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Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)

Titel: Tot ist nur, wer vergessen ist (German Edition)
Autoren: C.J. Lyons
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erwidern. Sein Körper schwankte hin und her, ohne Julia wäre er umgekippt. Dennoch löste er sich aus ihrem Griff.
    »Verschwinde!«, flüsterte er ihr zu. »Renn weg! Sofort!«
    * * *
    Sarah schoss die Schotterpiste entlang, bis sie zur Lake Road kamen. Rechts lag Hopewell, links ging die Straße zum Staudamm.
    Ein Weg führte zu Sam. Der andere vermutlich in den Tod, barg aber die Chance, sämtlichen Bewohnern des Ortes das Leben zu retten.
    »Worauf warten Sie noch?«, fragte Caitlyn und zog mit der unverletzten Hand am Steuer. »Na los!«
    Sarah riss das Lenkrad herum und fuhr in Richtung Staudamm. Zum ersten Mal konnte sie nachfühlen, wie schrecklich für Sam die Entscheidung in jener Nacht vor zwei Jahren gewesen war. Mit der Schusswunde und mehr tot als lebendig hatte er dennoch die Stärke gefunden, von dem Berg herunterzukommen und Josh in Sicherheit zu bringen.
    Sie gab ordentlich Gas, bis der Schotter hinter dem Wagen aufstob und prasselnd ans Fahrgestell geschleudert wurde. Caitlyn redete weiter auf sie ein, erklärte ihr zum vierten Mal, wie man eine Bombe entschärfte, als ob sie irgendwie verhindern könnte, dass sie heute Nacht starben, wenn sie nur immer weiterredete.
    Sie wussten beide, wie unsinnig das war.
    »Er benutzt ferngesteuerte Zünder. Gibt immer jemand anderem Bescheid, der wahrscheinlich klare Sicht hat. Ein elektrischer Funke an der Sprengkapsel reicht aus und –« Sie warf die Hand nach oben, um ihren Punkt zu unterstreichen.
    »Die südöstliche Ecke des Damms«, sagte Sarah. »Da gibt es einen Feuerturm. Von dort oben aus kann man das Staubecken und nahezu den gesamten Ort überblicken.«
    »Perfekte Lage. Dort wird er sein«, sagte Caitlyn grimmig. »Sie kümmern sich um die Bomben – auf der Karte waren vier Stück eingezeichnet. Ich werde Korsakovs Komplizen so lange wie möglich beschäftigen. Er wird den Damm nicht so schnell hochjagen – es sei denn, er will sich gleich mit umbringen. Das wird Ihnen also Zeit verschaffen.«
    Sarah rumpelte von der Schotterpiste auf den holprigen Feldweg, der hinunter zum Damm führte. »Halten Sie hier«, wies Caitlyn sie an. »Und machen Sie die Scheinwerfer aus!« Sie ließen den Wagen hinter der Hütte des Sicherheitsmannes ausrollen, wo sie von dichtem Laub verdeckt waren.
    Caitlyn hob die Hand, schaltete auch das Deckenlicht aus. »Machen Sie mal hinten auf!«
    Sarah entriegelte den Kofferraum, zuckte bei dem Geräusch zusammen. Caitlyn stieg aus, tauchte kurz darauf wieder auf und hielt jetzt ein kurzes Brecheisen mit schartigen Kanten in der Hand.
    »Warten Sie, bis ich mich weit genug vom Wagen entfernt habe, dann schleichen Sie über die Mauer des Staudammes und entschärfen die Bomben.«
    Die FBI -Agentin streifte einen Gerberstrauch, dann verschmolz sie mit den Schatten unter dem Damm. Sie würde sich zu dem Feuerturm am anderen Ende durchschlagen. Sobald Caitlyn den Fuß des Turms erreicht hatte, glitt auch Sarah aus dem Wagen und folgte ihr. Sie begann am hinteren Ende des Dammes mit ihrer Suche im Dunkel und stieß schon bald auf die erste Bombe.
    Korsakovs Leute hatten nicht einmal versucht, den Haufen aus lehmfarbenen Klötzen zu verbergen. Drähte führten vom Sprengstoff zu einem elektronischen Empfänger und den zwei Zündkapseln. Sarah streckte die Hand aus, zog sie jedoch rasch wieder zurück, als sie bemerkte, wie sehr sie zitterte.
    Ihr Atem ging heftig, und ihr war schwindlig. Sie musste lediglich die Zündkapseln von dem Plastiksprengstoff abziehen. Wenn Korsakov die Bombe dann zündete, würden die Kapseln zwar explodieren, aber keinen ernsthaften Schaden anrichten. Es sei denn, Sarah hielt gerade eine davon in der Hand.
    Mit zusammengekniffenen Augen überprüfte sie noch einmal die Stelle, an der die Zündkapseln in der unregelmäßig geformten Masse steckten. Ein Kinderspiel . Einmal kurz ziehen und … Sie lehnte sich zurück und hielt mit einem Mal den Zünder in der Hand.
    Das war einfacher, als sie es sich hätte träumen lassen. Sie atmete wieder normal, warf das Ding so weit weg, wie sie konnte. Es landete im Gras, der Aufprall kaum hörbar. Nun das Gleiche mit der zweiten Zündkapsel.
    Anschließend kroch sie durch die Finsternis und suchte die nächste Bombe. Eine war erledigt, blieben also noch drei.

55
    Sam warf sich nach vorne in die Schusslinie von Korsakov, um Julia zu schützen. Der Russe lächelte jedoch bloß und trat einen Schritt nach links, bis er mit der Pistole wieder genau auf das
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