem Parkplatz, die Hetze beim Einkauf, all das war nichts für die zweiunddreißigjährige Frau, die früher einmal als Gärtnerin gearbeitet hatte, dann ihren späteren Mann kennenlernte, als er sein Praktikum in der Gärtnerei absolvierte und besonders glücklich darüber gewesen war, daß er auch einen Job als Förster gefunden hatte.
    Zudem hatte man ihnen noch ein Haus zugeteilt, daß Helens Geschmack nach ideal lag.
    Sehr einsam, aber nicht zu versteckt. Man konnte aus dem Fenster schauen, und der Blick fiel über das flache Land, bis hin zu den ersten Vororten der Millionenstadt London, die relativ nah war, aber trotzdem so weit entfernt lag.
    Wie gesagt, sie fühlte sich fast wie immer. Dieses eine Wort fast hatte seine besondere Bedeutung für die Frau bekommen, denn seit dem gestrigen Tag hatte sich bei ihnen einiges verändert. Ihr Mann war nach Hause gekommen und hatte eine schier unglaubliche Geschichte erzählt, über die Helen zuerst hatte lachen wollen, später aber seht ernst geworden war, weil sie ihren Mann kannte.
    Der erzählte viel und gern, aber er blieb stets auf dem Boden der Tatsachen. Was er jedoch erlebt hatte, das grenzte schon an Spuk und Magie. Das war einfach unheimlich und unerklärlich.
    Dabei hatte Willy sein Leben verloren.
    Auch Helen hatte um den Hund getrauert, denn er war ihrer beider Liebling gewesen. Sie würden sich einen neuen Hund besorgen müssen, aber erst später, nach diesem verdammten Grillfest, das Helen schon mehr als einmal verflucht hatte. Sie mochte einige der sogenannten einflußreichen Persönlichkeiten nicht, die daran teilnahmen.
    Es würde vorbeigehen, aber es würde zumindest für sie und ihren Mann unter anderen Vorzeichen ablaufen.
    Sie war nur froh gewesen, daß man Garry nicht ausgelacht hatte, als er sich mit seinen Problemen an die Polizei gewandt hatte. So etwas konnte auch leicht passieren. Man hatte ihm geglaubt, und ein gewisser Sir James hatte versprochen, etwas in die Wege zu leiten, das sie beruhigen sollte. Zwei Spezialisten waren angesagt. Helen rechnete damit, daß sie schon da waren, wenn sie zurückkam.
    Das Gedränge und die Menschen lagen hinter ihr. Der frische Sommerwind wehte durch den Wagen und fing sich auch in ihren blonden Haaren, die sie vorn mit einem Stirnband gebändigt hatte. Im Nacken waren sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der bei jedem Windstoß in die Höhe flatterte.
    Sie fuhr den Golf auch deshalb gern, weil er ihr persönlicher Wagen war.
    Er machte sie unabhängig, denn ihr Mann war oft genug unterwegs.
    Überhaupt war es Helen in den letzten Monaten ziemlich einsam in dem Haus vorgekommen. Es konnte mit dem stärker gewordenen Wunsch nach Kindern zusammenhängen. Bisher hatten sie und ihr Mann davon abgesehen, aber allmählich wurde es Zeit. Schließlich lief die Zeit immer weiter, und beide wurden nicht jünger.
    Das Haus lag an einer schmalen Straße. Allerdings versetzt. Zwischen Straße und Haus befand sich ein leerer Platz, auf dem ein dunkler BMW parkte.
    Helen stoppte ihren Golf neben dem Flitzer. Der Besuch aus London war also eingetroffen. Ihr Mann würde froh sein, und sie atmete ebenfalls auf, denn was Garry durchgemacht hatte, das mußte einfach aufgeklärt werden.
    Das Haus war aus Stein und Holz gebaut worden. Die untere Hälfte bestand aus roten Ziegelsteinen, zu denen die braunen Balken gut paßten. Helen holte den Korb aus dem Wagen, in dem die Flaschen mit Orangensaft und Milch standen, und schloß die dicke Bohlentür nicht auf, weil sie davon ausging, daß ihr Mann mit seinen Besuchern im Garten auf der Terrasse saß. Dort ließ es sich besser plaudern.
    Stutzig wurde Helen allerdings, als der Geländewagen nicht mehr auf seinem Platz stand. Sie ging trotzdem um das Haus herum. Über den kleinen Plattenweg und vorbei an zahlreichen Obststräuchern erreichte sie den Garten, wo sie sofort stehenblieb, denn auf der Terrasse standen zwar die Sitzmöbel, ansonsten aber war sie leer.
    Keine Menschen.
    Helen ging hin.
    Sie sah die benutzten Gläser noch auf dem Tisch stehen, und sie entdeckte
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