Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
keine Fingerabdrücke dran.«
    »Ich weiß nicht, ob es was hilft«, sagte Jamie langsam, »aber Destiny Moultrie hat gestern Abend als Bardame im Holiday Inn angefangen. Larry Johnson und auch Sam Hunter waren gestern Abend auf ein paar Drinks dort, sind aber beide am Ende der Happy Hour schon wieder gegangen.«
    »Ja, einer von meinen Deputys ist Johnson nach Hause gefolgt. Er war allein und ist nicht noch mal ausgegangen. Vielleicht hat er ja gemerkt, dass er beschattet wird, und hat beschlossen, erst mal nichts mehr zu riskieren.« Lamar seufzte. »Ich hätte nicht so viel Zeit damit verschwenden sollen, Luanne Ritters Geschäfte zu untersuchen. Dieser neue Mord wirft ein ganz anderes Licht auf die Sache. Zwei Morde meiner Woche. Wir wissen nicht, wann diese Person erneut zuschlägt.« Jamie überlief ein kalter Schauder.

FÜNFZEHN
    Veras pinkfarbener Mustang traf später an diesem Tag ein. Er sah aus wie frisch aus der Ausstellungshalle. Vera war vollkommen aus dem Häuschen.
    »Ich kann‘s nicht glauben«, sagte Jamie zu Max. »Sie hat dich doch erst gestern gefragt, und du hast jetzt schon einen gefunden. Wie hast du das so schnell geschafft?«
    Max beobachtete lächelnd, wie Vera um den Wagen herumstrich. Es war deutlich zu sehen, wie sehr er sich über ihre Begeisterung freute. »Muffin und ich hatten ja schon jede Menge Händler kontaktiert, als ich deinen Roten für dich aussuchte. Es ging eigentlich nur darum, ihn über Nacht hierher zu bekommen.« Max hatte den Fahrer bereits mit einem Gratisflugticket von Holt Industries in ein Taxi gesetzt und auf den Heimflug geschickt.
    Vera konnte nicht aufhören zu strahlen. »Einfach perfekt«, schwärmte sie. »Und er passt zu meinem neuen Ich wie die Faust aufs Auge. Wartet nur, bis mich meine Freundinnen aus der Kirche mit diesem Wagen sehen.« Sie hielt inne und schaute auf einmal ganz besorgt drein. »Aber kann ich ihn mir überhaupt leisten?«
    Max schien plötzlich nicht ganz wohl in seiner Haut zu sein. »Ich hatte gehofft, du würdest ihn als Geschenk von mir annehmen. Für alles, was du für Jamie getan hast.« Das war das erste Mal in ihrem Leben, dass Jamie erlebte, wie es Vera die Sprache verschlug. Schließlich reckte sie ihr Kinn. »Das kann ich nicht annehmen. Das wäre ja wie ein Almosen. Ich habe bisher immer gearbeitet für das, was ich brauchte.«
    »Es ist ein Geschenk, nicht mehr und nicht weniger«, sagte Max. »Wenn du es nicht willst, werde ich auch noch für die Rückführung bezahlen müssen. Setz dich doch erst mal rein und mach eine kleine Spritztour.«
    Vera rang mit sich. Schließlich stieß sie gerührt hervor: »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
    »Sag einfach Danke«, riet Jamie.
    »Danke ist gar kein Ausdruck«, stammelte Vera, deren Augen auf einmal verdächtig feucht wurden. »Aber trotzdem: vielen, vielen Dank.« Sie umarmte Max. »Ich kann es kaum abwarten, mich ans Steuer zu setzen.«
    Jamie war froh, dass sie etwas hatten, worüber sie sich freuen konnten, nach all den schrecklichen Ereignissen der letzten Woche. Die Morde an Luanne und Maxine hatten die Gemüter sehr getrübt. Aber Vera hatte es mehr als jeder andere verdient, glücklich zu sein.
    Jamie schaute zu Max auf. Dessen Augen schienen sie zu streicheln. Sie schickte ihm ein stummes Dankeschön, und sein Blick wurde noch zärtlicher.
    So muss wohl Liebe sein, dachte sie.
    Sie standen noch immer auf dem Parkplatz vor der Zeitung herum, als Lamar Tevis auftauchte. Vera zeigte ihm gleich ihr neues Auto, doch obwohl er sich Mühe gab, Begeisterung zu heucheln, war offensichtlich, dass er mit den Gedanken woanders war. In der Hoffnung, dass er nicht noch mehr schlechte Nachrichten brachte, führte Jamie ihn in ihr Büro.
    »Sie hatten Recht mit Larry Johnson«, verkündete er. »Ich habe seine geschiedene Frau besucht, und sie hat mir erzählt, dass ihm öfters mal die Hand ausgerutscht ist. Sie hat ihn nur deswegen nicht bei der Scheidung wegen Misshandlung verklagt, weil er sich mit sämtlichen Bedingungen einverstanden erklärte. Was bedeutet, dass er nach der Scheidung nur noch die Klamotten am Leib übrig hatte. Er wollte wohl verhindern, dass rauskommt, dass er Frauen verprügelt.«
    »Ich habe gleich gewusst, dass er ein Mistkerl ist«, sagte Jamie.
    »Ja, er ist nicht zimperlich, wenn es um Frauen geht«, bestätigte Lamar. »Aber er war nicht mehr ganz so abgebrüht, als wir ihn verhört haben. Er und Maxine Chambers haben am Mordabend etwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher